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Donnerstag, 28. April 2005
Don't Shake and Paste

Plagiate scheinen im Unibetrieb keine Ausnahme mehr zu sein. Die altbewährte „Copy&Paste“ Strategie wurde in eine neue namens „Shake&Paste“ umgewandelt. Ihre Funktionsweise: Fremde Texte lesen, Teile daraus kopieren, in neuer Reihenfolge wieder zusammenstückeln und als eigene gedankliche Ergüsse verkaufen. Ist es das, was so mancher Student von wissenschaftlichem Arbeiten an Universitäten versteht? Bedauerlicherweise ja.
Plagiarismus ist Betrug. Die derzeit aufstrebenden Form des Plagiarismus, der das „Shake&Paste“ Schema zugrunde liegt, wird dies jedoch nicht in erster Linie angekreidet. Experten deuten diese Art Texte zu produzieren als fehlende Kompetenz der Studierenden eigene Sätze zu formulieren. Die Fähigkeit fremde Gedanken in eigene Worte zu fassen – ein Relikt vorangehender Generationen?
Ich persönlich möchte diesen „Vorwurf“ nicht auf mir sitzen lassen und appelliere im gleichen Zug auch an euch, liebe ::collabor:: Autoren und Co-Autoren, der Leserschaft das Gegenteil zu beweisen!
Fremde Meinungen zu verwerten und in eigene Texte einzubauen ist keinesfalls verwerflich, wozu auch sollte jeder von uns die Welt immer wieder neu erfinden?! Wesentlich ist mit den Gedanken anderer entsprechend umzugehen, sie nach Bedarf in eigene Worte zu fassen und ordnungsgemäß zu zitieren. Folgende Websites enthalten Informationen zu Zitierregeln und das Zitieren von Online-Quellen:

Plagiate zur Erlangung einer positiven Note führen nicht ans Ziel. Die Aufdeckung derer ist ein leichtes, die Konsequenzen umso tragender. Das Urheberrecht ist auch, oder gerade, im Internet nicht zu verachten. Elmar Huber , Thomas Traugott und Stefan Veigl haben interessante Beiträge zu diesem Thema verfasst.



Verwendete Literatur:
Weber, Stefan (2005): Mit Shake and Paste ans Ziel. Krise der Kulturwissenschaften angesichts des grassierenden Plagiarismus. In: Telepolis. Heise Online. Zuletzt aufgerufen am 28.4.2005.

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Montag, 8. November 2004
Weblogs zur Wahrung des Wissens?

Wissen ist frei und frei verfügbar.  Wissen kann niemandem gehören, ebenso wenig wie  die Luft niemandem gehören kann.  Wissen, in der klassischen Formulierung von Thomas  Jefferson, eignet sich nicht für Eigentum.

Wie macht die Gesellschaft Wissen für jeden zu jeder Zeit frei verfügbar?

Der Informationswissenschafter Prof. Rainer Kuhlen versucht die Antwort in folgenden Strategien zu finden:

  • Information Sharing
  • Offenheit, Transparenz der Informationen
  • Kollaborative Wissensproduktion
  • Direkt-/Eigenpublikation
  • Peer-to-Peer
  • Nachhaltigkeit von Wissen und Information

Vergleicht man die oben genannten Punkte mit den Eigenschaften von Weblogs lässt sich eine starke Überschneidung erkennen. Informations Sharing und Offenheit/ Transparenz durch freien Zugang für jeden Internetuser. Kollaborative Wissensproduktion durch gemeinsame Weiterentwicklung einer Idee in Zusammenarbeit von Co-Autoren im einen Blog. Direkt-/ Eigenpublikation durch unbeeinflusstes Publizieren ohne dahinterstehende Kontrollinstanzen wie Chefredakteure u.ä. Peer-to-Peer im weitesten Sinne durch die Verknüpfung der Weblogs, wodurch neue Expertennetzwerke zu einer bestimmten Thematik entstehen. Nachhaltigkeit von Wissen und Information durch die Archivierung und einfaches Suchen im Archiv mittels des im Weblog integrierten Kalenders, in dem auf die chronologisch gereihten Einträge zugegriffen werden kann.

Die Organisation von Wissen und Information ist und wird eine Problematik, die gelöst werden muss. Die Möglichkeit mittels Weblogs Wissen zu gliedern und zu speichern sollte auf keinen Fall außer Acht gelassen werden. Publizieren für jedermann füllt den Informationstrog gewaltig; doch Wissen, das nicht strukturiert, zugänglich für andere und verwaltet wird verliert Bedeutung.

Einen zweiten „Brand von Alexandria“, bei dem undenklich viel Wissen verloren ging, sollte (kann?) sich die Menschheit nicht leisten...



Verwendete Quelle: Prof. Rainer Kuhlen: Wem gehören Wissen und Information? , Februar 2004
Ähnliches Thema: Susanne Deisl (Uni Salzburg): Kollaboration und Kommunikation , 3. November 2004

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Freitag, 4. Juni 2004
Getrübte Aussichten
Mein letzter Beitrag zum Thema Blogs und Journalismus und dem damit verbundenen offenen Informationszugang und der freien Informationsverbreitung für Jedermann wird durch folgende Begebenheit etwas getrübt...

