Freitag, 28. Februar 2014
Abschlussaufgabe - Mobile Business
MOBILE BUSINESS - MOBILE COMMERCE - ENTWICKLUNGEN - ZUKUNFT

Nachstehend meine Abschluss Aufgabe zum Thema Mobile Business. Habe mich in Zusammenhang mit der Aufgabe mit Mobile Business und Mobile Commerce auseinandergesetzt und versucht Entwicklungen und die Zukunft des Mobiles Business etwas näher zu betrachtet.

Meine Arbeit findet man auch als Pdf: mobile business_leherbauer anja (pdf, 591 KB)


1. EINLEITUNG - MOBILE BUSINESS - MOBILE COMMERCE

Auch wenn eine klare Abgrenzung von Mobile Business auf den ersten Blick leicht zu treffen scheint, da man Mobile Business mit dem Einsatz von mobilen Endgeräten verbindet, ist die Abgrenzung wo Mobile Business beginnt und "nicht mobiles" E-Business endet nicht klar.

Mobile Business wird 2004 von Scornavacca und Barnes, wie folgt definiert: M-business is defined as the use of the mobile information technologies, including the wireless Internet, for communication and coordination within an organization, between an organization and other organizations and/or customers, and for management of the firm. (Scornavacca and Barnes, 2004, S.3)

Definitionsversuche von Mobile Business oder auch Mobile Commerce (im engeren Sinne) gibt es viele. Bereits 1999 wurde Mobile Commerce in der wissenschaftlichen Literatur diskutiert. (vgl. Jones et al. 1999) Auch hier zeigt sich, dass eine einheitliche Abgrenzung von Mobile Commerce von E-Commerce nicht selbstverständlich ist. Während manche Autoren "handheld" Devices in den Mobile Commerce miteinbeziehen, zählen für andere Autoren auch gewisse Transaktionen, die über Laptops und "in-house" Devices ausgeführt werden zum Bereich des Mobile Commerce. Für viele spielt also die Spezifität der Endgeräte eine große Bedeutung bei der Definition von M-Commerce. Da die technologischen Endgeräte einem ständigen Wandel unterliegen, hat dies auch Einfluss, darauf welche Geräte man in die Definition des m-Commerce miteinbezieht. (vgl. Swilley E. /Hofacker C.,2006, S.20-21) Unabhängig vom Einsatz verschiedener Devices definiert Bai et al (2005) m-Commerce einfach als " transaction conducted over a wireless telecommunication network, either directly or indirectly? (vgl. Bai et al.,2005, S.68)

Auch über die Abgrenzung zum E-Commerce herrscht keine Einigkeit. Während manche dem Mobile Commerce den E-Commerce zuordnen und als einen Teil des E-Commerce sehen, sprechen andere von einer Erweiterung des E-Commerce, mit neuen einzigartigen Features (z.B. Zeit- und Ortsunabhängigkeit). (vgl Zhang et al. 2013, S.32) Bezeichnungen wie wireless e-commerce, mobile electronic commerce oder mobile e-business werden hier u.a. herangezogen.



(vgl. Zhang et al. 2013, S.32 - Figure 1 - E-Commerce vs. M-commerce: two perspectives)

Eine Definition von Clarke (2001) unterscheidet hinsichtlich des Nutzens für den Kunden zw. M-Commerce und E-Commerce: "Electronic commerce offers customer value through low cost for services and high speed, whereas mobile commerce offers customer value through ubiquity, location and convenience".

Location - ist einer der wichtigsten Abgrenzungspunkte aus Kundensicht. Denn die mobilen Endgeräte erlauben dem Kunden in Kombination mit funktionierender Internetverbindung Transaktionen überall durchzuführen. (vgl.Swilley E. /Hofacker C.,2006, S.21) Besonders jene Services, die es dem Kunden erlauben ortsspezifische und personalisierte Informationen zu erhalten, zeichnen den m-Commerce vielfach aus und unterscheiden ihn vom E-Commerce. (vgl. Dhar, S./ Varshney U. 2011)

Auch wenn es verschiedene Definitionsversuche gibt, sind laut den Autoren Swilley E. und Hofacker C. (2006) die Punkte Ort, Zeit und Personalisierung wesentliche Punkte die in Zusammenhang mit dem m-Commerce betrachtet werden sollen und diesen ausmachen.


