Umberto Eco im Interview

sarah.hinterreiter.uni-linz, 11. Juni 2014, 13:01

Dieser Blogeintrag bezieht sich auf das Interview von Norbert Bischofberger mit Umberto Eco. Es werden, wie in der Aufgabenstellung vorgegeben, drei Zitate aus diesem Interview ausgewählt. Daraufhin wird der Zusammenhang zum Thema Webkommunikation aufgezeigt, erläutert und kritisch durchleuchtet. Das erste Zitat handelt von der Semiotik, mit der wir uns in dieser Lehrveranstaltung bereits befasst haben. (Q3)


„Die Semiotik befasst sich mit dem Unendlichen nicht nur verbalen Methoden mit denen sich Menschen über Dinge unterhalten können, die nicht hier sind. Sie vermögen sogar zu lügen. Dank der Semiotik können wir nicht nur über reale sondern auch über irreale Dinge reden. Über mögliche Welten und wir können das Gegenteil der Wahrheit sagen.“ (Q1) (31:57-32:21)


Zweifellos ist hier der Zusammenhang mit dem Inhalt dieser Lehrveranstaltung zu finden. Die Semiotik begleitete uns bereits während vielen Terminen. Am 12. Mai. wurde der Semiotik eine ganze Einheit gewidmet und auch Aufgaben wie zum Beispiel „Der Code der Jugendlichen“ (Q2) befassen sich im Grunde mit Semiotik.


In einem Punkt muss ich Umberto Eco widersprechen. Die Menschen verdanken nicht der Semiotik, dass sie über reale oder irreale Dinge reden können, sondern der Kommunikation. Die Semiotik ist lediglich der Begriff, der das Reden über Dinge erlaubt die es nicht gibt oder die nicht hier sind.


Im zweiten Zitat erzählt Eco etwas über die unterschiedlichen Ausprägungen von Definitionen, auf welche er während des Schreibens von seinem Buch „Die unendliche Liste“ aufmerksam wurde:


„Beim Schreiben dieses Buches ist mir zudem aufgefallen, dass es in der Geschichte des Denkens einen unaufhörlichen Kampf gibt zwischen den Definitionen nach Substanz und der Definition durch Eigenschaften. Was ist eine Definition der Substanz? Der Mensch ist ein vernunftbegabtes sterbliches Tier. Das Pferd ist ein Säugetier aus der Ordnung der Unpaarhufer. Dann gibt es die Definition nach Eigenschaften. Wenn ein Kind seine Mutter fragt: „Was ist ein Tiger?“, antwortet sie: „Ein großes Tier, das aussieht wie eine Katze, ein gelbes Fell mit schwarzen Streifen hat und brüllt.““ (Q1) (07:01-07:40)


Hier ist der Zusammenhang zu den Themen der Webkommunikation vielleicht nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Ich beziehe mich wieder auf den Lehrveranstaltungstermin vom 12. Mai dieses Jahres. Auf den Folien waren Bilder dargestellt, deren Symbolik wir beschreiben sollten. Es wurde ausdrücklich erwähnt, dass wir nicht beschreiben sollten, was genau abgebildet war, sondern wir sollten beschreiben welcher Sinn hinter diesen Bildern stand. (Q3)  Hier wiederspiegelt sich das Definitionsproblem, mit dem sich Umberto Eco ebenso im Interview auseinandersetzte. So zitiert Eco weiter im Interview den französischen Philosophen Roland Barthes: „Wo andere nur Dinge sehen, entdeckt der Semiotiker den Sinn dahinter.“ (Q4) (Q1) (33:33-33:38)


„Wenn Normalsterbliche jemanden sehen, bemerken sie vielleicht, dass er eine Jacke trägt. Der Semiotiker hingegen sieht zum Beispiel am Schnitt und der Beschaffenheit der Jacke, welcher modischen Strömung der Träger angehört.“(Q1) (33:47-34:00)


Mit dieser Aussage verbindet Eco zum Beispiel die Aufgabe „Der Code der Jugendlichen“ (Q2) und die Semiotik. Wir mussten uns in dieser Aufgabe damit auseinandersetzen, welche Symbole, Gesten, Sprache, Kleidung etc. sich Jugendliche aneignen und welche Sinnhaftigkeit dahinter steht.

 

Q1: Bischofberger (SR) im Interview mit Umberto Eco
URL: http://www.youtube.com/watch?v=nHwjZf_tRCE (dl:11.06.14)

Q2: Aufgabe: Der Code der Jugendlichen

URL: https://collabor.idv.edu/webkomm14s/stories/48599/ (dl:11.06.14)

Q3: Vortrag Semiotik

URL: https://collabor.idv.edu/webkomm14s/topics/Vortrag (dl:11.06.14)

Q4: Roland Barthes

URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Barthes (dl:11.06.14)

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