Im folgenden Blogbeitrag möchte ich mich mit dem Interview mit Umberto Eco beschäftigen.[1] Umberto Eco ist ein italienischer Schriftsteller und Semiotiker. Im Gespräch mit SR-Moderator Norbert Bischofberger spricht er von Philosophie, Semiotik und seinem Buch „Die unendliche Liste“. Ich habe drei wesentliche Aussagen seinerseits herausgenommen, welche meines Erachtens eng mit den Inhalten der LVA Webkommunikation verbunden sind.
Aussage 1:
"Was nun ist das Internet? Man könnte meinen, es sei eine praktische Liste, denn es enthält alle Webseiten zu einem gewissen Thema. Aber es ist auch potentiell unendlich, das heißt, wenn jemand jede der Millionen Seiten anklickte, wären die ersten bereits wieder verschwunden und durch andere ersetzt, wenn er am Ende angelangt wäre. Theoretisch kann man also bis in alle Unendlichkeit im Internet surfen." [14:40 - 15:07]
Eco tätigt diese Aussage in Zusammenhang mit seiner Definition von Listen. Seines Erachtens gibt es zwei Arten von Listen: praktische und poetische. Wobei die erstgenannte laut Eco’s Aussagen Inhalte in endlicher Form enthalten. Als Beispiel hierfür nennt er etwa Telefonbücher. Im Gegensatz dazu sind literarische (poetische) Listen unendlich und können sich auch auf nicht existente Dinge beziehen. Das Beispiel hierfür nennt er auch das Internet, wie aus meiner erstgewählten Aussage herauszulesen ist.
Ich finde diese Aussage passt zu der Thematik Webkommunikation, da es sich einerseits auf die Definition des Webs selbst bezieht und andererseits auch in der Kommunikation innerhalb des Internets jede Menge Listen auftauchen. Ob nun im weitesten Sinne bei der Vernetzung von Inhalten, wodurch ähnlich Eco’s Aussagen eine unendliche Liste von Links entsteht oder im engeren Sinne in Form von Mailing-Listen, Blogs (Liste von Beiträgen) oder Zeitungen (Liste von Neuigkeiten).
Aussage 2:
„Dank der Semiotik können wir nicht nur über reale, sondern auch über irreale Dinge reden. Über mögliche Welten. Und wir können das Gegenteil der Wahrheit sagen. Obwohl die Wahrheit nicht viel mit Semiotik zu tun hat, das ist eine andere philosophische Idee. Aber die Semiotik befasst sich auch mit den verschiedenen Arten, mit denen wir die Wahrheit angehen oder wie wir lügen. Sie erklärt die Politik, das Fernsehen, sie erklärt alles.“ [32:11 - 32:43]
Ich finde durch diese Aussage drückt Eco sehr deutlich die Allgegenwärtigkeit von Semiotik aus. Das erinnert mich sehr stark an die Präsentationen zum Thema Icons, Symbole, Bedeutung und Gestaltung von Thomas Neumayer, Christa Leitner und Christoph Michelmayer. Auch hier wurde klar, dass die Semiotik unseren Alltag prägt und Eindrücke wahrnehmbar macht. Ob im Verkehr (Verkehrsschilder), auf Webseiten (Logos, Farben, CI) oder einfach bei der Kommunikation mit anderen Personen (Sprache, Gestik,…) – die Semiotik hilft uns Menschen, Situationen zu verstehen, zu analysieren und darauf reagieren zu können.
Aussage 3:
"Die heutigen Jugendlichen bedienen sich ständig der Semiotik der Kultur, aber sie vergessen die grundlegenden Aspekte der Philosophie zu diskutieren." [34:27 - 34:35]
Mich erinnert diese Aussage klar an die Thematik „Der Code der Jugendlichen“, welche wir im Rahmen der LVA diskutiert haben. Ob in Bezug auf das Auftreten, die Gestik, die Sprache oder die Kleidung, die heutigen Jugendlichen haben ihren eigen Stil, welcher teilweise eng mit Semiotik verbunden ist. Eco spricht in Zusammenhang mit diesem Thema auch vom „philosophischen Problem der Semiotik“ und dem „Problem der Erkenntnistheorie“. Teilweise können Jugendliche nicht erkennen oder wissen selbst nicht, was sie vermitteln wollen oder bereits tun. Häufig übernehmen sie die Sprachen, Symbole und Kulturen von ihrer Gruppe ohne über deren Bedeutung zu diskutieren.
