Media? Social!

Partizipatives Lernen in und mit Social Media

Aktualisiert: 2012.01.31, 14:19 |  login | 
Samstag, 28. Januar 2012

Zum Abschluss des Semesters sollen die im Rahmen der Lehrveranstaltung vorgestellten Social Media Anwendungen rekapituliert und ein Ranking erstellt werden, welche drei sich aus der Perspektive des Autors am besten für einen Einsatz im universitären Bereich eignen. Bei dieser Berwertung sollen die Aspekte Kollaboration und Lernen / Forschen im Mittelpunkt stehen. Im Zuge dieses Beitrags werden die Plätze 1 bis 3 vergeben, sowie zwei Sonderpreise außer Konkurrenz.

Siegertreppchen mit goldener Eins

(Quelle: Up)

And the winner is ... Platz 1 geht an die Dropbox

Der Dienst Dropbox wurde von Anna Schusser vorgestellt, im Zuge der Werkzeuge der Dokumentation. Obwohl Dropbox als nützlichstes Programm den ersten Platz erhält, stellt sich die Frage, ob es ein Dokumentationstool ist oder nicht vielmehr ein Tool zur Organisation. Weiters würde ich die Frage stellen, ob Dropbox überhaupt eine Social Media Anwendung ist, aber diese Diskussion führt an dieser Stelle zu weit.

Dropbox Logo

(Quelle: Dropbox)

Warum also erhält Dropboy den ersten Platz, obwohl es de facto keine synchrone Kollaboration ermöglicht? Vielmehr besteht sogar die Gefahr, dass Dokumente beschädigt werden können, wenn sie zeitgleich von mehr als einem Nutzer geöffnet und bearbeitet werden, da sich die Änderungen überspeichern oder aber das Dokument nicht mehr geöffnet werden kann. Dropbox eignet sich für jeden, der regelmäßig an mehreren Rechnern arbeitet und dabei Zugriff auf eine Vielzahl an Dokumente und Unterlagen benötigt. Büro, Home-Office oder Laptop spielt keine Rolle, da auch ohne Internetverbindung jederzeit vollumfänglicher Zugriff besteht und die Dateien automatisch auf allen aktivierten Rechnern aktualisiert werden, sobald eine Verbindung zum Internet besteht. Auch an Rechnern, auf denen Dropbox nicht installiert ist, kann über www.dropbox.com auf die Daten zugegriffen werden, wobei man sich entscheiden kann, ob sie heruntergeladen oder nur geöffnet werden sollen. In Bezug auf den Universitätsalltag bietet dies die Möglichkeit zum Beispiel Präsentationen im Hörsall zu öffnen, ohne einen USB-Stick anschließen zu müssen. Mittels App kann Dropbox auch am Smartphone genutzt werden und hervorzuheben ist auch, dass keine Kompatibilitätsprobleme bei der Kombination von Mac OS und Windows bestehen. Auf Aspekte der Datensicherheit hat Anna in ihrem Beitrag hingewiesen. Was die Arbeit mit Dropbox enorm vereinfacht ist die Tatsache, dass sich der Dropbox-Ordner direkt in die Ordner-Struktur des eigenen Betriebssystems einfügt.

Neben diesen Möglichkeiten der Organisation der eigenen Daten bietet Dropbox auch verschiedene Optionen, Dateien mit Dritten gemeinsam zu verwenden. Über einen öffentlichen Ordner können auch Personen zugreifen, die Dropbox selbst nicht verwenden (ein Link kann versendet werden); dies dient jedoch eher nicht der Kollaboration. Darüber hinaus können auch einzelne Ordner an andere Dropbox-Nutzer freigegeben werden, der benötigte Speicherplatz wird dabei jedoch allen Nutzern abgezogen. Diese Option eignet sich dabei in erster Linie dafür, wenn mehreren Personen die gleichen Dokumente zur Verfügung stehen und diese immer auf dem aktuellsten Stand sein sollen; darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, die Unterlagen (am besten nach Absprache) zu bearbeiten. Während das Etherpad synchrone kollaborative Textverarbeitung ermöglicht, sollten Dateien in der Dropbox nur asynchron verwendet werden, um Datenverluste zu vermeiden. Dafür bestehen keine Einschränkungen in Bezug auf die Dateiart und das Dateiformat, solange alle Nutzer das benötigte Programm besitzen, denn diesbezüglich ist Dropbox keine Cloud-Application. Insofern bietet Dropbox speziell im akademischen Bereich eine gute Möglichkeit, gemeinsame Daten zu verwenden und gemeinsam an Publikationen zu arbeiten. Dabei handelt es sich üblicher Weise um umfangreichere Dokumente und Änderungen werden nach Absprache oder asynchron durchgeführt. Im Zusammenhang mit dieser Nutzung sind die Erfahrungen des Autors bisher durchwegs positiv, in Kollaboration mit verschiedenen Arbeitspartnern.

