Statement 2: Neue Berufsfelder durch das Internet

margit.pimminger.uni-linz, 10. April 2016, 09:00

 

Glaubt man einer neuen Studie des Weltwirtschaftsforum davos, so werden in den nächsten 5 Jahren rund 5 Millionen Arbeitsplätze der fortschreitenden Digitalisierung zum Opfer fallen. Während im Zuge der „Industrie 4.0“ bereits zahlreiche Jobs gefallen sind und noch weiter menschliche Arbeitskräfte neuen Technologien weichen müssen, sind in Zukunft auch Büro- und Verwaltungspersonal bedroht. Dem Verlust von 5 bis 7 Millionen Arbeitsplätzen stehen nur 2 Millionen neue Stellen gegenüber. Neben den Geschäftsmodellen steht auch der Arbeitsmarkt vor entscheidenden Umbrüchen. (vgl. http://derstandard.at/2000029211889/Industrielaender-verlieren-durch-Digitalisierung-fuenf-Millionen-Jobs, zuletzt abgerufen am 08. April 2016 um 20:10 Uhr)

Holger Bonin, Arbeitsmarkexperte vom Zentrum für Europäische Wirtschafsforschung gibt jedoch Entwarnung. Bonin argumentiert, dass meist nur Teile der der Tätigkeitsprofile – meist Routinetätigkeiten – durch Automatisierung ersetzt werden könnten. Die menschliche Arbeitskraft wird nicht überflüssig, vielmehr sieht er einer erheblichen Veränderung der Arbeitswelt entgegen. (vgl. http://www.welt.de/wirtschaft/article151947650/Das-Maerchen-vom-digitalen-Tod-der-Arbeitswelt.html, zuletzt abgerufen am 08. April 2016 um 17:52 Uhr)

Neue Technologien erweitern zunehmend das Anforderungsprofil alt bewährter Berufe. So müssen Buchhändler oder Musikfachhändler neben dem Verkauf von Büchern, Medien und Musik auch über die Möglichkeiten des E-Book-Downloads sowie Musik-Downloads verfügen. Auch für Kaufleute sämtlicher Sparten, wie Büro, Industrie oder Groß- und Außenhandel wird es immer wichtiger sich auch bei Onlinegeschäften (zahlreichen Onlinediensten) der jeweiligen Sparte kompetent zu zeigen. (vgl. http://www.startupcareer.de/8164/36-klassische-ausbildungsberufe-furs-internet-fur-die-zielgruppenerweiterung-im-startup-recruiting/, zuletzt abgerufen am 5. April 2016 um 14:32 Uhr)

Deutlich wird dies bei der Durchsicht aktueller Stellenanzeigen. Durch die Möglichkeiten des Internets ändern sich auch die Anforderungen an die Unternehmen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden benötigen Firmen immer mehr Arbeitnehmer, die über eine hohe Internet-Affinität verfügen. Die sich verändernden Anforderungen an die Arbeitnehmer ziehen auch eine Veränderung der Berufsbezeichnungen nach sich. Suchte man früher eine Bürofachkraft, so könnte diese Stelle heute auch als E-Mail-Agent ausgeschrieben sein. (vgl. http://www.karriere.at/blog/neue-jobs.html, zuletzt abgerufen am 5. April 2016 um 16:01 Uhr)

Während sich „veraltete“ Berufsprofile verändern bzw. verschwinden, bringt das Internet und die zunehmende Digitalisierung eine noch ungewisse Zahl an neuen Jobs hervor. Zu den bekanntesten Jobs der letzten Jahre zählen der Social Media Manager, welcher für die Unternehmenskommunikation in sozialen Netzwerken zuständig ist oder der SEO Manager, welcher die Suchmaschinenoptimierung für das Unternehmen übernimmt. Der Content Manager kümmert sich um die Erstellung und den Inhalt von Webauftritten, unterstützt von Infografik Designer, welcher die Visualisierung von Sachverhalten übernimmt und dem Creative Video Designer, der sich mit der Erstellung von Kurzfilmen für eine adäquate Business-Präsentationen befasst. Werbebotschaften werden von Kommunikationsdesignern entworfen. Der Webdesigner kümmert sich um Konzeption, Gestaltung und Umsetzung von Internet-Auftritten. Der IT-System-Elektroniker installiert und betreut neue Computer- und Telekommunikationssysteme. (vgl. http://www.derneuemann.net/internetberufe-top-10-berufe/6760, zuletzt abgerufen am 6. April 2016 um 14:30 Uhr)

Auch im Bereich des Big Data sind mehrere neue Berufsbilder entstanden. Um aus der Unmenge an unstrukturierten Daten brauchbare Erkenntnisse und somit Nutzen ziehen zu können, bedarf es einer professionellen Aufbereitung. Wo entsprechende Daten gespeichert sind und wie diese in eine auswertbare Infrastruktur integriert werden können, weiß der Data Engineer. Die Überwachung und fachliche Korrektheit der Daten zählen zu den Aufgabengebieten des Data Steward. Und nicht zu vergessen der Data Scientist, der verwertbare Antworten und Erkenntnisse auf zu Beginn festgelegte Fragestellungen zieht. (vgl. http://www.sueddeutsche.de/karriere/neue-it-berufe-wie-man-als-datenschuerfer-karriere-macht-1.2895512, zuletzt abgerufen am 9. April 2016 um 19:00 Uhr)

Immer wieder wird der Fachkräftemangel, spezielle in der IT-Branche bejammert. Das Ausbildungsangebot an Fachhochschulen und Universitäten ist vorhanden und wird laufend erweitert. Sucht man jedoch nach neuen, zukunftsträchtigen und vielversprechenden Lehrstellen im Online-Bereich so könnte man vermuten, dass mitunter hier ein Grund für den Mangel versteckt liegt. Vielleicht kann die Frage nach dem WARUM jemand in einem eigenen Artikel bearbeiten!

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