2. ENTWICKLUNG DES M-COMMERCE

Auch wenn es verschiedene Begrifflichkeiten und Abgrenzungen des m-Commerce bzw. m-Business gibt, steht fest, dass der Trend da ist, da die mobile Internetnutzung steigt. Wie eine Studie von Stastista.com zeigt, steigen in den USA seit den letzten Jahren die mobile Einkäufe. Bis zum Jahr 2016 soll die Zahl der User die mobil einkaufen auf 174.900.000 Einkäufer steigen.(vgl. de.statista.com) Auch wird erwartet das bis zum Jahr 2015 Einkäufer rund 119 Billionen Dollar beim mobile Shopping von Gütern und Services mittels Smartphones ausgeben werden.(vgl. Deatsch, K. 2010)



(vgl. de.statsita.com - Anzahl der mobilen Einkäufer in den USA in den Jahren 2011 und 2012 und Prognose bis 2016 (in Millionen))


2.1 WIE LÄSST SICH DIESER TREND IN RICHTUNG DES M-COMMERCE ERKLÄREN?

Hierfür sind laut Zhang et al. (2013) 2 technologische Entwicklungen verantwortlich. Auf der einen Seite ist die Ausbreitung der Smartphones von Bedeutung. Die Entwicklungen in diesem Bereich in den letzten Jahren bieten vielfach verbesserte Möglichkeiten an, dass Internet auch mobil bequem zu nutzen. Auch in Österreich nutzen laut einer Erhebung von Statistik Austria 63 % der Befragten das Internet mittels mobiler Devices (Smartphones, Tablets, Laptops oder andere mobile Endgeräte). Auch zeigt sich, dass mehr als 56% aller Befragten ihr Smartphone für die mobile Nutzung verwenden. (vgl. Statistik Austria) Dies spiegelt auch eine Untersuchung von Statista in Deutschland wieder. Auch hier steigt seit 2010 die Nutzung des mobilen Internets via Smartphone stark an. Im Jahr 2013 nutzen beinahe 70% das mobile Internet mittels Smartphone. (vgl. de.statista.com) Weiters zeigt sich auch, dass aufgrund der steigenden Zahl an Smartphones für die mobile Internetnutzung auch die Anzahl der downgeloadeten Apps eindeutig zunimmt. (vgl. de.statista.com)

Das Smartphone allein, würde aber noch nicht ausreichen um m-Commerce bequem zu betreiben. Denn was nützt einem das beste Smartphone ohne geeignete Internetverbindung? So ist der 2. Faktor, der eine wesentliche Voraussetzung für die positive Entwicklung des m-Commerce ist, die Verfügbarkeit bzw. der Zugang zu schnellem, mobilen Internet. Ohne moderne Internet- und Telefontechnologien wäre Mobile Business nicht in dieser Form möglich. Besonders von Bedeutung hierbei ist das Upgrade des mobilen Internets zu 3G oder mittlerweile auch auf 4G oder LTE (Long Term Evolution) Somit können jederzeit, ortsunabhängig Webseiten aufgerufen werden, ohne dabei auf WiFi-Hotspots angewiesen zu sein. (vgl. Zhang et al. 2013, S.31)
Weiters bietet der mobile Einkauf einige Vorteile sowohl für den Kunden als auch für den Verkäufer, die der E-Commerce nicht vorweisen kann: (vgl. Zhang et al. 2013, S.33)

    Ubiquität: M-Commerce kann von überall aus durchgeführt werden und ist somit durch eine ständige Verfügbarkeit gekennzeichnet.
    Unmittelbarkeit: M-Commerce kann jederzeit, sofort und ohne zeitliche Verzögerung durchgeführt werden.
    Lokalisierung: Durch eingebaute Technologien, können location-based Services angeboten werden. Diese liefern ortsabhängige und informationsbezogene Daten an den Enduser.
    Instant Konnektivität:Mit dem mobilen Endgerät und der technologischen Entwicklungen im Bereich der Internetverbindungen kann man ständig online sein.
    Pro-aktives Marketing:Dies erlaubt dem Verkäufer Push-Marketing, mobile Werbung, sowie digitales Couponing.
    Augmented Identity Tracking Down:Dies erlaubt dem Netzwerkoperator das Smartphone zu identifizieren und so Informationen über den User zu erlangen.