Platz 2 gebürt, trotz aller Einwände, Prezi

Prezi macht Präsentieren anders, keine Frage. Preszi schwenkt, zoomt, verwirrt und lenkt ab - zumindest wenn der oder die Autoren dies bezwecken oder aber nicht über die nötige Medienkompetenz verfügen, die jeweilige Präsentation an die Thematik anzupassen: Eine Präsentation in der Schule erfordert in der Regel eine andere Umsetzung als die für einen Vortrag auf einem Kongress oder in der Universität oder aber auch eine Business- oder Marketingpräsentation.

Prezi

(Quelle: Prezi)

Zur Funktionswiese von Prezi, Möglichkeiten, Einschränkungen und Anwendungsmöglichkeiten haben Carla Stenitzer, Martin Hipfel und Alexander Laible einen umfassenden Beitrag im Student-Wiki des Instituts für Datenverarbeitung der JKU ausgearbeitet. Auf die in meinen Augen negativen Aspekte von Prezi habe ich in Kommentaren und im Seminar mehrfach hingewiesen. Dem angesprochenen Wiki-Beitrag wurde auch ein Abschnitt hinzugefügt, in dem Erfahrungen im Rahmen der Gruppenpräsentation zusammengefasst werden können. Im Sinne der gegenständlichen Übung wäre es sehr erfreulich, wenn dort noch einige Erfahrungswerte hinzugefügt werden.

Warum wird Prezi trotz aller Einwände auf Platz 2 gesetzt? Ganz eindeutig auf Grund der Möglichkeit vollumfänglich synchron kollaborativ arbeiten zu können und dabei zu jedem Zeitpunkt zu sehen, an welchen Stellen der Präsentation die anderen Gruppenmitglieder momentan arbeiten. Keine der anderen vorgestellten Anwendungen aus dem Bereich Präsentation bietet diese Funktionalität. Einschränkungen wie zum Beispiel die auschließliche Einbettung von Youtube Videos sind bedauerlich, werden jedoch aufgewogen. Diese Funktionalität konnte bereits im Rahmen der Gruppenaufgabe überprüft werden. Wie bei allen anderen Anwendungen auch ist jedoch auch bei Prezi jederzeit zu hinterfragen, ob es die richtige Lösung für die zu bearbeitende Augabe ist. Die Verwendung von Prezi in Seminaren erzeugt bisher sowohl Aufmerksamkeit als auch Verwirrung bei den Zuhörern, da eine Vielzahl der Universitätsangehörigen bisher noch keine Erfahrungen mit dieser Form der Präsentation gesammelt haben. Dies bietet zum einen viel Potenzial eine einprägsame Präsentation zu halten, andererseits erfordert dieser Umstand aber auch viel Feingefühl bei der Erstellung der Präsentation, um nicht von deren Inhalten abzulenken.

Und der 3. Platz geht an das Etherpad, bzw. das Piratenpad

Die Software Etherpad, bzw. die von der Piratenpartei Deutschland zur Verfügung gestellte Version Piratenpad sind Programme zur kollaborativen und synchronen Textverarbeitung. Im Vergleich zu anderen Programmen wie Microsoft Word, ZOHO Writer oder Google Docs ist der Funktionsumfang deutlich eingeschränkt; dennoch bietet das Piratenpad entscheidende Vorteile (natürlich auch Nachteile), die es für den innovativen Einsatz im Universitätsalltag besonders nützlich machen.

Piratenpad Logo

(Quelle: Piratenpad)

Logo Etherpad Foundation

(Quelle: Etherpad Foundation)

Eine umfassende Auseinandersetzung mit der Geschichte der Etherpad Foundation sowie mit der Funktionsweise und den Funktionen von Etherpad und Piratenpad finden sich in den den Wiki-Beiträgen, die von Fabian Prochazka, Robert Markus und mir im Student-Wiki angelegt wurden. Dass auch das Piratenpad Nachteile und Risiken birgt, belegen exemplarisch die Ergänzungen von Fabian und mir. FAQs und Informationen zu den neuesten Änderungen finden sich auf der Startseite des Piratenpads.