„Left unchecked the Internet can hurt productivity and expose companies to lawsuits.“
Mit diesem Satz versucht man Interessenten für den Content Filter Blue Coat zu werben. Ist unsere Gesellschaft wirklich so verloren, dass sie nicht mit freiem Informationszugang umgehen kann und immer jemanden braucht, der sagt, welche Informationen „gut“ oder „schlecht“ für uns sind?!
Ein aktuelles Beispiel für den bewusst eingeschränkten Zugang zu Informationen, sind die Filter in den Internetzugängen der im Irak stationierten US Soldaten. Die Internetnutzung wird nicht nur bei Websites mit Inhalten wie Glücksspiel, Pornographie oder Rassismus blockiert, sondern verhindert auch den Zugang zu Sites mit z.B. kritischen Inhalten die US Regierung betreffend, wie The Memory Hole, und anderer News Sites. Der eingesetzte Content Filter SmartFilter filtert allgemein Inhalte aus den Kategorien „Politik, Medien, News, Religion u.ä.“. Die Fehlermeldungen beim Aufrufen der „verbotenen Sites“ wurden (werden?) bislang meist als technische Fehler interpretiert und somit mehr oder weniger toleriert.
Ist dieses Handeln als ein Wink in Richtung Zukunft zu verstehen? Die Unwissenheit der Betroffenen ist die Nährlösung einer Gefahr...


Ausführlicher Artikel zum Thema:
Rötzer, Florian: Access Denied. Telepolis, 4.6.2004.

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Montag, 24. Mai 2004
Von heut' auf morgen...
Das Internet hat Veränderungen hervorgerufen. So zum Beispiel sehen Kommunikationswissenschafter die Verschiebung von einer Informationsgesellschaft zur Kommunikationsgesellschaft hin. Die Masse ist nicht mehr auf vermittelnde Journalisten angewiesen, sondern hat nun selbst Zugang zu weltweit angebotenen Informationsquellen. Man informiert sich und tauscht Meinungen darüber aus, anstatt sich passiv informieren zu lassen. Die, den bisher vor allem den Journalisten zugeschriebene, Rolle der sog. gatekeeper ("Schleusenwärter der Nachrichten") hat somit eine neue Bedeutung bekommen. Journalisten haben nicht mehr unbedingt Einfluss auf den Weg von Nachrichten. Durch das Internet wird der "Zwei-Stufen-Weg" der Kommunikation oftmals umgangen und direkt auf die Informationsquelle zugegriffen. Florian Rötzer leitet vom weltweiten Gedankenaustausch die Entstehung eines "globalen Gehirns" ab. Viele Köpfe aus aller Welt werden vereint und kommunizieren miteinander. In Folge dessen verändert sich auch die Rolle des Journalismus. Der Bedarf an "bloßer Information" sinkt, während die Nachfrage nach Selektion und Strukturierung des Wissens stetig steigt. Publizieren, was bereits publiziert wird, um Klarheit in das Weltgeschehen zu bringen. Durch die für Weblogs spezifische Struktur, die Kommentarfunktion, Blogrolls (Linksammlungen) und die zugängliche Archivierung von Gedanken könnten sie als Medium für diese Aufbereitung von Informationen dienen. Um das Wissen in Weblogs ihrerseits zu strukturieren gibt es Suchmaschinen die Weblogs durchforstet, wie z.B. BlogPulse. Die Suche nach aktuellen Themen, Personen, Links, die die Blogger beschäftigen wird ermöglicht. Blogger werden von manchen Seiten als "progressive, einflussreiche und meinungsstarke Gruppe" bezeichnet und können somit als Richtungsweiser interpretiert werden.
"Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien." (Niklas Luhmann in "Die Realität der Massenmedien. 1996). Lassen wir nicht die Massenmedien über uns entscheiden, sondern machen wir sie uns zu nutze und lassen sie unsere Ansichten über die Welt, in der wir leben, verbreiten.

Beiträge zu ähnlichen Themen:
Rene Milich, Salzburg: Smart Mobs. Howard Rheingold.
Conny Lechner, Salzburg: Multimedial, online, interaktiv - Die Zukunft des Journalismus.
Axel Raffeiner, Salzburg: Assimilation von Weblogs.

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Freitag, 7. Mai 2004
Blogging
Fotografiert von Kristina Mittendorfer, 2004 Jedes Medium bedarf einer gewissen Handhabung. Da Online Medien auf eine nicht-lineare Erzählweise bauen, sollte man sich dieser auch zunutze machen. Man muss die Welt nicht ständig neu erfinden, sondern soll sie sich selbst und anderen verständliche Zusammenhänge schaffen.
Die vorhandenen Wissensmassen schreien förmlich nach Aufarbeitung und Weiterentwicklung. Möglicher Lösungsweg: Weblogs. Sie sind förmlich dafür geschaffen. Weblogs ermöglichen schnell und einfach in kolumnenartigen Beiträgen Erkenntnisse zusammenzufassen, zu kommentieren und zu bearbeiten. Links dienen der Darstellung der bisherigen Kenntnisse. In den Weblogeinträgen kann die eigene Sichtweise dargestellt werden. Die Kommentarfunktion im Anschluss an die Beiträge eröffnet die Diskussion. Ein Gedanke entwickelt sich weiter. Die archivierende Eigenschaft von Weblogs erhält auch die Entstehung einer Idee am Leben. Diese ist möglicherweise wiederum Ausgangspunkt für neue Sichtweisen.
Online Medien sind in einer „schnelllebigen Zeit“ entstanden und bauen auch auf diese. In den Weiten des Internet will der Leser in kürzester Zeit viel Informationen sammeln. Deshalb werden umfangreiche Werke nach wie vor in einer Printversionen veröffentlicht. Kurze Texte werden gelesen.
In diesem Sinne...

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