3. ANWENDUNGSFELDER DES M-COMMERCE BEZOGEN AUF DEN ENDKUNDEN

Für den Nutzer von mobilen Endgeräten ergeben sich somit eine Vielzahl von neuen Anwendungen, die im Rahmen des m-Commerce genutzt werden können. Nachstehend sollen überblicksmäßig kurz wesentliche Anwendungsfelder erläutert werden:

Financial Services: Besonders von Bedeutung in diesem Zusammenhang sind sog. Mobile Payments. Wobei hier zwischen Micropayments (bis 10 Euro) und Marcopayments (ab 10 Euro) unterschieden wird. Hier kann mit dem mobilen Endgerät sowohl remote also über elektronische Netzwerke oder direkt am Point of Sale (POS) bezahlt werden. (vgl. Mallat N. et al. 2004, S.43)

Mobile Shopping: Hier haben Kunden nicht nur z.B. die Möglichkeit Automatenware mit ihrem Smartphones zu kaufen sondern besonders auch location-based Services sind hier von Bedeutung. Indem Kunden QR-Codes in ihrer Umgebung scannen und das jeweilige Produkt über das mobile Endgerät erwerben können. Daneben gibt es auch location-based mobile Shoppingapps die von Marketern eingesetzt werden, um den Traffic in ihrem Store zu erhöhen. Bewegt sich der Kunde z.B. physisch ins Geschäft, wird er dafür mit Bonuspunkten oder Gutscheinen belohnt. Des Weiteren können Kunden hier auch Gutscheine erhalten, wenn sie z.B. Produkte mit dem Smartphone einscannen, oder tatsächlich den gesamten Einkauf mittels Einscannen von Codes via Smartphone tätigen. (vgl. Datamonitor Case Study)

Mobile Werbung: Auch im Bereich der Werbung spielen location based Services eine wichtige Rolle läuft der Kunde z.B. am Geschäft vorbei, kann er auf Angebote aufmerksam gemacht werden. In Kombination mit der Sammlung von Stammkundendaten können personalisierte Angebote auf das mobile Endegerät gesendet werden. (vgl. Kaintantzis, N, 2001, S.4)

Dynamic Information Management: Dies betrifft die Speicherung und Verwaltung von personenbezogenen Daten. Durch die Fähigkeiten von Smartphones werden diverse Karten z.B. Kundenbindungskarten unwesentlich. Diese Daten können auf den mobile Geräten gespeichert werden (Smart Cards). Die ID des Smartphones wird dem mit Server knüpft und so können die Daten referenziert werden. (vgl. Kaintantzis, N, 2001, S.4)

Informations- & Entertainmentdienste: Besonders auch Informationsdienste werden im Rahmen des m-Commerce häufig genutzt. Informationen sind hier vielfältig und werden gern in Kombination mit location based Services verwendet. Es können z.B. Wetterinformation bezogen auf den Standort des Nutzers abgerufen werden. Auch im Bereich Entertainment und Gaming gibt es viele Möglichkeiten, diese mit den mobilen Endgeräten zu verbinden. (vgl. Kaintantzis, N, 2001, S.5)


4. ZUKUNFT DES MOBILE BUSINESS - INTERNET OF THINGS?

Im Rahmen der bisherigen Auseinandersetzung mit dem Thema mobile Business und mobile Commerce, im engeren Sinne, wurde bisher viel über Smartphones abgewickelt und die meisten Anwendungen sind auch für Smarphones verfügbar. Ich denke in Zukunft geht die Entwicklung des mobile Business noch stärker in die Richtung "Internet of Things". Neue Technologien werden neben die Smartphones treten. Das "Internet of Things" kann, wie folgt beschrieben werden:
The "Internet of Things" refers to the coding and networking of everyday objects and things to render them individually machine-readable and traceable on the Internet. (vgl. Graham, M. / Haarstad, H. 2011, S. 6)

