Statement 2 Cybermobbing

melanie.koehler.uni-linz, 17. April 2016, 15:54

Vor allem bei Kindern und Jugendlichen stellen das Internet, Smartphones, Tablets und vieles mehr wesentliche Elemente ihres Alltags dar (vgl. Katzer 2014: 1). Das Internet bietet dieser Gruppe viele Chancen und Möglichkeiten, um untereinander kommunizieren zu können, weshalb sie dies auch gerne nutzen. Dennoch gibt es auch hier einige Gefahren, ein Phänomen stellt Cybermobbing dar. Durch die Etablierung von neuen Technologien und Medien dringt Mobbing nun auch in Form von Cybermobbing in den virtuellen Raum vor und führt dort zu neuen Dimensionen (vgl. Belkacem 2012: 11-12). Zu dieser Thematik sind bis dato allerdings sehr wenige wissenschaftliche Untersuchungen vorhanden, weshalb das Phänomen ein sehr neues darstellt (vgl. Strauf 2013: 15). 

Unter Cybermobbing versteht man jenes Verhalten, welches Einzelpersonen oder Gruppen ausüben, durch die Hilfe von Medien in digitaler oder elektronischer Form, um wiederholt aggressive oder hasserfüllte Botschaften auszudrücken, mit der Absicht anderen Personen zu schaden oder in ihnen Angstgefühle auszulösen (vgl. Katzer 2014: 2).

Über das Internet ist solch eine Form des Mobbings sehr gut möglich, da Personen einen sehr hohen Grad an Anonymität genießen können und damit ein gewisser Kontrollverlust einhergeht (vgl. Katzer 2014: 2). Für die Opfer entsteht dadurch allerdings ein sehr starkes Ohnmachtsgefühl, da sie aufgrund der Anonymität des Täters/der Täterin Angst haben, keine Beweise gegen die Person in der Hand zu haben und deshalb denken, keine Hilfe zu erhalten. Weiters kann durch das Internet eine sehr breite öffentliche Masse erreicht werden, weshalb Lügen, Demütigungen und vieles mehr einem riesigen Publikum zugänglich gemacht werden können. Dies stellt für Opfer eine besonders schmerzhafte Erfahrung dar. Problematisch an dieser Form des Mobbings ist vor allem, dass es über elektronische oder digitale Medien vollzogen wird. Etwas was einmal im Internet veröffentlicht wurde, kann nicht mehr gelöscht werden und wird oftmals auch an andere Server oder auch ins Ausland weitergeleitet, weshalb die Opfer endlos gedemütigt werden. Cyberopfer haben keine Schutzmöglichkeit, da Kinder und Jugendliche beinahe durchgehend online erreichbar sind und TäterInnen über Smartphones oder den PC an die Opfer gelangen und diese sich somit sogar Zuhause nicht sicher fühlen können (vgl. Katzer 2014: 61).

Anhand dieses Phänomens kann gezeigt werden, dass durch das Internet für TäterInnen von Cybermobbing eine einfachere Grundlage darstellen kann und dies schwerwiegende Folgen mit sich bringen kann.

Quellen: 

Belkacem, Imène (2012): Cyber-Mobbing. Der virtuelle Raum als Schauplatz für Mobbing unter Kindern und Jugendlichen. Problemlagen und Handlungsmöglichkeiten. Hamburg: Diplomica Verlag GmbH.

Katzer, Catarina (2014): Cybermobbing. Wenn das Internet zur W@ffe wird. Berlin/Heidelberg: Springer Verlag.

 

Strauf, Heinz (2013): Medienkompetenz entwickeln. Cybermobbing. Gewalt im Netz verantwortungsbewusst begegnen. Hamburg: Persen Verlag. 

2 comments :: Kommentieren

Interessantes Statement!

laura.heinisch.uni-linz, 17. April 2016, 19:57

Cybermobbing ist mit Sicherheit ein gravierendes Thema wenn es um Problematiken rund um das Web geht. Auch ich habe mich in meinen beiden Statements mit möglichen Problemen, die dadurch hervorgerufen werden, beschäftigt: Digital Divide und Digital Natives

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Sehr aktuelles und interessantes Thema!

eva.ecker.uni-linz, 18. April 2016, 18:06

Sehr aktuelles und interessantes Thema!

Ich hätte noch zwei empfehlenswerte Studien für dich, die sich mit Cyber Mobbing beschäftigen: Die JIM-Studie und EU-Kids Online. Beide Studien werden seit ca. 15 Jahren einmal jährlich durchgeführt und beschäftigen sich mit der Mediennutzung von Jugendlichen in Deutschland bzw. der EU.

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