Mobile Business Abschlussarbeit

michael.kaufmann.uni-linz, 27. Jänner 2016, 19:37

Abschlussarbeit - Mobile Business

 

1) Der intelligente Laufschuh

Endpräsentation - Mobile Business from Michael Kaufmann


In Zukunft ermöglichen Sensoren dem Marketing sehr viele Möglichkeiten. Ein Beispiel, dass ich heute näher erläutern möchte, ist die 220 Millionen-Euro-Akquisition von Runtastic durch Adidas, und wie sich dieser Unternehmenserwerb auf die Zukunft auswirken könnte. (Q1)

Einige Wochen vorher kaufte der Sportartikelhersteller Under Armour den App-Hersteller Endomondo und Myfitnesspal. (Q2) (Q3)

Adidas zog mit dem Kauf von Runtastic nach, um auch im digitalen Bereich mit Nike und Under Armour mithalten zu können. (Q3)

Adidas investiert in den Mobile-Business-Bereich und hat  sich mit Sicherheit bereits Gedanken gemacht, wie man das Know-How des zweitgrößten Sportartikelherstellers der Welt mit einem kleinen, aber sehr feinen österreichischen Startup verbinden könnte.

 

May I introduce you – Adidas runtastic edition v. 1

 

Meine Vermutung ist, dass der deutsche Sportartikelhersteller Adidas einen runtastic Chip in die Schuhe implementieren könnte. Die Sensoren werden die Laufwerte des Läufers genauestens auswerten und die App wird dem Läufer nach einiger Zeit via Notification die Ergebnisse am Smartphone mitteilen. Dein Kilometerstand am Schuh beträgt 500km - es wird Zeit für einen neuen Schuh, oder es wird aufgrund der Auswertungen festgestellt, dass für den Läufer doch ein anderes Adidas-Modell besser passen würde. Zudem weiß der Chip, auf welchem Untergrund gelaufen wurde, z. B.: Wiese, Straße, Feld und analysiert jede Laufaktivität. Auch Fehlstellungen der Füße bzw. eine Analyse des Fußabrucks könnte eine Gelegenheit sein, den Smart-Shoe von Adidas und Runtastic in technischer Hinsicht noch aufzurüsten.

Der Schuh könnte mithilfe einer Knopfbatterie geladen werden – ähnlich wie bei der Runtastic-Moments-Uhr. 

Die Batterie müsste man wahrscheinlich einmal pro Jahr tauschen. Der Schuh benötigt Strom – da mithilfe von Bluetooth eine Konnektivität zur Apple-Watch oder zum Smartphone gewährleistet werden soll. In Zukunft könnte jedoch der Smart-Shoe selbst durch das Laufen ausreichend Strom produzieren, um in den kommenden Versionen auf die Knopfbatterie verzichten zu können.

 

Es sind dem Marketing keine Grenzen gesetzt.

 

Meiner Meinung nach werden Wearables (z.B.: Apple Watch) die gesamte Gesundheitsbranche verändern können. 

Wichtig in Bezug auf die Weiterentwicklung der Produkte oder Apps ist auch die technologische Weiterentwicklung der Hardware. Man muss dahingehend den Markt genauestens beobachten und sehr eng mit Apple, Google und Samsung zusammenarbeiten, um neue Features vorzubereiten und bereits beim jeweiligen Produktlaunch der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Weiters könnte die Runtastic App dahingehend erweitert werden, dass die App bei erreichter Kilometeranzahl den User sogar zum nächsten Adidas Store navigieren könnte.  Zusätzlich werden alle Aktivitäten auf der Webplattform von runtastic.com veröffentlicht, natürlich nur sofern man das explizit wünscht. Runtastic.com könnte somit ein Sportnetzwerk werden, und Adidas hat die Möglichkeit, alle Fitnessdaten zu nutzen, um die Produkte besser zu promoten und individueller auf die Kundenwüsche und Eigenschaften der Hobbysportlerinnen und Sportler zu reagieren.

Das wäre meiner Meinung nach eine Win-Win Situation für beide Unternehmen. Es müssen Synergien genutzt werden. Hardwareprodukte, wie Smart-Watches etc. könnten die Zukunft der Menschheit verändern. Mit Adidas hat man ab sofort einen starken, finanziellen Partner gefunden, um für die nächsten großen Aufgaben gerüstet zu sein. Man darf gespannt sein, wo die "Runtastic Reise" hingehen wird. 

Mehrwerte - Runtastic


Meine Ausführung von Runtastic in der letzten Woche möchte ich hinsichtlich der Mehrwerte noch etwas näher beleuchten.

Die Mehrwerte sind zum klassischen Business mehr oder weniger nicht vergleichbar. Runtastic wurde 2009 gegründet. Das erste iPhone wurde von Apple im Jahr 2007 vorgestellt. Das Tracken von Laufaktivitäten war bis zu diesem Zeitpunkt kaum denkbar. Schon gar nicht denkbar war das Mitführen eines 800€ Smartphones bei Sportaktivitäten. Diese Aussage war laut Aussage von Herrn Alfred Luger (COO Runtastic) auch eine der häufigsten Kritiken zu Beginn.