In diesem Sinne sind auch Schlagworte wie Smart Objects, Smart Clothes und Wearables von Bedeutung: Verschiedene Objekte können also mit verschiedenen Technologien wie RFID (Radio Frequency Identification) Tags, Near Field Communication-Technologien und Real-time Localization-Technologien ausgestattet werden. Diese Technologien machen aus Objekten, smarte Objekte die auf ihre Umgebung reagieren können.(Kortuem et al. 2010) In diesem Zusammenhang ist auch immer wieder von Smart Clothes die Rede. Mit moderner Technologie wird versucht Kleidung "klüger" zu machen und mit sog. biometrischen Sensoren, biologische Vorgänge im Menschen zu messen und darauf entsprechend zu reagieren. (vgl. Telekom Asia,2012, S.32) Diese neuen tragbare Technologien können Unmengen von Daten sammeln und übertragen. Eines der populärsten Beispiele in diese Richtung ist wohl "Goolge Glasses", ein tragbarer Minicomputer in Form einer Brille. Ein kleiner Bildschirm am rechten Auge zeigt dem Träger verschiedenste Informationen. Egal ob es sich um Routenplanungen, Antworten auf Suchanfragen oder Umgebungsinfos handelt. (Engelien, M., 2013)

Ob jedoch in diesem Zusammenhang tatsächlich von einer "wearable Future" (vgl. Thurston, B., 2013) gesprochen werden kann, wo alles und jeder miteinander verbunden ist, kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Sicher ist auf jeden Fall, dass neue Technologien, wie LTE, Near Field-Communication-Technologien oder RFID-Technologien die Entwicklung hin zu dem "Internet of Things" begünstigen. Hindernisse gibt es aber trotzdem noch. Ein großer Faktor hierfür sind natürlich Kosten, die anfallen, um alles mit neuen Technologien auszustatten. Gerade auch für die Anbieter solcher smarten Objekte, ergeben sich neue Herausforderungen. Wie sich am Beispiel von Smart Homes zeigt, kommen hier auf den Anbieter dieser Services eine Unmenge von Daten zu, die von ihm bearbeitet, kontrolliert und verwaltet werden müssen, um die korrekte Funktionsweise der Geräte sicherzustellen. (vgl. Longbottom, C., 2013) Des weiteren spielt meiner Meinung nach besonders auch die Einstellung der Menschen zu solchen Technologien eine bedeutende Rolle. Diese Technologien müssen erst von den Menschen angenommen werden. Während in manchen Teilen der Erde Datenschutzbedenken eine untergeordnete Rollen spielen, ist dies in anderen Teilen ein wichtiger Faktor, der auch Einfluss auf die Verbreitung solcher Technologien nehmen wird. Meiner Meinung nach gibt es also Argumente für und gegen die Entwicklung hin zum "Internet of Things" und der "wearable Future. Feststeht aber, dass auf jeden Fall einiges zu erwarten ist.


QUELLENVERZEICHNIS:
  • Bai, Ling, David C. Chou, David C. Yen, and Binshan Lin (2005), ?Mobile Commerce: Its Market Analyses, International Journal of Mobile Communications, 3 (3), pp. 66-81.
  • Baratunde Thurston (2013). Your wearable future. Fast Company. Jul/Aug2013, Issue 177, p116-116.
  • Datamonitor (2011). Case Studie Series: Location-based Mobile Apps Case Study.
  • Mallat, N.; Rossi, M.; Tqunainen, V.; (2004) Mobile Banking Services. Communication of the ACM. /Val. 47, No. 5.
  • Graham, Marc & Haarstad Harvard (2011). Transparency and Development: Ethical Consumption Through Web 2.0 and the Internet of Things. Information Technologies & International Development. Spring2011, Vol. 7 Issue 1, p1-18. 18p.
  • Longbottom, C. (2013). Internet of things will drive forward lifestyle innovations. Computer Weekly. 12/3/2013, p14-16. 3p.
  • Scornavacca, E.; Barnes, S.; Huff, S. (2004). MOBILE BUSINESS RESEARCH PUBLISHED IN 2000-2004: EMERGENCE, CURRENT STATUS, AND FUTURE OPPORTUNITIES. Communications of AIS, Volume 17, Article 28. S.2-19.
  • Swilley, E.; Hofacker, C. (2006) DEFINING MOBILE COMMERCE IN A MARKETING CONTEXT. International Journal of Mobile Marketing. Vol.1, No.2. S. 18-23.
  • Telecom Asia. (2012). Smart Clothes. Vol. 23 Issue 7, p32-32. 1/5p.
  • Zhang , R.; Chen, J.; Lee, C. (). Mobile Commerce and Consumer Privacy Concerns. Journal of Computer Information Systems. S.31-38.
Freitag, 10. Jänner 2014
Transparente Unternehmen

Ich habe mich für den Text "Information Transparency of Business-to-Business Electronic Markets: A Game-Theoretic Analysis" von Zhu K. (2004) entschieden, da dieser untersucht wie die gesteigerte Transparenz von Unternehmen durch die Verfügbarkeit von vielerlei Informationen, Unternehmen und ihr Verhalten beeinflusst. Es wird auch gezeigt, dass diese gesteigerte Transparenz nicht immer positiv sein muss und so einige Unternehmen sich nicht an online Marktplätzen, die sich durch gesteigerte Transparenz auszeichnen teilnehmen.

