Aussage 1: ?Was nun ist das Internet? Man könnte meinen es sei eine praktische Liste, denn es enthält alle Webseiten zu einem gewissen Thema. Aber es ist auch potentiell unendlich. Das heißt, wenn jemand jede der Millionen Seiten anklickte, wären die ersten bereits wieder verschwunden und durch andere ersetzt, wenn er am Ende angelangt wäre. Theoretisch kann man also bis in alle Unendlichkeit im Internet surfen. Hinzukommt, dass es gar nicht sicher ist, ob die Webseiten von wirklich existenten Dingen berichten, viele sind falsch enthalten Phantasien oder historische Irrtümer. Das Internet ist ein ziemlich neues Phänomen in der Geschichte der Listen, denn es ist unendlich und somit schwindelerregend.? [1 (14:40 - 15:36)]
Die Unendlichkeit des Internets ist meiner Meinung nach überhaupt erst der Grund, wieso es eine Lehrveranstaltung ?Web-Kommunikation?, ja das Studium ?Webwissenschaften? überhaupt erst geben kann. Die Inhalte bzw. Theorien, die wir dieses Semester in der Lehrveranstaltung angesehen haben werden auch noch in 5 Jahren in etwa dieselben sein, die Beispiele dazu aus dem Web werden aber komplett andere sein. Wie Eco bereits sagt, ändert sich im Internet rasend schnell.
Nehmen wir alleine Social Media bzw. konkret Facebook als Beispiel. Wie viele Neuigkeiten und Status-Updates kann ich in 24 Stunden von meinen Freunden ansehen? Ich möchte gar nicht anfangen, diese zu zählen, denn wie Eco ebenfalls erwähnt, würden zahlreiche neue dazukommen, während ich gerade erst dabei bin, alle zu zählen.
Auch das Thema mit dem Internet als Liste finde ich sehr spannend. Bei der Gestaltung von Blogs haben wir dieses Thema heuer auch bereits durchgenommen: Blogs werden in umgekehrt chronologischer Reihenfolge gelesen, bilden also irgendwann eine lange Liste an Beiträgen, unten angefangen bei den ältesten, bis zu den neuesten ganz oben. Facebook oder Twitter nutzen auch diese Listen-Struktur mit der Timeline, in der die neuesten Beiträge immer ganz oben erscheinen.
Aussage 2: ?Die heutigen Jugendlichen bedienen sich ständig der Semiotik der Kultur aber sie vergessen die grundlegenden Aspekte der Philosophie zu diskutieren.? [1 (34:26 - 34:36)]
Das Thema der Jugendsprache habe ich bereits in einem eigenen Beitrag behandelt [2].
Eco sagt darüber hinaus noch aus, dass Jugendliche sich verschiedenster ?Sprachen? bedienen und dabei gar nicht hinterfragen, woher diese eigentlich kommen.
Vor allem mit der Entwicklung des Internets hat sich unsere Sprache stark gewandelt. Jene Sprache, die online benutzt wird, unterscheidet sich oftmals sehr stark von der gesprochenen Sprache. Emoticons, wie etwa Smileys sind vor allem in der Online-Kommunikation stark integriert. Meiner Meinung nach hat das den Grund, dass man seinen Gegenüber ja nicht beobachten kann, wenn man Nachrichten über das Internet schreibt und daher oftmals Dinge verloren gehen, die sonst über Mimik oder Gestik transportiert werden. Die Benutzung von Smileys ersetzt daher Teile davon.
Aussage 3: ?Nutzen Sie das Internet?? - ?Natürlich. So wie ich das Auto benutze, aber nicht überfahren werden möchte. Das Auto kann mich töten aber auch nützlich sein. Das Internet ist wie das Auto. Man soll es benutzen wann man es braucht. Doch es gibt Menschen, die sich davon in den Abgrund ziehen lassen. Sie surfen Tag und Nacht darin herum und finden nicht mehr aus diesem Strudel, aus diesem Labyrinth heraus.? [1 (16:20 - 16:53)]
Diese letzte Textstelle, beschreibt meiner Meinung nach genau diesen Zusammenhang zwischen den beiden ersten Textstellen.
Das Internet ist nützlich bzw. kann nützlich sein und das ohne Zweifel für Jedermann. Die Quantität der Nutzung ist allerdings auch zu beachten. Durch die Nutzung von Smartphones und Tablets sind wir quasi 24 Stunden pro Tag, 7 Tage pro Woche online bzw. zumindest erreichbar. Nachrichten, die uns auf Facebook geschrieben werden trudeln sofort ein und nicht erst, wenn man sich das nächste Mal am PC auf der Social Media Plattform einloggt.
Ein Foto, das ich diesbezüglich vor einiger Zeit im Internet gefunden habe, passt zu diesem Thema auch perfekt dazu: [3]
W-Lan bzw. der Zugang zum Internet ist zu einem unserer Grundbedürfnisse geworden. Kann man aus irgendeinem Grund einmal einen Tag seine Mails nicht checken oder keine Status-Updates auf Facebook mitverfolgen, hat man bereits ein komisches Gefühl.
Ein bisschen muss ich daher Eco mit seiner Aussage Recht geben. Ich selbst zähle mich auch zu der Gruppe der Menschen, die ständig mit dem Smartphone online und erreichbar sind und auch ich suche verzweifelt einen W-Lan Hotspot, wenn ich mich einmal im Ausland befinde und mein mobiles Internet am iPhone nicht verwenden kann (weil es schlicht und einfach zu teuer ist und mir die Nutzung dieses Geld definitiv nicht wert ist). Ich kann aber auch ruhigen Gewissens mein Smartphone mal für mehrere Stunden beiseitelegen oder nachts den ?Nicht stören? Modus aktivieren. Manchmal habe ich dann zwar ein komisches Gefühl, ich weiß aber, dass es mir gut tut und das sollte sich der ein oder andere von uns wahrscheinlich auch einmal genauer überlegen.