[Aufgabe] Argumente einer Debatte um die Krise der Tageszeitungen

Die ganze Welt zum Preis von einem Glas Wasser [1] von Christian Lindner und Menschen, die auf Schirme starren [2] von Armin Wolf

Diese beiden Artikel behandeln das Thema Tageszeitungen vs. digitale Presse.
Armin Wolf beschreibt etwa eine Situation in einem Café, in der eine Gruppe Menschen zusammengesessen haben und jede dieser Personen ein mobiles Gerät vor sich hatte. Solche Situationen sind mir selbst schon des Öfteren in meinem Alltag begegnet - man sitzt mit Freunden beim Essen und plötzlich klingelt es an allen Ecken und Enden und jeder holt das Smartphone heraus.
Das Thema mit den Tageszeitungen ist meiner Meinung nach aber wieder ein anderes. Lindner spricht in seinem Artikel die ersten Befunde an, die man momentan in der Beziehung zwischen gedruckten Zeitungen und deren Online-Ausgaben ziehen kann. Einige davon sind etwa:

  • Durch weniger Anzeigen in gedruckten Zeitungen steigt deren Ansehen und Glaubwürdigkeit wieder.
  • Viele Medienhäuser erweitern ihr herkömmliches Angebot von gedruckten Zeitungen durch einen Facebook-Auftritt oder eine Online-Ausgabe der Zeitung und integrieren somit die neuen und die alten Angebote.
  • Tageszeitungen bieten etwas, das viele von uns in der heutigen Zeit jetzt schon schätzen, andere eventuell noch schätzen lernen werden - das inne halten.

Mit diesen Punkten, die auch dem Artikel von Lindner herausgefiltert habe, stimme ich auch überein. Ich sehe in meinem eigenen Umfeld, dass sich die Nutzung von Smartphones oder Tablets immer mehr etabliert. Mein Vater, der bis vor Kurzem ein echter Gegner war, besitzt nun auch ein Smartphone und erfreut sich an den vielen Vorteilen, wie etwa, dass es von verschiedenen Zeitungen Apps gibt, in denen Nachrichten aktuell abgefragt werden können. Aus diesem Grund denke ich, dass es für alle Medienhäuser wichtig werden wird, zum Standardsortiment von gedruckten Zeitungen, neue Medien wie Social Media oder Apps zu integrieren.
Außerdem denke ich, als jemand, der täglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu Arbeit oder Uni fährt, dass das Format verschiedener Tageszeitungen ein Problem darstellt. Die OÖN würde ich mir für den Weg mit der Straßenbahn eher nicht mitnehmen, es sei denn sie hätte ein anderes Format. Der Standard hat dies bereits erkannt und bietet eine A4-Ausgabe [3] der Tageszeitung an, die ohne Umstände auch unterwegs gelesen werden kann. Außerdem werden auch Dinge, wie ein E-Paper, eine mobile Version oder ein Archiv angeboten.
Wenn sich also das eine oder andere ändern wird, werden die Tageszeitungen nicht aussterben, denke ich.


It's the customer, stupid! [4] von Richard Gutjahr

Gutjahr greift das oben angeschnittene Thema ebenfalls auf und schreibt in seinem Artikel über den Wandel von Tageszeitungen und was diese denn tun müssten, um nicht auszusterben.
Auch er bespricht die von mir oben bereits erwähnte Veränderung in Hinsicht auf digitale Medien. Hatte man noch vor einigen Jahren eine längere Reise mit Zug oder Bus geplant, bereitete man sich bereits einige Tage im Voraus darauf vor, indem man sich entsprechende Reiselektüre wie Zeitschriften, Bücher oder Ähnliches besorgte. Heute brauche ich mir darüber keine Gedanken mehr zu machen, denn in beinahe jedem Zug oder Bus gibt es bereits W-Lan und so nehme ich einfach meinen Laptop oder mein Tablet mit und habe neben allen möglichen Zeitungen oder Zeitschriften und diversen E-Books gleich noch meine ganze Musik- oder Film-Sammlung mit.
Gutjahr ist weiters der Meinung, dass es zum Überleben der gedruckten Tageszeitung nicht ausreicht, dass dieselben Inhalte einfach online angeboten werden. Er fordert: ?Mehr Tiefgang, mehr Analyse - Zeitung muss mehr sein, als der Rückzug auf die einstige Gatekeeper-Funktion.?
Ich denke, dass er diesbezüglich durchaus Recht hat, auch mit seinem Argument, dass Journalisten für Online-Tätigkeiten dafür aber auch angemessen bezahlt werden müssen. Meiner Meinung nach ist es aber vorher durchaus noch wichtig, dass es überhaupt ein Angebot gibt, das online bereitgestellt wird, erst wenn dies der Fall ist, kann man sich über die Qualität dessen Gedanken machen.

Fazit: Die Tageszeitung, wie sie sie noch vor 10 Jahren, vor dem Aufschwung des World Wide Web, gegeben hat, wird es so wohl nicht mehr geben. Mit einigen Auflagen, wie einem Online-Angebot und der Integration von Social Media oder diversen Apps werden aber auch die gedruckten Tageszeitungen meiner Meinung nach nicht aussterben.


Quellen:

[1] http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/christian-lindner-zur-zeitungsdebatte-der-wert-der-zeitung-a-915535.html
[2] http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/armin-wolf-zur-zeitungsdebatte-a-915556.html
[3] https://derstandarddigital.at/digital/formular.aspx?form=kompaktabo
[4] http://www.spiegel.de/netzwelt/web/richard-gutjahr-zur-zeitungsdebatte-a-915257.html