Im Vergleich zum Offline-Handel zwischen Unternehmen sind bei online business to business- Marktplätzen transparentere Informationen vorhanden. Informationstransparenz wird im Artikel wie folgt definiert: Informationstransparenz ist der Grad der Sichtbarkeit und Zugangsmöglichkeit von Information.

Für Handelspartner ist es bei business-to-business-Marktplätzen leichter an Informationen über den Konkurrenten zu kommen und diese im Geschäftsverkehr für eigene Vorteile zu nutzen. Da die Daten bei Online Marketplaces Echtzeitdaten sind, die transparenter, synchronisierter abgewickelt werden. Diese internet-basierten Markplätze führen also zu vielerlei Informationen, die gespeichert, gesammelt, angezeigt und vermittelt werden. Wenn nun durch solche B2B Marketplaces die Informationsasymmetrie zw. Geschäftspartnern reduziert werden, warum nutzen dann nicht alle Unternehmen solche online Plattformen? Diese Frage, führt laut Autor zur einer weiteren Frage, die er versucht mit der Studie zu beantworten. Diese lautet: Ist diese Transparenz der Informationen immer von Vorteil oder kann dieser auch von Nachteil sein?

Zuerst geht der Autor darauf ein, dass Informationstransparenz etwas Gutes ist, da die Effizienz gesteigert wird wenn die richtigen Daten vorhanden sind und diese Abwicklung von Geschäften erleichtern. Geschäftspartner sehen z.B. was ihre Konkurrenten machen, welche Preise gehandelt werden. Diese Sichtbarkeit von Informationen führt aber auch dazu, dass die Preise gedrückt werden und stellt so für viele Unternehmen Risiken dar. So ergibt sich für die Teilnehmer an solchen Plattformen nicht nur Vorteile, dass die Informationen über die Konkurrenz haben, sondern selbst durch ihre Handlungen Informationen Preis geben, was ein Risiko darstellen kann.

Mit 3 Forschungsfragen wird versucht zu klären, welche Anreize vorliegen müssen, damit Unternehmen sich an solchen Marktplätzen beteiligen, welchen Einfluss dabei Kostenstrukturen von Unternehmen und der Wettbewerb haben. Auch stellt sich die Frage, ob Unternehmen von der Freigabe ihrer Informationen mehr profitieren , als dass sich dadurch verlieren? Um dies zu klären verwendet der Autor ein spieltheoretisches Modell, um die Unternehmensentscheidungen und ihre Konsequenzen zu untersuchen.

Die Ergebnisse der spieltheortischen Untersuchung lauten wie folgt: Das Modell zeigt, dass die Anreize von Unternehmen sich bei solchen Marktplätzen zu beteiligen stark von ihrer eigenen Kostenposition, den Produkten und des Wettbewerbs abhängig sind. Manche Unternehmen profitieren von der Transparenz währenddessen andere darunter leiden. Während einige Unternehmen Anreize haben sich zu beteiligen, haben andere keine, wie z.B. jene mit hohen Kostenstrukturen und jene die Produkte anbieten, die leicht substituierbar sind. Low-Cost-Unternehmen, die wissen das ihr Kostenstrukturen unter den anderen liegen, können so durch gezielte Nutzung der transparenten Information andere Unternehmen mit höheren Kostenstrukturen Absatzmengen wegnehmen. Dieser Datentransparenz bei Online Marktplätzen macht es für high-cost Unternehmen schwierig ihre hohen Kosten zu verstecken und führt dazu, dass jene Unternehmen die effizienter mit geringer Kosten produzieren Vorteile haben. So zeigt sich also das Informationstransparenz, die durch das Internet stark angestiegen ist, ein 2-schneidiges Schwert ist und die Beiteiligung an solchen Marktplätzen nicht für alle von Vorteil ist.