Zusammenfassend nochmals, warum gerade das Piratenpad eine sinnvolle Ergänzung im Application-Repertoire eines Studierenden sein kann:

  • Funktionsweise und Umfang sind einfach und problemlos erlernbar
  • Ein eigenes Pad kann schnell und einfach erstellt werden (privat, öffentlich, kollaborativ, read-only)
  • Die kollaborative Bearbeitung erfolgt absolut synchron, ist mittels Timeline nachvollziehbar und durch Autorennamen und -farben zuzuordnen
  • Die Pads können in verschiedenen Formaten exportiert werden, auch als Wiki
  • Das Pad kann, muss aber nicht zum Erstellen umfangreicher gemeinsamer Arbeiten verwendet werden
  • Eine sich aufdrängende Verwendung ist die Erstellung gemeinsamer Mitschriften in Seminaren und Vorlesungen, mit der optionalen Überführung in ein Wiki (wie es zum Beispiel auch Blackboard bietet - > Sonderpreis)
  • Zu diesem Zwecke kann das Pad von der LV-Leitung erstellt und den LV-Teilnehmern zur Verfügung gestellt werden; eine Erstellung in Eigenverantwortung ist ebenfalls möglich
  • Um die Inhalte innerhalb der LV zu halten kann ein Passwort erstellt werden, das nur den LV-Teilnehmern bekannt ist
  • Auf diese Weise können Massenmails bezüglich der Bitte um LV-Mitschriften in der Klausurenphase vermieden werden
  • Am Ende eines Semesters steht den LV-Teilnehmern ein selbsterarbeitetes Skriptum zur Verfügung, das weit über den üblichen Umfang hinausgehen dürfte
  • Optional könnte die Erstellung einer LV-Begleitung als Gruppenarbeit vergeben oder mit Zusatzpunkten vergütet werden

Zum Abschluss zwei Sonderpreise

  1. Das Wiki,in unserem Fall das Student-Wiki
  2. Presentationgym

Das Student-Wiki

Die im Rahmen der LV Partizipatives Lernen in und mit Social Median zu haltenden Gruppenpräsentationen waren mittels Beiträgen im Student-Wiki der JKU zu dokumentieren. Im Gegensatz zu Blog-Einträgen auf Collabor bietet dieser Weg zum einen die Möglichkeit kollaborativ an Beiträgen zu schreiben, andererseits können über die Versionskontrolle sowohl die Autoren und Autorinnen als auch die Entstehungsgeschichte eines Beitrags nachverfolgt werden. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, dass Personen außerhalb der Gruppe oder aber auch Personen aus anderen Lehrveranstaltungen, die einen Zugang und somit eine Schreibberechtigung für das Student-WIki verfügen, Beträge ergänzen und auf diese Weise den Umfang und die Qualität weiter verbessern können. Die Auseinandersetzung mit der für viele ungewohnten Schreibweise in einem Wiki fördert dabei zusätzlich die Medienkompetenz und bietet somit die Möglichkeit sich im Umgang mit diesem wichtigen Social Media Tool vertraut zu machen. Die Ergebnisse der Lehrveranstaltung stehen durch die Dokumentation im Wiki im Sinne des kollaborativen Lernens in und mit Social Media allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, ebenso wie allen Außenstehenden zur Verfügung und verschwinden nicht nach Abgabe der Seminararbeit im "Kasten". In diesem Sinne wäre auch eine weitere Beteiligung an dem Abschnitt über die Verwendung von Prezi erfreulich. Auch die eLearning Plattform der Universität Salzburg, das Blackboard, bietet im Repertoire der Kurs-Tools die Möglichkeit ein Wiki einzurichten, das von allen Kursteilnehmern (Kontrolle der Zugriffsrechte) bearbeitet werden kann. Im Rahmen der Einführungsvorlesung Audiovisuelle und Online-Kommunikation im Sommersemester 2012 soll dieses Tool in einer Lehrveranstaltung für mehrere Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Einsatz kommen, um die Lehrveranstaltungsinhalte durch die Arbeiten und Informationen der Studierenden zu ergänzen.

Hilfe zur Wiki-FUnktion im Blackboard

(Quelle: Blackboard)

Presentationgym

Ein weiterer Sonderpreis soll an das Angebot Presentationgym gehen, das auf interessante Art und Weise ein reales Präsentationstraining mit Social Web Elementen verknüpft. Dabei handelt es sich um ein sehr neues Konzept, das sich momentan auch noch im Aufbau befindet. Im Beitrag zu Presentationgym auf Collabor ist die Funktionsweise beschrieben. Da das Angebot bisher noch keinem Test unterzogen werden konnte, wurde es nicht in die Liste der nützlichsten Social Media Tools einbezogen, sondern erhält zunächst nur einen Sonderpreis außer Konkurrenz für eine innovative neue Idee, die sich zu einem gewinnbringenden Social Web Angebot entwicheln kann.

Logo Presentationgym

(Quelle: Presentationgym)

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