Media? Social!

Partizipatives Lernen in und mit Social Media

Aktualisiert: 2012.01.31, 14:19 |  login | 
Samstag, 5. November 2011

In meinem Referat am 7. November 2011 befasse ich mich mit Präsentieren und Lernen in und mit Social Media. Dazu gehört es auch der Frage nachzugehen, in welchem Verhältnis diese beiden Begriffe und die sie umgebenden Komplexe stehen.

Powerpoint

Dabei ist es unerlässlich, auch auf den Marktführer im Bereich Präsentationssoftware einzugehen, Powerpoint aus dem Hause Microsoft. Warum? Im Jahre 2002 stützten sich Ronald LaPorte et al. (1479) auf Zahlen, wonach über 95% aller Präsentationen mittels Powerpoint erstellt werden - auch in der Wissenschaft. Auf Grund einer wachsenden Zahl an Konkurrenzprodukten mag diese Zahl überholt erscheinen, dennoch ist Powerpoint bis heute das am weitesten verbreitete Produkt zur Erstellung von Präsentationen. Außerdem orientieren sich die meißten Konkurrenzprodukte sowohl optisch als auch in Bezug auf ihre Funktionen an Powerpoint. Stolz ist dabei der Preis: Das Einzelprogramm Powerpoint kostet offiziell 189,- €, die Office Suiten für Studierende sind zum Preis von 119,- € (Windows) oder 139,- € (Mac OS) erhältlich.

Office Web Apps

(Office Web Apps - kollaboratives Arbeiten mit Microsoft Office. Quelle: Microsoft.)

Der Kritik kein kollaboratives Arbeiten in der Cloud zu ermöglichen, begegnet Microsoft neuerdings mit dem kostenpflichtigen Angebot Office 365, das in Versionen für kleine sowie für mittelständische und große Unternehmen angeboten wird. Die so genannten Office Web Apps umfassen die klassischen Programme von Microsoft Office (Word, Excel, Powerpoint und OneNote) in einer Onlineversion, die kollaboratives Arbeiten sowie die Einrichtung von Arbeitsgruppen-Richtlinien ermöglicht. Die Funktionen der Programme stehen dabei in vollem Umfang zur Verfügung. In der nachfolgenden Grafik findet sich eine Übersicht zu den wichtigsten Funktionen von Office 365:

 Die wichtigsten Funktionen von Office 365

(Die wichtigsten Funktionen von Office 365. Quelle: Microsoft.)

Kritik an Powerpoint

Mangelnde Kollaborationsfähigkeit ist im Rahmen einer Übung zu Social Media ein zentraler Kritikpunkt, jedoch nicht der einzige, der gegen Powerpoint vorgebracht wird. Im Eintrag zu Powerpoint im Online-Lexikon Wikipedia werden unter Kritik fünf Aspekte angeführt: Mangelhafte typografische Ergebnisse, verwirrende Begriffe und Bezeichnungen, unprofessionell wirkende Effekte, ein mäßig funktionaler Formeleditor sowie Kompatibilitätsprobleme mit Bild- und Mediendateien bei der Verwendung von Office für Windows und Mac OS. Gerade in Bezug auf das Lernen und Verständnis in und mit Social Media stellen sich darüber hinaus Fragen, die in dem eigenen Eintrag In welchem Verhältnis stehen Lernen und Präsentieren? diskutiert werden sollen.

Alternativen zu Powerpoint

Lange Zeit befand sich Powerpoint weitgehend allein auf weiter Flur, mit wenigen Konkurrenzprodukten wie Impress von OpenOffice oder Keynote von Apple, die aber ebenso wie Powerpoint an einen Rechner gebunden waren und keine Kollaboration ermöglichten. Dies hat sich inzwischen grundlegend geändert: Einerseits bieten Programme wie Impress oder Keynote die Möglichkeit, Microsoft Office Dateien zu öffnen, zu speichern sowie zu bearbeiten und eigene Datein über das Internet auch ausgewählten Dritten und der ganzen Welt zur Verfügung zu stellen. Andererseits stehen inzwischen auch zahlreiche browserbasierte oder online Programme zur Verfügung, mit denen unabhängig von einem Rechner Präsentationen erstellt und bereitgestellt werden können - alleine oder im Rahmen einer Arbeitsgruppe in Echtzeit. Beispiele sind Google Docs, ZOHOshow, sliderocket, EASE oder aber auch die Zooming Presentation Prezi. Die Nutzer können dabei zwischen kostenfreien und kostenpflichtigen Programmen oder Versionen wählen. Für den Bildungssektor bestehen in den meißten Fällen vergünstigte oder kostenfreie Bezugsmöglichkeiten, wobei teilweise, wie zum Beispiel bei sliderocket, die Nutzung von Google Apps durch die Bildungseinrichtung vorausgesetzt wird.

Bezugskosten am Beispiel von Prezi

(Bezugskosten am Beispiel von Prezi. Quelle: Prezi.)