Wie also die Ergebnisse zeigen, hat es nicht nur Vorteile sich an solchen Märkten zu beteiligen, aus diesem Grund ist es wichtig, dass Betreiber solcher Online Marktplätze die richtige Balance zw. Zugang und Kontrolle freigegebener Informationen erreichen. Das Transparenz für Unternehmen ein heikles Thema ist und mit verschiedenen Strategien reagiert wird, zeigt auch der Beitrag von meiner Kollegin Magdalena Leitner. Denn nicht immer ist Transparenz in allen Unternehmensbereichen von Vorteil. Die Herausforderungen werden von Unternehmen unterschiedlich gemanaged.

Quelle:
    Zhu, K. (2004). Information Transparency of Business-to-Business Electronic Markets: A Game-Theoretic Analysis. Management Science. Vol. 50, No. 5., Seite 670-685.
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Samstag, 4. Jänner 2014
Anwenungsbeispiele des E-Business

Wie im Beitrag zum Standort des Mobile Business besprochen, sollen hier 2 Anwendungsbeispiele des E-Business in Bezug auf ihre technologische Determinaz beschrieben werden. Gezeigt wird, wie das Mobile Business hier zum Einsatz kommt und so vor allem durch location-based Services eine Schlüsselrolle einnimmt.

Location-based Services bedeutet, dass ortsabhängige, also positionsbezogene Informationen miteinbezogen werden. Hier handelt es sich also um mobile Informationsservices, die zu bestimmten Zeitpunkten, bestimmte Informationen an den mit dem Internet verbundenen End-User weitergeben. Diese Services ermöglichen also Applikationen die von Tracking über Navigationssysteme bis hin zu Notfallservices und spezialisierte Entertainmentservices reichen. (Q1) In Bezug auf location-based Services möchte ich auf den Blog von Philipp Allerstorfer verweisen, der diesen Teil der situativen Anforderungen gut erläutert hat.

Neben den location-based Services nimmt auch die Identifikationsfunktion des Smartphones bei einem der beiden Anwendungsbeispiele eine wesentliche Rolle ein. Auch diesem Punkt der situativen Anforderungen wird durch die Nutzung von mobilen Endgeräten Rechnung getragen, indem es die ortsunabhängige Identifikation des Nutzers zulässt.

Nachfolgend möchte ich hier Anwendungsbeispiele vorstellen, die ohne den Einsatz mobiler Endgeräte nicht den vollen Nutzen für den Kunden stiften würden und die beiden, soeben genannten situativen Anforderungen nicht erfüllen würden.

QANDO vs. NextStop

Im Bereich der öfftenlichen Verkehrsmittel kann man sich z.B. auf der Website der Wiener Linien, wie bei anderen Anbietern in anderen Städten, über die Fahrpläne informieren, Routenpläne erstellen und bequem online diverse Tickets für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel erwerben. Während man sich früher zuhause vor der Abfahrt darüber informierte, kann man heute auch über sein Smartphone, die diversen Abfahrtszeiten nochmal überprüfen. Qando geht hier einen Schritt weiter:

Qando ist der mobile Infoservice der Wiener Linien. Hier wird aufgrund der Standortbestimmung des Nutzers jene öffentlichen Verkehrsmittel in der Nähe angezeigt. User werden also über das Vorankommen, Wartezeiten, Standorte usw. von U-Bahn, Bus und Bim informiert, die für sie relevant sind, da sie sich in ihrer Nähe befinden. Mit der Funktion "Karte" werden die nächstgelegenen Haltestellen, sowie ihre Abfahrszeiten angezeigt. Durch die mobile Nutzung erfolgt die Fahrplanabfrage mit Echtzeitdaten und kann sich so sicher sein, dass es keinerlei Störungen gibt, da diese sonst auch angezeigt würden.

Jedoch so gut die Idee ist, gibt es bei der Funktionaltität der App Probleme, die viele Nutzer verärgert. Obwohl seit Juli 2013 ist die neue Version der App verfügbar ist, die viele Verbesserung besonders in der Echtzeitdatenabfrage aufweist, gibt es trotzdem noch immer zahlreiche negative Bewertungen. (Q8)

Aus diesem Grund bin ich dann auf die App Next Stop aufmerksam geworden, die auf das gleiche Prinzip aufbaut und sowohl bei der Usability als auch bei der Echtzeitdatenabfrage viel postivere Rezensionen vorweisen kann. Man braucht die App nur zu starten und schon erhält man Informationen zu den nächstgelegenen Haltestellen, deren Entfernung, sowie Abfahrtszeiten und kann auch gleich wenn gewollt einen Navigation zu dieser Haltestelle starten.



