Aufgabe 3: Geschäftsmodelle im Bereich "Share Economy"

hannes werner.steininger.uni-linz, 30. April 2014, 19:00

 

Unter einem Geschäftsmodell oder auch "business model" genannt, versteht man die Funktionsweise bzw. das Grundprinzip wie eine Organisation bzw. Unternehmen Gewinne erwirtschaftet. Durch die Entwicklung kommerzieller Aktivitäten im Internet in den 90er-Jahren sind eine Vielzahl neuartiger Geschäftsmodelle entstanden. Es gibt in der Literatur viele Konzepte nach denen Geschäftsmodelle eingeteilt und analysiert werden können. (Q1) Ein sehr bekanntes Konzept, welches wir auch schon im Kurs "E-Business I" kennen gelernt haben, ist das "Business Model Canvas" von Dr. Osterwalder und Prof. Pigneur, dabei kann man mit diesem Analysetool ein Geschäftsmodell in neun Bausteine aufteilen. Die Bausteine sind Schlüsselpartner, Schlüsselaktivitäten, Schlüsselressourcen, Kostenstruktur, Wertangebote, Kundenbeziehungen, Kanäle, Einnahmenquelle und Kundensegmente. (Q2 & Q3)

Poster Business Model Canvas (Q3)

 

Der Begriff "Share Economy", welcher im deutschsprachigen Raum auch unter "Kollaborativem Konsum" bekannt ist, wurde vom Harvard Prof. Weitzman geprägt. Dabei versteht man, dass sich der Wohlstand für alle erhöhrt, je mehr unter allen Marktteilnehmern geteilt wird. Dieses Modell gewann in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung, da vorallem im Web die Nutzer Inhalte und Wissen nicht mehr nur konsumierten, sondern mit Web2.0 Technologien weiterverbreiteten. (Q4) Seit 2009 wurde der Begriff "Share Economy" zunehmend im Bezug auf das Internet verwendet, dazu beigetragen die "Next- Konferenz" in Hamburg, welche im Jahre 2009 unter dem Motto "We are what we share" stand. (Q5) Im Jahr 2013 stand die CeBIT in Hannover unter dem Leitmotto "Shareconomy", dabei soll "das Teilen und gemeinsame Nutzen von Wissen, mehr Ressourcen, Erfahrungen und neue Formen der Zusammenarbeit schaffen". (Q6)

 

CeBIT 2013: "Leihen ist das neue Kaufen" (Beispiel: WLAN TO GO")

 

Laut einer Umfrage der Softwarefirma Saleforce asu dem Jahr 2012 mit 23.382 Teilnehmer zeigt, dass knapp 75% der Deutschen Besitz nicht mehr als alleinige Voraussetzung sehen um viele Chancen zu haben. Weiter gehen die Teilnehmer davon aus, dass die Sahring-Geschäftsmodelle immer populärer werden und halten die gemeinsame Nutzung von Sachen und Informationen für eine positive Sache. Auch Geldersparnisse und nachhaltige Nutzung von Ressourcen erwarten sich die Teilnehmer der Umfrage von steigenden Sharing-Angeboten. (Q7)

Der Vorteil beim Sharing für den Konsumente liegt darin, dass man sich dadurch die Anschaffungs- und Wartungskosten spart. Auch erhalten mehr Menschen Zugang zu Gegenständen und Dienstleistungen, die man sich beim Eigentum nicht leisten könnte. Ein gutes Beispiel dafür ist das Auto, viele junge Menschen wollen in einer größeren Stadt wohnen, wo tendenziell die Wohnkosten höher sind, aber trotzdem wollen sie flexibel bleiben. Oft ist eine Stadtwohnung und ein Auto mit dazugehörigen Parkplatz nicht leistbar, daher ist das "Car Sharing" ein Sharing Geschäftsmodell, welches sich in den Städten immer mehr verbreitet. Andere Beispiele Für Sharing- Geschäftsmodelle sind unter anderem "Bike Sharing" oder online Tauschbörsen für Bücher, Spiele, Werkzeug, aber auch Wohnungssharing, online Mini-Jobs Plattformen (mechanical turk) und Musikstreaming-Dienste (Spotify). (Q8)

