Aufgaben Beiläufige vs. spontane Kommunikation
christoph.poetscher.uni-linz, 16. März 2014, 16:49
Prof. Mag. Mittendorfer stellte in seinem Blog-Beitrag die folgende These auf:
„Ein Maßgeblicher [!] Teil der Webkommunikation kann im übertragenen Sinne als "beiläufige Kommunikation" betrachtet werden, die der Aufmerksamkeit, welche beim Sapziergang [!] dem Hund geschenkt wird, entspricht.“.
(Quelle: URL: http://collabor.idv.edu/webkomm14s/stories/47664/ - abgerufen 16.3.2014)
(Abbildung übernommen: URL: http://einestages.spiegel.de/hund-images/2011/08/23/81/d4873a490b6f2b53fc47bd499168a799_image_document_large_featured_borderless.jpg - abgerufen am 16.3.2014)
Um diese These näher zu betrachten, ist es notwendig Ihre Grundlagen kurz zu erörtern: Mittendorfer beschreibt, dass der Hund beim gemeinsamen Spaziergang entweder eine Beiläufigkeit darstellt (nämlich dann wenn der Erholungswert des Spazierganges im Vordergrund steht) oder derartig im Fokus des menschlichen Begleiters gerückt wird, dass eher davon zu sprechen ist, dass der Hund mit dem Menschen spazieren geht (Quelle: URL: http://collabor.idv.edu/webkomm14s/stories/47664/ - abgerufen 16.3.2014). Letztere Aussage wurde an die im Jahr 1954 in Buchform erschienenen Satirezeichnungen von Loriot (bzw. Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow) (Quelle: URL: http://www.geo.de/GEOlino/mensch/weltveraenderer-loriot-73787.html - abgerufen am 16.3.2014), in der die Rollen von Mensch und Hund getauscht werden, angelehnt.
Diese Trennung in Schwarz und Weiß bzw. in Mensch & Hund oder Hund & Mensch halte ich für zu eng gegriffen. Natürlich wird es Situationen geben, wo diese Beschreibungen zutreffen werden, allerding denke ich, dass meistens ein gemeinsames Erleben bzw. ein Umgang als gleichberechtigte Partner (Quelle: URL: http://www.zdf.de/sonntags/Der-Hund-des-Menschen-bester-Freund-28123890.html - abgerufen am 16.3.2014) im Vordergrund stehen wird.
Münzt man das auf das Themengebiet der Webkommunikation um, ergibt sich das gleiche Bild: eine Trennung in binäre Nullen (also Beiläufigkeit) und Einsen (Fokussierung), um einen IT- bzw. Web-Bezug einzustreuen, wird hier nicht zielführend sein; es werden immer beide Komponenten eine Rolle spielen. Die Stärke der Ausprägung wird natürlich abhängig von verschiedenen Faktoren variieren.
Prof. Mag. Mittendorfer postete auch:
„Die Allgegenwärtigkeit (Ubiquitarität) der Webkommunikation, im Besonderen durch Eingliederung der Mobilkommunikation, der Hypertextualität und der automatisiertrung [!] der Informationsprozesse lässt die Vermutung zu, dass die Häufigkeit beiläufiger Kommunikationen (also situativer, spontaner Konaktaufnahme [!] zu Menschen oder Diensten) zunimmt.“
(Quelle: URL: http://collabor.idv.edu/webkomm14s/stories/47664/ - abgerufen 16.3.2014)
Damit wird beiläufige Kommunikation mit situativer, spontaner Kontaktaufnahme gleichgesetzt; diese Begriffe sollten, meiner Meinung nach, aber klar unterschieden werden:
Bei der beiläufigen Kommunikation, steht (wie auch bereits weiter oben angedeutet) nicht der Vorgang der Kommunikation selbst, sondern das Erleben bzw. die Folgen rund um den Kommunikationsvorgang im Mittelpunkt.
Die Situativität bzw. die Spontanität dagegen, gibt Auskunft darüber, was den Kommunikationsprozess ausgelöst hat (also der Situationsbezug) bzw. wie dieser ausgelöst wurde (spontan oder geplant).
Meiner Meinung nach sollte die These von Prof. Mag. Mittendorfer um diese Punkte erweitert werden, damit eine Einstufung bzw. Beurteilung anhand der oa. Dimensionen sinnvoll möglich werden. Dies hätte allerdings den Nachteil, dass dadurch der provozierende Vergleich von Loriot nicht mehr in seiner ursprünglichen Form Anwendung finden könnte.
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