Tageszeitung in der Krise? - Neuerungen notwendig

Die Tageszeitung ist in der Krise und Schuld daran ist – natürlich – das Internet. Doch vielleicht ist gar nicht das Internet ausschließlich Schuld daran, dass es den Tageszeitungen heutzutage schlechter geht. Vielleicht liegt es auch daran, dass Tageszeitungen sich in den Verlauf der Jahre nicht weiterentwickelt haben, sondern stehen geblieben sind und dadurch einen Schritt in die Modernität verpasst haben. Einige Journalisten beschäftigen sich mit der Frage, welche Chancen die Krise dem Medium Zeitung bietet und das für Online-Journalismus durchaus bezahlt werden kann.

# Mario Sixtus – Revolutionen sich unangenehm

Der Journalist Mario Sixtus bringt Argumente aus welchen Gründen die herkömmliche Tageszeitung auf dem Markt keine Chancen mehr hat. In Deutschland ist der Verkauf von Tageszeitungen um 25% in den letzten Jahren zurück gegangen und auch bei Umfragen in der Gesellschaft, zeigt sich deutlich, dass ein Großteil der Bevölkerung an den Bestand der Tageszeitungen zweifelt. Sixtus argumentiert den Rückgang bzw. das „Aussterben“ der Tageszeitung damit, dass eine Tageszeitung zum einen ökonomisch und ökologisch unrentable ist. Die Tageszeitung in dem Format wie sie heute ist, war früher geeignet als diese eines der wenigen Informationsmedien waren, doch heute mit dem Internet ist die Informationsvielfalt um ein wesentlichen Anteil größer. Zwar versuchen die Zeitungen durch einen Themenvielfalt möglichst viele Leser anzusprechen, doch die meisten wollen sich über bestimmte Themen informieren. Und über diese dann umfangreicher und detaillierter als es Zeitungen können. Das Argument, dass das Internet aufgrund der kostenfreien Berichterstattung eine schlechtere Qualität aufweist, ist seiner Meinung nach, falsch. Als Ausblick gibt Mario Sixtus, dass Zeitungen sich um orientieren müssen um auch langfristig auf dem Markt bestehen zu können. Dazu gehört auch sich ein geeignetes Geschäftsmodell sich zu überlegen, Leserinteressen verstärkt mit einzubeziehen und nicht nur Finanzielle Hilfe vom Staat zu beantragen. (Q1)

# Constantin Seibt – Kühner Blick auf große Fragen

Eine Krise ist eine Chance auf Veränderung, so ist die Ansicht vom Journalisten Constantin Seibt. Die Zeitungskrise ist nicht nur eine wirtschaftliche sondern auch intellektuelle Krise – die allerdings durch Veränderungen überwunden werden kann. Der typische experimentierscheue Leser, der nach Routine strebt und die Zeitung abonniert fällt weg, es kommen neue potentielle Leser, die allerdings nicht erreicht werden. Maßnahmen um der Zeitung sozusagen ein neues „Image“ zu geben, wären eine offenere und umfangreiche Berichterstattung über die aktuellen Themen in der Welt. Desweiteren sollte die Zeitung in ihrem Stil und Schreibweise angepasst werden, dazu müsste allerdings eine Zielgruppe festgelegt werden, die erreicht werden soll. Dazu gehört auch sich auf die Themen zu fokussieren die die gewünschte Zielgruppe interessieren und geeignete Referenten zu diesen Themen schreiben lassen. So kann die Zeitung wieder interessanter werden und die Menschen wieder dazu bringen sie regelmäßig zu beziehen und zu lesen. (Q2)

# Richard Gutjahr – It’s the customer, stupid!

Zeitung: ja, gedruckte Variante: eher nein. Wie bereits in den vorangegangen Themen geht es auch darum das die Zeitung sich verändern muss, hinzu kommt allerdings das für den Online-Journalismus bessere und geeignetere Bezahlsysteme erfolgen sollen. Leser sind bereit für ihre ausgewählten Artikel online zu bezahlen, allerdings ohne gleich ein Abo der Zeitung beziehen zu müssen. Nach Gutjahr sollten die Verlage sich bei Bezahlsystemen zusammenschließen, damit der Konsument nicht bei jeder Zeitschrift einen eigenen Account erst erstellen muss. Zusätzlich müssen die Leser erst wieder langsam daran hingeführt werden für Artikel wieder zu bezahlen. An der „Kostenloskultur“ sind nicht die Kunden schuld, sondern eher die Manager die diese Entwicklung vorangetrieben haben. Eine Möglichkeit wären auch Mircro-Payment-Systeme in denen Verlage als Kuratoren sozusagen Marktplätze anbieten und Journalisten/Autoren ihre Artikel auf diesen zur Verfügung stellen. Im Gegensatz erhalten sie dafür eine Erlösbeteiligung bei jedem Aufruf ihres Werkes. Weniger populäre Artikel bzw. Themen können durch die Gesamterlöse z.B. durch Werbeeinnahmen finanziert werden. Dies wäre eigene Möglichkeit um einen bezahlten Journalismus auch im Internet zu ermöglichen.(Q3)