Mittlerweile stellt sich Runtastic etwas breiter auf. Man launcht eigene Sport-Apps und geht einen Schritt weiter als nur Sportaktivitäten zu tracken. (z. B.: Runtastic results)

 

Innovation - Runtastic

Ich denke, dass Runtatic einen eindeutigen Innovationscharakter aufweist – dennoch ist die Innovation alleine zu wenig. Businesspläne und wirtschaftliche Handlungsfähigkeit sind meiner Meinung nach Bausteine für ein nachhaltiges wirtschaftliches Handeln in der Selbstständigkeit. Die Innovationsidee alleine muss der Grundstock sein. Ist man überzeugt von der Idee sollte man das Projekt starten, sofern die finanziellen Rahmenbedingungen gegeben sind.

Bzgl. Weiterentwicklung könnte ich mir bei Runtastic vorstellen, dass der Algorithmus sehr genau vorhersagen kann, welches Traning welcher Mensch benötigen könnte um beispielsweise 10 kg innerhalb von 3 Monaten abzunehmen. Big Data macht es möglich. (Q4)

Hinsichtlich der Innovation ist weiters zu sagen, dass es den intelligenten Laufschuh von Adidas noch nicht gibt. Es würde sich um ein ganz neues Produkt handeln. Die Konkurrenz hat bereits begonnen, ein intelligentes System für Laufschuhe zu entwickeln. (z. B.:). Die Innovation an einem intelligenten runtastic Laufschuh wäre, dass die Konsumenten bessere Informationen zu ihrem Lauf bekommen, und aufgrund der eigenen Präferenzen - Werbung bekommen könnten und somit möglicherweise zielgerechtete Produkte erwerben. Zukünftig wäre es auch möglich, dass man sich beispielsweise mit einem Wearable (z.B.: Apple Watch) und dem Laufschuh verbindet.

Für Adidas bzw. Runtastic ist der ganz große Vorteil die Datengenerierung. Es kann auf die Kunden eine maßgeschneiderte Werbung ausgespielt werden. Man lernt den Konsumenten immer besser kennen.  Stichwort Big Data – durch die großen Datenmengen können exakte Ableitungen getroffen werden, die das Produkt in weiterer Folge kontinuierlich besser machen. Was wäre Google Maps ohne deren User – ein mit Sicherheit nicht so guter Service als das heutige aktuelle Google Maps. (Q5)

 

Updates - Runtastic

Es ist von großer Bedeutung, dass die App jedes Monat ein Update erhählt. Somit kann man etwaige Bugs schnell ausbessern und den Kunden zeigen, dass das Unternehmen darauf bedacht ist, das Produkt ständig zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Runtastic Pro wird derzeit fast jedes Monat 1x upgedatet. Dieser Zeitrahmen sollte unbedingt beibehalten werden.

Auch bei neuen Produkten, ist Runtastic stehts bereit, auf die neuesten Trends aufzuspringen.

z.B.: Runtastic Results - Training mit dem eigenen Körpergewicht

Siehe: http://www.androidmag.de/app-reviews/sport-gesundheit/app-review-runtastic-results/

 

 

Restriktionen - Runtastic

Logischerweise müssen auch rechtliche Dinge beachtet werden. Datenschutz und der Schutz der Privatsphäre ist für den Erfolg des Unternehmens und der Produkte von sehr großer Bedeutung. Vor allem auch die Tatsache, wie die Daten vom Unternehmen ausgewertet und werden und was mit den Daten geschieht. Das Datenschutzgesetz hinkt beispielsweise in Österreich noch ein wenig hinterher. (DSG2000)

 

 

Originarität der Mobilkommunikation

Gerade die Kombination von Originarität, Mobile-Business, Geschäftprozesse und dahinterliegende Geschäftsmodelle machen das Runtatic Beispiel möglich.

Ohne Smartphones könnte die Runtastic Idee niemals zur Umsetzung kommen. Bei der Akinator App könnte man selbiges behaupten, allerdings wäre hier eine Lösung am Desktop-PC ebenfalls denkbar.

Tracken von Bewegungen wäre allerdings mit einem PC nicht möglich – da benötigt es intelligente Telefone mit Datenverbindung und GPS.

 

Ausblick - Runtastic

  • Mobile Business ist die Zukunft
  • Big Data macht Tools noch besser
  • Runtastic wird zum Sport-Ökosystem schlechthin!
  • KVP - mit Wisdom of the Crowd
  • Smarte Schuhe nicht nur im Sport
  • verschiedene Modifikationen möglich - z.B.: Sport, Freizeit, Beruf…
  • One to One Marketing - statt One to Many! 


2) Medizinator => eine mögliche Abwandlung des Akinators

 

Ich habe mich in diesem Fall dazu entschlossen, die Funktionsweisen des Akinators (App für iOS und Android) auf eine mögliche neue App im Gesundheitsbereich umzuwandeln.

