Aktuelle Beitraege Presseförderung: notwendige Unterstützung oder versteckte Meinungsbeeinflussung?
dieter.boehm.uni-linz, 3. Mai 2014, 20:11
Wie objektiv wird in Österreich die Medienvielfalt gefördert UND ist in Zeiten von steigenden Budgetdefinits diese Art der Förderung noch notwendig?
Was ist eigentlich Presseförderung und welche (gesetzliche) Grundlage steckt dahinter:
„§ 1. (1) Der Bund unterstützt die österreichischen Tages- und Wochenzeitungen durch finanzielle Zuwendungen, um die Vielfalt der Presse in Österreich zu fördern.
(2) Die Mittel der Presseförderung sind entsprechend den bundesfinanzgesetzlichen Ansätzen auf Vertriebsförderung, Besondere Förderung sowie Qualitätsförderung und Zukunftssicherung zu verteilen.“ [Q1]
Die Universität Wien hat - im Auftrag des Bundeskanzleramts Österreich - unter der Projektleitung von Univ.-Prof. Dr. Hannes Haas eine Evaluierung der Presseförderung in Österreich durchgeführt (Stand 30.11.2012). [Q2]
Persönlich interessant finde ich das Kapitel 7, welches sich pilothaft mit der Inhaltsanalyse zur Überprüfung der publizistiischen Vilefalt in Zeitungen und Onlineangeboten beschäftgt. Verglichen werden Tageszeitungen (z.B. der Standard), Regionalzeitungen (z.B. die OÖ Nachrichten), Magazine (z.B. News) und auch Online-Angebote (z.B. orf.at). Bsphaft sei hier nur die Recherchequalität erwähnt, die in Abbildung 39 dargestellt wird. [Q2]
Fazit des veröffentlichen Berichts (auszugsweise) (Kapitel 11) [Q2]:
- Es besteht Bedarf an der aktuellen Presseförderungspraxis.
- Für die Demokratie ist Presseförderung und damit verbundener "Weitblick" notwendig und wichtig.
- Adressat der Förderung sollte der Journalist sein.
- Änderung der Vergabekriterien von strukturell-ökonomischen Faktoren hin zu inhalts-und strukturell-qualitativen Faktoren
Meiner Meinung nach macht Presseförderung für die Meinungsvielfalt durchaus Sinn. Was auf jeden Fall mehr in den Fokus zu rücken ist, ist die wirkliche Objektivität bei der Zuerkennung von Förderungen auf Basis qualifiziertem Journalismus. Partei- und "Freunderlwirtschaft" sollten endlich dem oft zitierten Objektivismus weichen (siehe dazu auch [Q3]).
[Q2]: http://www.bka.gv.at/DocView.axd?CobId=50443
[Q3] http://derstandard.at/1361241042120/Journalismus-foerdern-empfiehlt-Studie-zur-Pressefoerderung
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