Ich beende diesen Blogbeitrag mit einer weiteren, meines Erachtens sehr "humorvollen", Aussage Eco's, welche sehr gut zu seiner Angabe, er werde im Alter immer pessimistischer, passt:
"Ich denke der Mensch ist zum Lachen gekommen, weil er weiß, dass er sterben muss." [22:35 - 22:38]
[1] Sternstunde Philosophie: Umberto Eco - http://youtu.be/nHwjZf_tRCE
In diesem Blogbeitrag sollen die Argumente zweier Personen aus dem Bereich des Journalismus analysiert und verglichen werden. Konkret handelt es sich dabei um den wissenschaftlichen Direktor des Instituts für Praktische Journalismus- und Kommunikationsforschung (IPJ) in Leipzig, Michael Haller sowie den Bestseller-Autor Jeff Javis.
Michael Haller hat in seiner Argumentation zur Debatte der Tageszeitungen beschrieben, warum es seiner Meinung nach so schlecht um diese steht. Er beschreibt dabei die Thematik vergleichbar mit einer Krankheitsgeschichte. Seines Erachtens liegt es daran, dass zu viele Menschen an der Rettung der Tageszeitung herumdoktoren und das wichtigste, eine ganzheitliche Diagnose und objektive Wahrheit, fehlen. Er nennt hierbei drei Missverständnisse in Hinblick auf die „Krankheitsgeschichte“ von Tageszeitungen.
Als Erster deutet er dabei darauf hin, dass, entgegen der weitläufigen Meinung, nicht das Internet an der Tageszeitungen-Krise schuld sei. Denn die Reichweite der Zeitungen begann bereits ein Jahrzehnt vor der Verbreitung des WWW deutlich zu sinken. Als mögliche alternative Gründe für diesen Rückgang nennt er beispielsweise die steigende Popularität privater Rundfunkprogramme oder die „schwindende Bindekraft der politischen und kulturellen Institutionen“.
Die Hauptzielgruppe der Zeitungen ist laut Haller im Alter zwischen 35 und 55 Jahren, welche ein eher konservatives Verhalten am Tag legen. Ihr Tagesablauf ist seit vielen Jahren der gleiche und auch bei ihrer Mediennutzung hat sich im Laufe der Zeit nicht viel verändert. Dennoch sind viele mit den Zeitungen unzufrieden und bestellen vorhandene Abonnements ab. Der Grund hierfür: zu viel Banales, überzogene Lokalisierung, mangelnde Orientierung. Viele Zeitungen verstehen ihr Publikum nicht und sollten sich etwas mehr an die Wünsche ihrer Zielgruppe orientieren.
Laut Befunden zu Content-Analysen die am Institut für Praktische Journalismus- und Kommunikationsforschung (IPJ) in Leipzig durchgeführt wurden, entspreche die heutige Nachrichtenmenge nur noch 70 Prozent jener vor 12 Jahren. Die Rechercheleistung hat erheblich abgenommen, weshalb die Zeitungen laut Haller auch nicht mehr so beliebt sind.
Haller empfiehlt als Therapie für Printmedien endlich die Wünsche des Publikums zu analysieren und darauf zu reagieren. Vor allem junge Erwachsene müssen angesprochen werden.
Nach Meinung von Jeff Javis hat sich die Aufgabe von Journalisten im Laufe der Jahre und vor allem durch die Erfindung und Entwicklung des Internet stark verändert. Während sie früher ein herrliches Informations-Oligopol besaßen und die Öffentlichkeit lediglich von dem erfuhr, was die Journalisten für sie bestimmte, teilen Menschen heute im Internet selbstständig was sie sehen, erleben und denken. Aus diesem Grund muss sich laut Javis unsere Sichtweise ändern. Nachrichten müssen nicht zwangsweise auf Papier, einmal pro Tag, verfasst durch Journalisten erscheinen. Das Ergebnis von Journalismus sollten laut Javis „nicht Produkte auf Papier oder auf dem Bildschirm [sein], sondern gut informierte Menschen und Gesellschaftsgruppen“. Seiner Meinung nach müssen Nachrichten als Dienstleistung verstanden werden und Journalisten als Dienstleister müssen versuchen einen Mehrwert für ihre Leser zu schaffen. Als Beispiele hierfür nennt Javis das Entlarven von Gerüchten, das Finden von Zusammenhängen und Erklärungen und vor allem das Stellen von Fragen und das Finden von Antworten, welche nicht in dem Fluss enthalten sind – daher: berichten.
