Methoden I 10 Days a Web - Tag 5 (Text)

irena.grbic.uni-linz, 12. März 2017, 16:40

 

Usability Testing für und mit Senioren

Der demographische Wandel und die Orientierung hin zur technisch unterstützen Dienstleistungsgesellschaft resultieren in der immer stärkeren Fokussierung auch älterer Generationen als Zielgruppe von Technik und Dienstleistungen. Ältere Menschen werden immer stärker in die Entwicklung technisch unterstützter Dienstleistungen einbezogen, um deren Nutzbarkeit und Nützlichkeit sicher zu stellen, ihre Akzeptanz zu fördern und somit den Erfolg bei der Markteinführung zu verbessern.

Jedoch kommt es bei Usability-Tests mit Senioren oftmals zu Problemen, welche die Vorbereitung und Durchführung von Tests schwieriger gestalten als bei anderen Benutzergruppen, wie z. B. Jugendlichen.

 

Probleme beim Usability-Testing mit Senioren:

  • Bestimmung der Zielgruppe: Welche Nutzergruppe ist mit dem Begriff „ältere Menschen“ tatsächlich gemeint?
  • Auswahl derjenigen Probanden, für die tatsächlich altersbedingte Usabilityprobleme haben
  • Probanden von Partnern aus dem sozialen Bereich auswählen lassen, da diese durch die intensive Arbeit mit Senioren gute Kenntnis der allgemeinen Zielgruppe älterer Menschen haben
  • Eingeschränkte Mobilität der Nutzergruppe
  • Probanden erscheinen oftmals nicht bzw. sagen kurz vor dem Termin ab
  • Probanden haben oftmals Schwierigkeiten den szenarischen Rahmen des Tests als fiktiv einzustufen (weigerten sich z. B. den richtigen Namen einzutragen)

Trotz der Schwierigkeiten und des zu erwartenden höheren Aufwands sind Usability Tests mit älteren Menschen unbedingt notwendig, wenn die Gebrauchstauglichkeit eines Geräts oder Systems für diese Gruppe sichergestellt werden soll.

 

Quelle: Turnwald, M.; Frerichs, A. & Prilla, M. (2011): Usability Testing für und mit Senioren in: H. Brau; A. Lehmann; K. Petrovic; M. C. Schroeder: Proceedings of Usability Professionals 2011, Stuttgart, S.216-220

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