Technologische Determinanz von mobiler online Datenabfrage im öffentlichen Verkehr:

Meiner Meinung nach würde die Anwendung ohne den Einsatz des Mobile Business insofern leiden, als das keine location-based Echtzeitdatenabfrage möglich wäre. Es wäre nicht möglich sich unterwegs die notwendigen Informationen zu beschaffen, um das eigene Vorankommen schnell und ohne Unterbrechungen zu planen, bzw. nicht von Störungen überrascht zu werden, die sich zeitnah ergeben würden. Somit ermöglicht der Einsatz dieser mobilen Endgeräte auf den jeweiligen Nutzer abgestimmte Informationen. Auch kann man mittels der App NextStop einfach zur nächstgelegenen Haltestelle navigieren.

Eine 2. Anwendung, auf die ich in diesem Zusammenhang eingehen möchte, ist Car2go.

Car2go - Auto fahren ohne ein eigenes Auto zu besitzen - Carsharing

Das Konzept von Car2go basiert darauf, dass jene Personen, die bei Car2go angemeldet sind jederzeit und überall mit einem Auto fahren können, wenn dieses benötigt wird. In der Stadt der Car2go-User stehen an verschiedenen Standorten Autos, die darauf warten, die jeweiligen Personen an ihren Zielort zu bringen. Hat der Fahrer den Zielort erreicht, kann er das Auto wieder abstellen und es ist für die nächste Person bereit.



Car2go verfügt über eine Website, auf der mittels einer Karte nachgesehen werden kann, wo sich die Autos befinden.



Hat man ein passendes Auto gefunden kann man dieses bis zu einer halben Stunde vor Fahrtbeginn reservieren.



Besonders die Car2go-App bringt aber für die Nutzer richtigen Mehrwert, da auch hier location-based jene Autos in der Umgebung abgerufen werden. Diese können dann sofort über das Smartphone reserviert werden. Wäre hier nur die Nutzung der Website möglich ohne mittels App Echtzeitdaten abzufragen, könnte dies den unangenehmen Nebeneffekt haben, dass manche Autos schon vergriffen wären, wenn man sich auf dem Weg zu einem macht. Die mobile Nutzung ermöglicht es auch sich spontan vor Ort für die Nutzung eines Autos zu entscheiden, da sich dieses wie gerade auf der App gesehen in der Nähe befindet und frei ( nicht reserviert) ist.

Car2go mittels Mobile Business-Unterstützung:

Hier ist meiner Meinung nach auch stark ersichtlich, dass Mobile Business stark für die Schaffung eines Mehrwertes veranwortlich ist, da auch besonders hier location-based Informationen für den Nutzer von hoher Bedeutung sind. Ohne das mobile Geräte könnte sich der Car-sharing-Nutzer auch nicht spontan für die Reservierung und entscheiden, da mittels App die Identifikation des Users stattfindet. Ohne seine Identifikation wäre er/sie nicht berechtig ein Auto zu nutzen. Wäre hier mobile Business nicht im Einsatz würden Benutzer an vielerlei Orten, nicht über die nötigen Schnittstellen verfügen Car-Sharing zu nutzen.


Quellen:

(Q1) Dhar, S.; Varshney U. (2011). Challenges and Mobile Business for Locatoin-based Services and Advertising. Communications of the ACM. Vol 54. No. 5, http://han.ubl.jku.at/han/EBSCO2/web.ebscohost.com/ehost/pdfviewer/pdfviewer?sid=3bbb2732-589c-4d76-8366-9a576c57aa98%40sessionmgr115&vid=5&hid=120

(Q2) Onlinequelle: Wiener Linien: http://www.wienerlinien.at/eportal/ep/channelView.do/pageTypeId/9082/channelId/-45015

(Q3) Onlinequelle: Future Zone: http://futurezone.at/produkte/wiener-linien-erneuern-fahrplan-app-qando/24.600.082

(Q4) Onlinequelle: http://www.youtube.com/watch?v=vi3BR9M49-E

(Q5) Onlinequelle: https://www.car2go.com/de/wien/was-ist-car2go/

(Q6) Onlinequelle: https://www.youtube.com/watch?v=b_Ye_APdmuA

(Q7) Onlinequelle: http://www.nextstop.at/?loc=de