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Mittwoch, 14. Januar 2004
Wissensmanagement - Kommentar (HÜ1)
karlheinz.kutil.linz, 22:05h
Einleitung
Die wachsende Informationsflut erfordert eine gute Organisation der gefundenen Daten. Das Wissensmanagement bietet kompetente Hilfsmittel zur Organisation und Verwaltung von Wissen. Wissensmanagement ist die Nutzung der Gesamtheit des unternehmensweiten Wissen. Das Wissen wird transparenter und Wissensdefizite lassen sich besser beseitigen. Die Grenzen zwischen einer reinen Datenverwaltung und tatsächlichem Wissensmanagement sind nicht immer leicht zu ziehen. Echtes Wissensmanagement bietet mehr als die Dokumentenverwaltung. Es ist geprägt durch umfassende Veränderungen in einer Firma, die mit der Motivation der Mitarbeiter einhergeht, ihr persönliches Wissen in den Firmenpool einzubringen und für alle zugänglich zu machen.
Modelle des Wissensmanagements
Darunter versteht man ein statisches System, welches vorprogrammiert ist. Es wird davon ausgegangen, daß der Input an Wissen "gelagert" werden kann. Ein Bedürfnis für subjektive Interpretation ist nicht zulässig.
Dieses Modell bietet eine bessere Vorstellung der Realität. Der Input von Daten ist abhängig von subjektiven Interpretationen von Menschen oder Gruppen (Konstruktion). Dieses dynamische Modell basiert auf ständige Reinterpretation von Daten und Informationen und gibt einen besseren Einblick auf zukünftige Möglichkeiten bei der Entscheidungsfindung.
Sowohl KMS Modell 1 und 2 stellen extreme Typen dar. In den heutigen Unternehmen bedarf es einer Kombination beider Systeme. Je nach Gewichtung einer Organisation in Richtung stabiler (statischer) oder dynamischer Umwelt.
Mitarbeiter müssen motiviert werden, um ihre Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft zu erhöhen. Wissensdefizite bei Mitarbeitern lassen sich sodann gezielt erkennen und beseitigen.
Etikettenschwindel
Ich behaupte, dass die Mehrheit der heute praktizierten Knowledge-Management (KM-) Projekte reine Informations- und/oder Dokumentenmanagementprojekte sind. Wir haben es also mit einem anhaltenden Etikettenschwindel in der gegenwärtigen Wissensmanagementszene zu tun. Nun gibt es jedoch inzwischen auch Fallstudien und Projekte, die den Fokus des Wissensmanagements auf die Dynamik der Prozesse und den Menschen richten, bzw. die Rolle des sozialen Kapitals in der Unternehmung betonen. Trotzdem ist zu beobachten, dass der Durchbruch des Wissensmanagements nur langsam gelingt. Schon die Tatsache, dass sich diesbezüglich noch kein einheitlicher Begriffsstandard durchsetzen konnte, ist ein Grund für die nur allmähliche Etablierung. Ich denke, dass wir im Moment eine Übergangsphase erleben, von einer statischen und technologielastigen Betrachtung von KM der 1. Generation, hin zu einer dynamischen KM-Betrachtung, die den Menschen vermehrt als Teil einer lernenden Organisation wahrnimmt und das Schwergewicht auf die innovationsfördernde Pflege einer Wissenskultur legt, die den Wissensaustausch erst ermöglicht (2. Generation KM).
Community of practice
Informationen sind die bewerteten Daten. Die Daten gehen durch einen Filter und bekommen eine Bedeutung. Informationsaustausch setzt (im Unterschied zum Datenaustausch) eine gemeinsame Sprache, d.h. von allen geteilte Kriterien der Bewertung voraus. Werden Informationen in Erfahrungskontexte eingebaut, wird von Wissen gesprochen. Wissen ist an Erfahrung gebunden. Deswegen werden Möglichkeiten für ein gemeinsames Erproben, eine gemeinsame Praxis ("community of practice") zusehends wichtiger, damit Wissenstransfer stattfinden kann. Ein Beispiel für gelungenen Wissensaustausch stellt das altbekannte Meister-Geselle-Prinzip dar, gekennzeichnet durch zuschauen, nach- und mitmachen usw. Was früher sehr gut funktionierte, erlebt heute vor allem seine Begrenzung in der Zeitdauer.
Waren, Dienstleistungen und Wissen, stehen in einem ständigen Austausch, der sich dadurch auszeichnet, dass er ein "two-way exchange", kein "one-way exchange" ist. Alle Flüsse müssen sich in einer erfolgreich lernenden und funktionierenden Organisation in zwei Richtungen bewegen und sich außerdem nicht immer auf dieselben Einzelpersonen beschränken.
Es sind nun eher Menschen und Beziehungskonstellationen, die das Knowledge Management und somit die "Value Network Perspective" bestimmen, nicht mehr so sehr das Bewerten und Bewahren von intellektuellem Kapital. Neues Wissen soll sich entwickeln können, neue Einflüsse zugelassen werden, Einflüsse der ganz anderen Art. Es geht nicht um ein "Wissen der anderen", von dem wir "abhängig" sind, sondern um Beziehungen, die wir brauchen, um neues Wissen entstehen zu lassen. Der Austausch zwischen Einzelindividuen, deren Andersartigkeit erkannt wird und erwünscht ist, mögen weitgehend ermöglicht und eine ausgewogene, d.h. nicht einseitige Austauschkultur gepflegt werden, um neuem Wissen den Boden zu bereiten.
Malhotra, Yogesh Dr. "Enablers and Constraints of Knowledge Management in Human Enterprises", 2003.
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