Jeff Javis wollte mit diese Aussage betonen, dass das Internet als Zugang zu Inhalten viele Vorteile mit sich bringt: Herstellungs- und Vertriebskosten von Printmedien fallen weg und demgegenüber werden Spezialisierung und kollektive Zusammenarbeit vereinfacht. Laut Javis müssen Beziehungen zwischen Individuen aufgebaut werden um neue Werte zu schaffen. Dies soll beispielsweise durch die Sammlung und Verwertung von Nutzerdaten möglich werden. Auf die Aussage „die Menschen lieben aber Papier“ entgegnet Javis damit, dass Menschen früher auch Pferde liebten und dennoch weitergezogen sind.
Haller und Javis haben beide etwas verschiedene Ansätze zur Debatte der Tageszeitungen geleistet. Während Javis einen konkreten Hinweis liefert, was den Aufgabenbereich von Journalisten in Zukunft angeht, appelliert Haller eher an die Herausgeber der Printmedien und deren analytisches Mangelverhalten. Ich finde, dass Hallers Aussagen, welche durch Statistiken gestützt sind, als Basis für die künftige Vorgehensweise darstellen. Verlage müssen endlich versuchen, ihre Zielgruppe herauszufinden, zu analysieren und auf deren Wünsche zu reagieren. Nur so, können sie meiner Meinung nach überleben. Jedoch finde ich auch die Idee von Javis sehr gut, wobei die Journalisten ihre Arbeit eher online weiterführen sollen und dabei versuchen sollen, einen deutlichen Mehrwert für die Leser zu schaffen. Meiner Meinung nach, ist das Ende der Tageszeitungen (falls überhaupt) noch fern, allerdings nur, wenn sich die Inhalte an die Leser orientieren.
In diesem Blogbeitrag möchte ich mich mit dem Begriff „Partizipativer Journalismus“ und dessen Vielfalt sowie Erscheinungsformen beschäftigen.
„Partizipativer Journalismus“ wird häufig auch als „Graswurzel-Journalismus“ oder „Bürger-Journalismus“ bezeichnet.[1] Eine eindeutige und befriedigende Definition dieses Begriffes ist schwer zu finden. Auch Engesser befindet es in seiner Arbeit als „so gut wie unmöglich“ eine kurze und prägnante Definition des Begriffs zu formulieren.[2] Allerdings zitiert er Bowman und Willis, welche darunter den „Akt eines Bürgers oder eine Gruppe von Bürgern versteht, welche eine aktive Rolle im Prozess der Sammlung, Berichterstattung, Analyse und Verbreitung von Neuigkeiten und Informationen spielen. Die Intension dieser Partizipation ist es, unabhängige, vertrauenswürdige, akkurate, weitreichende und relevante Informationen, welche eine Demokratie benötigt, zur Verfügung zu stellen.“[3] Prinzipiell kann zudem gesagt werden, dass sich beim partizipativen Journalismus Menschen „an der Herstellung von Medianöffentlichkeit [beteiligen], ohne damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen.“[4]
Der traditionelle Weg der Verbreitung von Neuigkeiten ist „top-down“. Dieser Weg wird meist bei Firmenwebseiten, TV-Shows, Tageszeitungen, etc. verfolgt. Dabei werden von einer Partei (Redaktion, Unternehmen,…) Informationen gesammelt, gefiltert und danach für die breite Maße bereitgestellt.