Der Akinator beantwortet Fragen um letztendlich die Persönlichkeit zu erraten, an die du im Moment denkst. Es muss eine sehr große Datenbank im Hintergrund laufen und sehr viele persönliche Eigenschaften von den verschiedensten Persönlichkeiten beinhalten (vor allem Daten von prominenten Leuten)

Der Medizinator wäre somit eine Applikation, welche Tipps und Tricks parat hat, wie ein Krankheitssymptom auf alternative Weise bekämpft werden kann. Eine Kooperation mit Vertriebspartnern alternativer Medikamente könnte angestrebt werden. Wichtig zu beachten ist, dass es sich bei den Ergebnissen der Applikation keineswegs um Diagnosen handeln sollte, d.h. es werden den Usern nur Tipps zur Verfügung gestellt, wie die Schmerzen/Beschwerden gelindert werden können. Weiters könnte jeweils der Hinweis ausgespielt werden, zum Arzt des Vertrauens zu gehen, um rechtlich gesehen abgesichert zu sein.

 

Neue Funktionen könnten nach und nach ausgerollt werden. Ein sogenannter Apothekenfinder würde zum Beispiel den User zur nächsten Apotheke navigieren, oder auch Gesundheitsdaten via Wearables der User gesammelt werden – um zukünftige „Verkühlungen oder Erkrankungen“ schon früher feststellen zu können.

Die Vision wäre auch, die User besonders auf die immer mehr in Vergessenheit geratenen Hausmittel aufmerksam zu machen.  Das Motto könnte lauten, nicht wegen kleinerer Beschwerden sofort zum Antibiotikum zu greifen.

Aktinator 
Bilder: eigene Darstellung
So könnte der Akinator aussehen - als sogenannter "Medizinator"

 

 

Mögliches Geschäftsmodell des Akinators

Geschaeftsmodell

 Bild: eigene Darstellung - mögliches Geschäftsmodell

 

Mehrwerte - Akinator

Bezüglich des Akinator/Medizinator ist es ähnlich. Ich denke nicht das der Akinator/Medizinator den Gang zum Hausarzt vermeiden wird, bzw. soll. Der Akinator soll verdeutlichen, dass auch in Vergessenheit geratene Hausmittel zu einer Verbesserung des Gesundheitszustandes führen können. Es handelt sich jedoch nur um einen Vorschlag, ganz klar sollte es sich nicht um eine Diagnose handeln.


SWOT Analyse - Akinator

 Stärken

  • einzigartiger Algorithmus
  • App ist nützlich und Benutzung macht Spaß
  • großes Verzeichnis an altbewährten Hausmitteln

Schwächen

  • Start-up mit beschränkten finanziellen Mitteln
  • Anfangsdatenbank muss erst aufgebaut werden

Chancen

  • Erweiterung auf andere Branchen
  • individualisierte Teemischungen (z.B.: mytea.com)
  • Erweiterbar mit neuen Funktionen
  • z.B.: Pollenwarner

Risiken

  • gesetzliche Unterschiede in der DACH-Region
  • nachahmende Konkurrenten

Innovationen, Restriktionen und Ausblick

Auch beim Thema Akinator/Medizinator sind hinsichtlich der Innovationen einige Möglichkeiten offen. So könnte eine Kooperation mit Ärzten zu verbesserten „Diagnosen“/Vorschlägen führen. Durch den Big Data Ansatz werden auch die Empfehlungen am Ende der Eingaben immer exakter werden. Eine Zusammenarbeit mit Ernährungsberatern und Esoterikern könnte auch im wirtschaftlichen Bereich für die eine oder andere Erlösmöglichkeit sorgen. Auch neue Werbeformen halte ich für nicht unrealistisch.

Eine Verknüpfung mit Gesundheitsdaten wäre die logische Folge, da die Smartphones meistens schon Gesundheitsapps vorinstalliert haben, z. B.: Apple Health

 

Als Restriktion würde ich eindeutig wieder einmal den rechtlichen Hintergrund erwähnen. Der Akinator sollte keine Diagnose stellen. Stellt die App eine falsche Diagnose oder einen falschen Vorschlag aus, so kann das zu schweren gesundheitlichen Risiken führen. Als Unternehmen würde man sich sicher mit sehr vielen Klagen herumschlagen müssen. Diese rechtlichen Belangen könnten den Weiterbestand eines Unternehmens erheblich gefährden.

Bild: eigene Darstellung
So könnte das App-Icon aussehen - Windows Phone würde ich nicht berücksichtigen.

 

Quellen:

Q1: http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/wirtschaftsraumooe/Runtastic-um-220-Millionen-Euro-an-Adidas-verkauft;art467,1935430  (abgerufen am 22. November 2015)

Q2: http://blog.endomondo.com/2015/02/04/endomondo-joins-under-armour-continues-operating-as-endomondo/   (abgerufen am 22. November 2015)

Q3: http://wirtschaftsblatt.at/home/boerse/europa/4794623/Adidas-kauft-Runtastic_Ein-Deal-mit-perfektem-Timing   (abgerufen am 22. November 2015)

Q4: https://www.trendingtopics.at/runtastic-die-fitness-app-schmiede-entwickelt-sich-zu-einer-big-data-firma/

Q5: http://www.zmescience.com/research/technology/google-maps-traffic-05443/

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