Webkommunikation Beiläufige Webkommunikation - Phänomen des "Phubbing"

christoph.koch.uni-linz, 17. März 2014, 12:20

 

„Das Kunstwort aus "phone" und "snubbing" (engl. für "gleichgültig abweisen") beschreibt ein mittlerweile alltägliches Phänomen, das jeder kennt. Beim Plaudern mit Freunden, Familienmitgliedern, Bekannten oder Geschäftspartnern greift einer plötzlich zum Smartphone, um E-Mails zu checken, mal kurz bei Facebook reinzuschauen oder eine SMS zu lesen - und ignoriert das Gespräch mit dem Gegenüber.“ [Q1]

 

Während dem Lesen einiger interessanter Beiträge meiner KollegInnen stellte ich fest, dass beiläufige Kommunikation häufig als „second-screen-Kommunikation“ zwischen Web und TV dargestellt wird. Dabei denke ich, kann das einführende Szenario beinahe als Musterbeispiel beiläufiger Kommunikation verstanden werden kann. Jedenfalls bis zu jenem Zeitpunkt, wo dem Smartphone die völlige Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ich musste bereits selbst mehrmals die Erfahrung machen, wie das Gegenüber dem Checken der Mails oder des Facebook-Status so derartig verfiel, dass es letztendlich nicht mal mehr den Anschluss an das reale Gespräch fand. Auch in diesem Beitrag beschreibt eine Kollegin sehr gut, wie vielen Dingen man die Aufmerksamkeit gleichzeitig schenkt und doch keinem so richtig.

 

In diesem Blog-Beitrag soll herausgefunden werden, ob an Phubbing tatsächlich etwas dran ist, oder es sich bloß um einen Mythos handelt – die Situation von einzelnen Personen nur so empfunden wird. Nicht selten wird vom Verfall gesellschaftlicher Sitten gesprochen – oder ist es schlichtweg ein Wandel dieser? Dieser Frage sollte besonders in Zusammenhang mit der Lehrveranstaltung „Webkommunikation“ Beachtung geschenkt werden.

 


Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=ZSOfuUYCV_0 [Q4]

 

 Kann das Abdriften in die digitale Welt (u.a. in soziale Netzwerke) von Kritikern tatsächlich als unsozial betrachtet werden?

 

In diesem Video wird gezeigt, wie Wörter, welche durch die Entwicklung neuer Techniken und Kommunikationswege, den Wandel der Gesellschaft usw. notwendig werden, kreiert werden:

 

Laut einer 2013 durchgeführten Studie von des Softwareunternehmens „Jumio“ bewahren drei von vier AmerikanerInnen ihr Smartphone nicht weiter als 1,5 Meter von sich entfernt auf. Rund ein Drittel nutzt es während des abendlichen Dinners. Für 12% der befragten Personen ist das Smartphone beziehungsschädigend. [Q2]

 

Bei „Phubbing“ handelt es sich eben nicht um beiläufige Kommunikation innerhalb des Webs zwischen verschieden Gesprächspartnern und Informationsquellen. Auch hier stellt sich die Frage, was nun beiläufig ist. Einerseits kann man aus dem realen Gruppengespräch mehr mitnehmen als aus den währenddessen erhaltenen „Newsfeeds“. Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein.

 

Jedenfalls versucht man in Indien dieses offenbar ernste gesellschaftliche Problem in den Griff zu bekommen und unter Kontrolle zu halten. Und zwar folgendermaßen: durch das extrem langsame Mobilnetz und dadurch ineffektive mobile Endgeräte soll Phubbing laut der Regierung durch die Beibehaltung dieser Situation unter Kontrolle bleiben. [Q3]

 

Abschließend lässt sich sagen, dass es situativ abhängig ist, ob nun Webkommunikation als beiläufige Kommunikation betrachtet werden kann. Dies scheint relativ zu sein und auf die Situation anzukommen.  Sitzt man vor dem TV, parallel mit dem Notebook am Shoppen,  Smartphone daneben, welches einem ständig über neue Statusänderungen informiert, obwohl man sich eigentlich den guten Blockbuster ansehen möchte, wird die Webkommunikation „beiläufiger“ vonstatten gehen als bei der zigsten Wiederholung eines Terrence Hill und Bud Spencer Films. Die gleichzeitige Nutzung verschiedener webbasierter Kommunikationskanäle ist dann wieder eine andere Sache. So kommt es auch beim Phubbing auf die Situation und besonders auf das Auge des Betrachters an, wann das Vier-Augen-Gespräch für den Smartphone-Nutzer in die Beiläufigkeit abrutscht. Fest steht, dass allenfalls gesellschaftliche und soziale Benimm- und Kommunikationsregeln beachtet werden sollten. Trotzdem befindet sich die Gesellschaft im ständigen Wandel und möglicherweiser ist die technische Entwicklung der gesellschaftlichen noch voraus.

 

Quellen:

 

[Q1] Phubbing: Wenn man das Smartphone dem Gegenüber vorzieht – Netzpiloten.de, url: http://www.netzpiloten.de/phubbing-wenn-man-das-smartphone-dem-gegenuber-vorzieht, Zugriff: 14.3.2014.

 

[Q2] Where do you take your phone? – Jumio, url: http://www.jumio.com/2013/07/where-do-you-take-your-phone, Zugriff: 14.3.2014.

 

[Q3] Slow internet speed helps india avert fast-net global malaise – The Economic Times, url: http://articles.economictimes.indiatimes.com/2013-08-08/news/41202288_1_internet-speed-bad-manners-good-manners, Zugriff: 14.3.2014.

 

[Q4] Phubbing: a Word is born - Youtube, url: http://www.youtube.com/watch?v=ZSOfuUYCV_0, Zugriff: 14.3.2014.

2 comments :: Kommentieren

Mit dem Begriff "phubbing" wird das Thema um einen bemerkenswertern Aspekt..

Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, 17. März 2014, 12:08

..bereichert. Das Statement ist entsprechend zitiert und hat angemessene Medien (Bild, Video) eingebunden. Danke für den interesssanten Beitrag zur Webkommunikation!Kleine Anmerkung:

Wenn die Verweise (Links) auf externe Quellen auch noch in neuen Fenstern, bzw. Tabs geöffnet werden, sind alle formalen Kriterien als vorbildhaft erfüllt einzustufen.

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christoph.koch.uni-linz, 17. März 2014, 12:23

Danke für Ihren Kommentar, die Links habe ich umgewandelt.

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