Propaedeutikum Statement: Semantic Web

elsa.wiesinger.uni-linz, 25. Oktober 2016, 14:16

Das Semantic Web definiert sich nach Tim Berners Lee, dem Erfinder des Word Wide Web, wie folgt:

"The Semantic Web is not a separate Web but an extension of the current one, in which information is given well-defined meaning, better enabling computers and people to work." [1]

Damit ist gemeint, dass unstrukturierte Daten die im World Wide Web veröffentlicht wurden, nicht nur für die Web-User verständlich sind, sondern auch für die Computer interpretierbar werden. Um die Suche nach Informationen im Web zu erleichtern soll der Sinn der bestehenden, unstrukturierten Daten sowie der Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Quellen erfasst werden. [2]

Damit die Semantik (=Bedeutung) der Daten im Web lesbar werden, findet gerade eine Erweiterung des Internet statt. Die einfache Suche, so wie sie derzeit funktioniert, muss um einige Parameter erweitert werden.

Hier ein Beispiel, wie die Suche im Semantik Web aussehen könnte: Sucht eine Mutter nach dem geeigneten Kindergarten für ihr Kind, würde eine einfache Suche im Web, eine Liste der möglichen Kindergärten ergeben. Im Semantic Web würden wichtige Informationen in die Relevanz des Ergebnisrankings einfließen wie: die Distanz vom Wohnort bis zur Kinderstätte, bisherige Bewertungen, mögliche Termine für eine Erstbesichtigung (abgeglichen mit dem Kalender), usw.
Somit würde die Suchmaschine wichtige Aufgaben für uns User in Zukunft erledigen.[Q3]


Damit uns ein intelligentes Web Aufgaben abnehmen kann, müssen den Daten Bedeutungen zugewiesen werden - Aber wie funktionierts?


RDF - Ressource Description Framework

Durch eine Auszeichnungssprache für Metadaten, genannt RDF, wird die Grundstruktur des Semantic Webs geschaffen. Mithilfe von RDF (Ressource Description Framework) werden Texte in Trippel aufgeteilt. Diese Trippel werden nach Subjekt, Prädikat und Objekt aufgeteilt und dadurch werden die Wörter in einem Satz interpretierbar. [Q4]


OWL - Web Ontology Language

OWL - Web Ontology Language erweitert RDF um die Möglichkeit, Beziehungen zwischen Klassen und Eigenschaften genauer zu definieren. Durch den Einsatz von OWL können die gespeicherten Begriffe im RDF Format in Form von Klassen gespeichert werden.

Logische Zusammenhänge, Einschränkung von Eigenschaften, logische Eigenschaften sowie Ähnlichkeiten von Begriffen können durch den Einsatz von OWL definiert werden. [Q5]


Wer kontrolliert die Richtigkeit der Semantik?

Die Grundidee des Semantic Web besteht aus einem hoch komplexen Kontrukt welches sämtliche Zusammenhänge in Bezug auf unsere Welt beschreiben soll. Selbst wenn es möglich wäre, eine intuitive Anwendung für die Entwicklung des Semantic Webs zu schaffen, wäre der Grad der Komplexität noch immer eine Problematik.

Daraus ergibt sich, dass der Aufbau des semantischen Netzwerks einer Gruppe von Experten obliegen wird, welche die Korrektheit der Interpretationen, Bedeutungen und Zusammenhänge laufend prüfen, ergänzen und warten. Immerhin ist die Grundidee des Semantic Webs, dass es unsere Welt erklärt und was wahr oder falsch ist. [Q6]

Ist es jedoch in Ordnung, dass eine kleine Gruppe von Personen für die Definition der Welt und deren Inhalte zuständig ist?!

 

 

[1] Vgl. Berners-Lee, Tim: The Semantic Web, 2001, S.10.

[2] Vgl. Geisler, Matthias: Semantic Web - schnell + kompakt, 2009, S.16.

[3] http://www.netzpiloten.de/das-semantic-web-die-zukunft-des-internets/, zuletzt besucht am 23.10.2016.

[4] Vgl. http://www.w3.org/RDF/, zuletzt besucht am 23.10.2016.

[5] Vgl. http://www.w3.org/OWL, zuletzt besucht am 25.10.2016.

[6] Vgl. https://www.e-teaching.org/technik/vernetzung/semanticweb, zuletzt besucht am 25.10.2016.

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