Beim partizipativen Journalismus wird demgegenüber eher ein „bottom-up“ Weg eingeschlagen, wobei es wenig oder gar keine redaktionelle Aufsicht, und dadurch häufig ungefilterte Beiträge, gibt. Es ist das Ergebnis vieler verteilter, parallel ablaufender Konversationen.[6]
Ein wesentlicher Unterschied zwischen diesen beiden Ansätzen ist zudem die unterschiedliche Sicht- und Schreibweise zwischen Journalisten traditioneller Massenmedien und sogenannten „Bürgerjournalisten“. Anstelle von bisher neutralen Berichterstattungen treten beim partizipativen Journalismus Erfahrungsberichte, lebendige Sprache und subjektive Standpunkte.[8] Diese Beiträge werden dadurch auch häufiger von den Lesern akzeptiert und verstanden.
Es handelt sich dabei keineswegs um ein neues Phänomen, bereits vor Hunderten von Jahren traten Formen des partizipativen Journalismus auf, welche teilweise auch heute noch vorzufinden sind. Beispiele hierfür sind laut Engesser[9]:
Seit der Verbreitung des Internets haben sich zudem, durch die neuen Möglichkeiten der Partizipation, weitere Erscheinungsformen des „partizipativen Journalismus“ entwickelt[10]:
[2] Vgl. Engesser, Sven: Die Qualität des Partizipativen Journalismus im Web, 2011, Springer Verlag
[3] Eigenübersetzung von: http://www.hypergene.net/wemedia/download/we_media.pdf
[9] Vgl. Engesser, Sven: Partizipativer Journalismus: Eine Begriffsanalyse, 2008, Herbert v. Harlem Verlag
[10] Vgl. Engesser, Sven: Die Qualität des Partizipativen Journalismus im Web, 2011, Springer Verlag
Immer wieder hört man, speziell von betagteren Menschen bzw. in der Presse, Aussagen wie „Die Jugend heutzutage!“, „Das hätte uns zu unserer Jugendzeit nicht gegeben…“ oder „Generation Weichei“. In diesem Blogbeitrag möchte ich mich nun diesen Aussagen widmen und untersuchen, was die sogenannte Generation Y ausmacht. Welche Werte und Einstellungen vertreten Jugendliche heute, welche Körpersprache und –gestaltung pflegen sie und welche Sprache sprechen sie?
Eines kann allerdings bereits vorweg gesagt werden: Die Klage, die heutige Jugend sei schlimmer als die jeweilige Elterngeneration, existiert nicht erst seit kurzem, sondern führt bereits seit Jahrhunderten zu Diskussionen. [1] Auch Sokrates soll angeblich bereits etwa 400 v. Chr. über die damalige Jugend geklagt haben:
„Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."[2]
Jugendkultur
Unter Jugendkultur versteht man laut Wikipedia „die kulturellen Aktivitäten und Stile von Jugendlichen innerhalb einer gemeinsamen Kulturszene bezeichnet“. [3] Es handelt sich dabei um eine sogenannte „Subkultur innerhalb einer bestehenden Kultur der Erwachsenen, da diese den Heranwachsenden keine sie befriedigenden Ausdrucksmöglichkeiten für ihr als neu empfundenes Lebensgefühl anbietet.“ [4] Diese Subkulturen werden bereits seit vielen Generationen beobachtet. Man denke an die Zeit der Hippies in den 60er Jahren. Gegenwärtige Jugendkulturen sind beispielsweise [5][6]:
Körpergestaltung und –sprache:
Die Zeit der Jugend ist für die meisten ein Selbstfindungsprozess, wobei die gesellschaftliche Zugehörigkeit und die eigene Identität geklärt werden soll. In dieser Phase ist es demnach wenig verwunderlich, dass so manch Jugendlicher etwas aus dem gesellschaftlichen Rahmen fällt. Tattoos, Piercings, extravagante Haarpracht,… all das sind ein Ausdruck hierfür. Etwa 29 Prozent der österreichischen Jugendlichen (zw. 16 und 29 Jahren) sind tätowiert, wobei diese als Motiv meist die Möglichkeit nennen, die eigene Persönlichkeit auszudrücken. [8]
Egal ob Metal-, HipHop- ,Techno- oder Rock-Fans, Fitness-Freaks oder Boader - Musik und Mode sind zentrale Identifikationsfaktoren beinahe aller heutigen Jugendkulturen. Zwar unterscheiden sie sich dabei kaum von anderen Generationen, jedoch läuft bei Jugendlichen der Prozess der „visuellen Präsentation“ bewusster ab und soll sowohl Individualität als auch Zugehörigkeit zu ihrer Szene vermitteln. Wie die Körpersprache und –gestaltung tatsächlich aussieht, unterscheidet sich von Szene zu Szene sehr stark. [9] Im Folgenden möchte ich drei dieser Szenen und deren Auftreten näher betrachten [10]:
- HipHop-Szene
Das Auftreten von Mitgliedern der HipHop-Szene, die HipHopper, in Bezug auf Kleidung lässt sich kurz beschreiben: Street-Style. Dazu gehören weite, tief in den Schritt hängende Hosen, weite T-Shirts, Caps, Sneakers, und für die kalte Jahreszeit, dicke Daunenjacken. Die HipHop-Szene setzt sich streng genommen aus den Begriffen Rap, Breakdance und Graffiti zusammen. HipHopper haben auch ihren eigenen Sprachjargon entwickelt, welcher häufig englische Wörter wie „down“, „flow“, „real“, „battle“,… beinhalten.