In Wien gibt es bereits drei Carsharing Anbieter, dahinter stecken oft große Unternehmens aus der Verkehrsbranche. Die drei Anbieter heißen "Car2go", "carsharing.at" und "Flinkster", wobei hinter dem Anbieter "Car2go" die Firma Daimler mit den Marken Mercedes/Smart und hinter "Flinkster" das deutsche Unternehmen "Deutsche Bahn" stecken. (Q9)

Flinkster hat in Wien ihr Büro am WESTbahn und hat zusätzlich noch fixe 24 Standplätze verteilt in ganz Wien. IN Deutschland hat die Tochterfirma der DB über 800 Stationen in 140 Städten. Flinkster hat derzeit zusammen über 220.000 Kunden in Deutschland, Österreich, Schweiz und den Niederlande. (Q9)

FLINKSTER hat in Wien vier verschiedene Preismodelle:

Sonder-Klasse

Klein-Klasse

Kompakt-Klasse

Werbeklasse

Bei der Werbeklasse handelt es sich um die günstigste Variante, wobei hier die Fahrzeuge mit Fremdwerbung beklebt sind. Die Mieter der Werbeklasse fahren mit Werbungen durch Wien und sind damit eine bewegliche Werbefläche für die Firmen, welche die Fremdwerbung bezahlt haben. Diese Idee wurde von der Firma EasyMotion übernommen, welche von FLINKSTER übernommen worden ist um in den österreichischen Markt einzutreten. Die Firma EasyMotion wurde von einem WU Studenten und Niki Lauda unter der Marke "LaudaMotion" gegründet.

Bei der "Klein-Klasse" und "Kompakt-Klasse" handelt es sich um Elektroautos der Marken Mercedes und Mitsubishi. Die Mieter zahlen einmalig eine Registrierungsgebühr von €50 und bezahlen dann das gemietete Auto pro Stunde bzw. pro Tag. Zusätzlich kommt noch "Verbrauchspauschale" pro gefahrenen Kilometer hinzu. Das Fahrzeug muss an dem Standort wieder zurück gebracht werden, an dem es ausgeliehen worden ist. Somit verdient das Carsharing Unternehmen an der Registierungsgebühr, Stunden- bzw. Tagesmiete, Verbrauchspauschale und an der Fremdwerbung am Fahrzeug.(Q10)

Quellen:

Q1: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/geschaeftsmodell.html

Q2: http://www.offensivgeist.de/das-geschaeftsmodell-die-business-model-canvas/

Q3: http://fa.ltings.de/geschaeftsmodell-canvas/

Q4: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/sharing-economy.html

Q5: http://blogs.faz.net/netzwirtschaft-blog/2009/05/06/next-1079/

Q6: http://www.heise.de/newsticker/meldung/CeBIT-2013-Das-Leitthema-lautet-Shareconomy-1704377.html

Q7: http://business.chip.de/news/Sharing-Economy-Dritte-Welle-des-Internets-rollt_54293038.html

Q8: http://dtj-online.de/share-economy-unternehmen-entdecken-das-teilen-1951

Q9: http://wien.orf.at/news/stories/2596643/

Q10: http://www.flinkster.at/index.php?id=817&&f=1200

1 comment :: Kommentieren

Thomas.Hahn.Uni-Linz, 14. Juli 2014, 09:16

Hallo Werner,

ich finde es interessant, dass du den Business Model Canvas anführst, dieser bringt als Einführung ins Thema eine gute Übersicht. 

Du erwähnst in deinem Beitrag über Car2go, carsharing.at und Flinkster. Ich hjabe in meinem Beitrag ebenfalls über Carsharing geschrieben, jedoch über ein etwas anderes Geschäftsmodell der Plattform mitfahrgelegenheit.at. 

Im Vergleich zu deinem Beitrag ist das Grundprinzip meines Geschäftsmodell wirklich sehr ähnlich, mit dem Unterschied, dass nicht die Firma das Fahrzeug zur Verfügung stellt, sondern jeder x-belige User dieser Plattform.

Hier kommst du zu meinem Beitrag.

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