Zusammenfassung und eigene Meinung

Zusammenfassung und meine Meinung Die drei ausgewählten Artikel beschreiben meines Achtens sehr gut, welche Ansätze es gibt, damit das Medium Zeitung erhalten bleibt. Dazu gehört es vor allem sich daran zu orientieren was denn die Leser möchten und sich den aktuellen Trends anzupassen. Auch das Bezahlen von Online-Artikeln sollte langfristig kein allzu großes Problem darstellen, wenn es einfache Systeme dafür gibt und die Preise für Artikel fair sind. Die Tageszeitung wie sie derzeit noch besteht, wird meiner Meinung nach kaum eine Zukunft haben. Wie die Autoren bereits erwähnt haben, fehlt es derzeit an Tiefe und Inhalt bei den Artikeln sowie den aktuellen Bezug. Hingegen denke ich, dass Wochenzeitungen wie „die Zeit“ durchaus eine „Überlebenschance“ haben, da sie den Artikeln eine gewisse Tiefe geben und dabei auch verschiedene Sichten miteinander vereinen. Das Medium Zeitung ist meines Achtens für die Gesellschaft wichtig, da sie einfach verschiedene Inhalte aufgreifen kann und offen ihre Meinung dazu sagen kann. Nur das Internet alleine kann das nicht, da es viel zu gefährdet ist, dass (unliebsame) Inhalte reguliert werden.

 

Quellen:
#6 Sixtus_Seibt
Q1: Mario Sixtus, Revolutionen sind unangenehm
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/mario-sixtus-zur-zeitungsdebatte-revolutionen-sind-unangenehm-a-915281.html
Q2: Constantin Seibt, Kühner Blick auf große Fragen
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/constantin-seibt-zur-zeitungsdebatte-a-915527.html

#10Gutjahr
Q3: Richard Gutjahr, Its the customer stupid
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/richard-gutjahr-zur-zeitungsdebatte-a-915257.html





Mehr Tiefgang - Einheitliche Zahlungen?

Ich bin hier total deiner Meinung, dass den Tageszeitungen tatsächlich den nötigen Tiefgang verabsäumen. Zeitungen wie "Die Zeit" finde ich interessant gestaltet und die Artikel, wie du bereits erwähnt hast, haben diesen nötigen Tiefgang. Die Artikel sind verständlich  und mit Schwung geschrieben und kombinieren unterschiedliche Ansichten.

 

Wie die Bezahlung tatsächlich mit Onlineartikeln auszusehen hat, wird bestimmt noch spannend und ich rechne zu Beginn mit einem Chaos. Da man möglicherweise unterschiedliche Zahlungsmodelle versuchen wird. In meinem Blogeintrag erwähne ich den Vorschlag von von Gutjahr, der eine Plattform für Micropayments macht. Klingt einfach und unkompliziert aber ob sich unterschiedliche Zeitungen auf dieses System einlassen ist meiner Meinung nach fraglich.


Ich bin eigentlich

nicht der Meinung dass es Tageszeitungen an Tiefe fehlt - aber ich lese auch nicht viel in österreichischen Tageszeitungen. Die Süddeutsche, die gemeinhin als die beste deutschsprachige Zeitung gilt (und ich teile diese Meinung), ist wohl an Sprache und Schreibstil kaum zu überbieten. Vor allem der Leitartikel auf der Titelseite. Beste nichtdeutschsprachige Tageszeitung ist mE die spanische El Pais, in dessen Tagesausgabe man wohl eine Woche lesen kann. Sowohl an Breite und Tiefe der Themen schwer zu überbieten. Das ist aber auch das generelle Problem von Tageszeitungen, die Breite, die Zerstreutheit von Themen - warum soll ich mir eine ganze Zeitung kaufen, wenn ich online viel besser selektieren kann was mich interessiert.