Zum Teil, wie beispielsweise bei Prezi, kann Kostenfreiheit durch das Einblenden des Logos und die uneingeschränkte Bereitstellung eigener Präsentationen im Internet "erkauft" werden. Weitere Beispiele für Präsantationsprogramme finden sich hier.

Welche Software die "bessere" oder die richtige ist, muss jeder Nutzer und jede Nutzerin für sich selbst entscheiden, denn die Funktionen und Möglichkeiten aber auch das Aussehen der Präsentationen ist vielfältig. Einige Angebote, wie ZOHOshow, sind dabei offensichtlich nah an Powerpoint angelehnt. Andere, wie sliderocket, haben sich allein optisch bereits deutlich von der Vorlage entfernt, obgleich auch sie Präsentationsfolien bieten. Jedoch sind hier neue (kostenpflichtige) Funktionen integriert, die es ermöglichen, die Rezeption der eigenen Präsentation zu verfolgen sowie Live-Tweets und Umfragen zu integrieren.

Präsentationsanalyse bei sliderocket

(Präsentationsanalyse bei sliderocket. Quelle: sliderocket)

In einem zusätzlichen Eintrag werden die Angebote ZOHOshow und sliderocket vorgestellt, wobei das besondere Augenmerk auf den Besonderheiten der Programme liegen soll. Eine gute Präsentation ist jedoch nicht nur von den verwendeten Programmen oder Folien abhängig - ein guter Redner oder Unterhalter kann auf diese auch ganz oder teilweise verzichten und fesselt die Rezipienten dennoch. Ein Beispiel hierfür sind die minimalistischen Keynote-Präsentationen von Steve Jobs.

(Steve Jobs letzte Keynote-Presentation am 6. Juni 2011. Quelle: Youtube.)

Nicht jeder ist ein geborener Redner, jedoch kann souveränes Präsentieren durchaus gelernt werden, durch Übung und in Kursen und Workshops. Auch dieser Aspekt darf nicht außer Acht gelassen werden, wenn über Lernen in und mit Social Media diskutiert wird. Eine neue Alternative bietet hier das Angebot presentationgym. Hier können eigene Präsentationen aufgezeichnet und bewertet werden, durch Selbstkritik und durch das persönliche Feedback von nach den eigenen Bedürfnissen ausgewählten Coaches. Ein zusätzlicher Eintrag stellt dieses neue Angebot vor.

presentationgym

(Feedback auf eigene Präsentationen. Quelle: presentationgym.)

Und was ist mit Prezi?

Die Zooming Presentation Prezi ist aktuell in (fast) aller Munde und soll auch an dieser Stelle nicht vergessen werden. Das Präsentieren mit Zooms und Schwenks ist anders als jenes mit Folien. Der Effekt ist beeindruckend, Prezi ist dynamisch, modern, einfach anders. Aber ist Prezi auch besser als Powerpoint und andere Angebote? Wie immer ist diese Frage nicht einfach zu beantworten sondern es hängt stark davon ab, was man erreichen möchte. Auch eine Prezi kann ebenso schlecht sein wie eine Powerpoint Präsentation, wenn sie falsch eingesetzt wird. Auch der Redner selbst muss Prezi beherrschen, handwerklich und durch sein Auftreten, wie auch Philipp von Hammerstein betont. Entscheidend für den Einsatz von Prezi ist auch die Zielgruppe und die Thematik, so die c´t Autorin Dorothee Wiegand. Eine umfassende Auseinandersetzung mit Prezi findet sich bei den Kollegen Martin Hipfl, Carla Stenitzer und Alexander Laible (eine Verlinkung wird nachgereicht, sobald der Eintrag öffentlich geschalten wird). Und wenn ich doch lieber Powerpoint verwenden möchte und dennoch zoomen will? Dann gibt es das kostenlose Add-On pptPlex und auch Powerpoint kann zoomen.

Quellen

Apple (2011): iWork.

c´t (2011): Magazin für Computertechnik.

EASE (2011): Present with EASE.

LaPorte, Ronald E./ Linkov, Faina/ Villasenor, Tony/ Sauer, Francois/ Gamboa, Carlos/ Lovalekar, Mita/ Shubnikov, Eugene/ Sekikawa, Akira/ Sa, Eun Ryoung (2002): Papyrus to PowerPoint (P 2 P): metamorphosis of scientific communication. In: British Medical Journal (BMJ), Volume 325, pp. 1478-1481.

Microsoft (2011): Microsoft Deutschland. Produkte.

Microsoft Office Labs (2011): pptPlex.

OpenOffice (2011): Die freie Bürosoftware.

Presentationgym (2011): Work out. Stand out.

Prezi (2011): The Zooming Presentation Editor.

sliderocket (2011): Online Presentation Software.

Stern (2011): Powerpoint-Alternativen: Weg mit den Folien.

Wikipedia (2011): Hauptseite.

ZOHO (2011): Show.

Alle Links wurden am 6. November 2011 auf ihre Richtigkeit überprüft. Der Autor übernimmt keine Haftung für die verlinkten Inhalte. Die Quellenverlinkung befindet sich direkt im Text, die Quellenliste fasst die Hauptseiten der Quellen zusätzlich zusammen.

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