Tageszeitungen in der Krise - Chance zu Veränderung

sarah.hinterreiter.uni-linz, 29. Juni 2014, 14:51

Ein neuer Beginn


Brauchen wir gedruckte Zeitungen und wenn ja, warum? Diese Fragen stellt sich der Journalist und Blogger Richard Gutjahr. Meiner Meinung nach, Fragen, mit der sich mehr Journalisten, Verleger, Redakteure, etc beschäftigen sollten. Denn es ist laut den Statistiken kaum zu übersehen, dass sich Tageszeitungen, zumindest in Deutschland, in einer Krise befinden. Waren 1992 noch 426 Tageszeitungen vorhanden, so sank die Anzahl dieser Zeitungen 2012 auf 333. Nicht nur die Anzahl der Tageszeitungen verringert sich, sondern auch die verkauften Ausgaben der jeweiligen Tageszeitung, wie die Grafik darunter darstellt. (Q1)

 
(Q1)


Eine weitere Berechtigte Frage die sich Gutjahr stellt, wie „normal“ das Lesen von Tageszeitungen heute ist? Der Mensch ist ein „Gewohnheitstier“. Für viele Menschen, vor allem Menschen, die ohne Medien aufwuchsen gehört das Lesen der Tageszeitung einfach zum täglichen Ritual. Medien dringen immer mehr in unseren Tagesablauf ein und begleiten uns den ganzen Tag. Ist es denn tatsächlich eine Krise wenn die Zeitung nicht mehr greifbar ist. Der Inhalt ändert sich doch nicht ob ich nun den Artikel auf einem Papier oder in digitaler Version lese. Betrachte ich mein Leseverhalten, so lese ich selten greifbare Zeitungen. Ein Grund dafür ist, dass ich gerne unterschiedliche Quellen und Meinungen eines Themas lese,  bevor ich mir meine Meinung bilde. Im Web wird einem die Suche dieser unterschiedlichen Quellen erleichtert. Kauft man sich aber viele Zeitungen, so beginnt die Umständlichkeit bereits mit dem Weg zum Kiosk, daraufhin muss man mühevoll die Zeitungen sowie die Artikel suchen. Wurde man schließlich fündig muss man tiefer in die Geldbörse greifen, als im Web. Doch wie soll sich dieses neue digitale Format finanzieren. Gutjahr stellt sich dies mittels Micropayments vor. Pro Text, der mich interessiert eine gewisse Summe zu zahlen ist fraglich und sich ausschließlich mit Werbung zu finanzieren liegt wohl kaum im Interesse einer seriösen Tageszeitung. (Q2)

Wie bereits Gutjahr erwähnt hat, ist diese Krise der Tageszeitungen eine Chance sich zu verändern und zu verbessern und den Lesern, die Art von Journalismus zu präsentieren, den sie lesen und auch kaufen wollen. (Q2)



Krise als Chance


Genau von dieser Veränderung spricht auch der Autor Jeff Jarvis. Seit etwa 600 Jahren hat sich der Journalismus wie wir ihn kennen, kaum verändert. Durch die Einführung des Internets wurde es uns Menschen ermöglicht, selbst über das Geschehene weltweit zu berichten und dies ohne großem journalistischem Vorwissen oder bürokratischen Aufwand. Ebenso wie Jarvis erwähnt hat ist es trotz der unzähligen Möglichkeiten Informationen zu verbreiten wichtig professionelle Personen zu beschäftigen, die sich mit der Thematik der Beiträge und den Inhalten eingehend auseinandersetzen, Verbindungen knüpfen, Prognosen und Fragen stellen. Vielleicht wird man diese Personen nicht mehr als Journalisten bezeichnen jedoch ist es wichtig für die Menschen sich auf Informationen verlassen zu können. Dazu benötigt man qualitative Recherchen und Personen, die Informationen (möglicherweise mit Hilfe der Öffentlichkeit und dem Netz) aufdecken und für die Öffentlichkeitbereitstellen. Wie zu Beginn erwähnt ist der Mensch ein „Gewohnheitstier“ und auch wie Jarvis schreibt muss sich der Mensch eben an das neue Format des Journalismus gewöhnen. Sowie sie sich an Autos gewohnten. (Q3)

Q1: Statista 2013
URL: http://de.statista.com/infografik/714/die-tageszeitung-in-der-krise/
Q2: Gutjahr, Richard (2013): It's the customer, stupid! In: SpiegelOnline
URL:http://www.spiegel.de/netzwelt/web/richard-gutjahr-zur-zeitungsdebatte-a-915257.html
Q3: Jarvis, Jeff (2013): Journalisten sind Dienstleister, keine Monopolisten. In: SpiegelOnline
URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/jeff-jarvis-journalisten-sind-dienstleister-keine-monopolisten-a-914915.html

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