Propaeduetikum Statement | Mobile Payment ist (noch) eine Nische

irena.grbic.uni-linz, 9. November 2016, 15:33

 

Mobile Payment kämpft um Akzeptanz. Denn weder in den USA noch in Europa haben sich Lösungen wie Apple Pay oder Samsung Pay bis dato durchgesetzt. Obwohl die US-amerikanischen Verbraucher als affin für Kreditkartenzahlungen gelten. Doch laut einer Studie der US-Notenbank aus dem Jahr 2013 verwendete aber tatsächlich nur jeder Vierte die Kreditkarte als regelmäßiges Zahlungsmittel. Diese Verhaltensweise schlägt sich auch für das Mobile Payment nieder: Apple, Google und Samsung sind im Land der unbegrenzten Möglichkeiten noch längst nicht im Massenmarkt angekommen. Denn Smartphone-Zahlungen machen weit weniger als ein Prozent der Transaktionen im Versandhandel aus. (Vgl. Q1)

 

Quelle: Vgl. Q3

 

Mobile Payment in Deutschland und Österreich

In Deutschland ist die Situation ähnlich. Laut einer Bitkom-Umfrage mit 1.000 Teilnehmern haben hierrzulande lediglich sieben Prozent schon einmal mobil bezahlt. Jedoch stehen 29 % der Deutschen dem mobilen Bezahlen aufgeschlossen gegenüber. Rund ein Viertel (22%) der Befragten kann sich vorstellen, in Zukunft kontaktlos über das so genannte NFC-Verfahren mit dem Smartphone zu bezahlen und rund 7 % haben dies bereits schon einmal gemacht. Die NFC-Technologie (Near Field Communication) ermöglicht es dem Konsumenten, durch Halten des Mobiltelefons vor ein Lesegerät, die Bezahlung kontaktlos durchzuführen. Die Abrechnung erfolgt üblicherweise über eine Kreditkarte. (Vgl. Q2)

In Österreich ist die Situation ähnlich wie in Deutschland. Hierzulande konnten sich im Jahr 2015 rund 30 % vorstellen Mobile Payment-Angebote zu nutzen. Hingegen konnten es sich 37 % jedoch überhaupt nicht vorstellen. (Vgl. Q4)
Eine Statistik aus dem Jahr 2015 zeigt in Bezug auf Mobile Paymet Verfahren mit einer Bezahl-App, dass mehr als die Hälfte der Befragten (53 %) überhapt keine mobile Payment Verfahren kennen. (Vgl. Q5)

 

Doch warum ist die Akzeptanz von Mobile Payment so gering?

Einer der Hauptgründe sind die Sicherheitsbedenken bei der Nutzung des Smartphones für Geldgeschäfte. (Vgl. Q6) Überraschend ist hier, dass gerade die digitalen Vorreiter wie Deutschland konservativer sind als der Durchschnitt. Es wird überdurchschnittlich viel Wert auf Sicherheit gelegt. Darüber hinaus möchte man, trotz sehr intensiver Nutzung von Online Banking, nicht auf die persönliche Beratung verzichten. (Vgl. Q7)

Weiters senken auch Berührungsängste bei der Technik und Bedienung die Akzeptanz des mobilen Bezahlens. Darüber hinaus überfordern die zahlreichen unterschiedlichen Anbieter, die alle ihr eigenes Modell etablieren möchten, den Konsumenten. (Vgl. Q6)

Mobile Payment muss sich gegen zwei starke Gegner behaupten können, und zwar die Giro-Karte und das Bargeld. Fast unschlagbar scheint das millionenfach genutzte Zahlungssystem GiroCard zu sein. Auch das Bargeld ist in Deutschland noch immer sehr weit verbreitet. Dies ist ebenfalls eine Folge des sehr starken finanziellen Konservatismus der deutschen Gesellschaft. Im Vergleich dazu sind Bargeldzahlungen in Ländern wie bspw. Schweden fast ausgestorben. (Vgl. Q7)

Mobile Payment sollte mehr sein als bloßes Bezahlen, denn Bezahlmöglichkeiten gibt es bereits zur Genüge. Um jedoch die eingebürgerten Gewohnheiten des Konsumenten zu verändern, sollte ihm ein starker Anreiz gegeben werden, mobil zu bezahlen. Dies könnte bspw. durch die Zusammenlegung von Loyalty/Bonus-Programmen mit dem Bezahlvorgang umgesetzt werden. (Vgl. Q6)

 

Fazit

Schlussendlich lässt sich der Schluss ziehen, das Mobile Payment weiterhin ein Nischenservice ist und es scheint so, dass sich dies in der nächsten Zeit auch nicht ändern wird. (Vgl. Q7)

 

Quellen: 

Q1:

http://www.internetworld.de/mobile/payment/mobile-payment-nische-1137271.html (abgerufen am 23.10.2016)

Q2:

https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Drei-von-zehn-Deutschen-sind-offen-fuer-das-Bezahlen-per-Smartphone.html (abgerufen am 23.10.2016)

Q3:

http://mobilbranche.de/mobilbranche/wp-content/uploads/2014/10/shutterstock_166214930.jpg (abgerufen am 23.10.2016)

Q4: 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/458269/umfrage/nutzung-von-mobile-bzw-handy-payment-in-oesterreich/ (abgerufen am 23.10.2016)

Q5:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/486362/umfrage/umfrage-zur-nutzung-von-bezahl-apps-als-mobile-payment-verfahren-in-oesterreich/ (abgerufen am 23.10.2016)

Q6:

http://www.it-finanzmagazin.de/mobile-payment-erfolgsfaktoren-die-zu-mehr-akzeptanz-fuehren-29485/ (abgerufen am 23.10.2016)

Q7:

http://www.it-zoom.de/mobile-business/e/smartphone-zahlung-bleibt-in-der-nische-12158/ (abgerufen am 23.10.2016)

 

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