- Skinhead-Szene
Das klassische Merkmal von Anhängern dieser Szene sind Glatzen, Gewalt und Rechtsextremismus. Der Kleidungsstil erinnert ebenfalls an die Nazi-Zeit mit Stahlkappen-Boots, Hosenträger, weiße T-Shirts, karierte Hemden oder ähnliches. Skinheads rivalisieren sich meist mit anderen Jugendkulturen wie bspw. HipHopper, Punks oder Fußballgangs. Ihr Dasein ist geprägt von Gewalt und Intoleranz. Wörter wie „schwul“ werden als Synonym für „schlecht“ verwendet.
- Gothics-Szene
Mitglieder dieser Szene werden in der Öffentlich häufig auch als „Grufties“ bezeichnet. Sie zeichnen sich durch ihren meist ausschließlich schwarzen Kleidungsstil aus. Ihr Wesen ist in der Regel eher still und introvertiert, ihr Lebensgefühl düster-melancholisch. Die meisten Gothics steigen mit Mitte zwanzig wieder aus der Szene aus.
Werte/Einstellung:
Werte und Einstellungen unterscheiden sich ebenfalls je nach Szene sehr stark. In der angeführten Studie wurden allerdings die Werte von Jugendlichen im Allgemeinen untersucht. Die Studie aus Deutschland vom vergangenen Jahr hat insgesamt 3068 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren gefragt, was für sie im Leben wichtig ist. Das Ergebnis ist dabei wenig verwunderlich und unterscheidet sich wohl kaum von den Werten Erwachsener. Folgende Werte sind demnach für die befragten Jugendlichen von höchstem Stellenwert: [11]
[2]http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/generation-y-im-pressekompass-so-wird-sie-definiert-a-964518.html
Webkommunikation ist aktueller denn je und wird meines Erachtens in der Zukunft noch an sehr viel mehr Bedeutung gewinnen. Aus diesem Grund möchte ich diesen Beitrag exakt diesem Thema widmen und mich damit auseinandersetzen, welchen Stellenwert Webkommunikation in unserem Leben hat.
Konkret möchte ich mich mit folgender These beschäftigen:
„Ein maßgeblicher Teil der Webkommunikation kann im übertragenen Sinne als ‚beiläufige Kommunikation‘ betrachtet werden, die der Aufmerksamkeit, welche beim Spaziergang dem Hund geschenkt wird, entspricht.“
Welche Rolle hat Webkommunikation also anhand dieser These? Der Hund ist beim Spaziergang ein Begleiter, welcher nebensächlich ist und die Hauptaktion (= der Spaziergang) nicht wesentlich beeinflusst. Grob gesagt könnte der Hund ebenso wegfallen und der Spaziergang würde nicht davon gestört werden. Umgelegt auf Webkommunikation würde das bedeuten, dass der Kommunikation über das Web keine wesentliche Rolle zukommt und die Hauptaktion, in dem Fall unser Leben, nicht davon beeinflusst wird.
Meiner Meinung nach beeinflusst die Kommunikation via Web allerdings sehr wohl unser soziales Verhalten und Leben. Demnach finde ist, dass der Vergleich mit dem Spaziergang mit dem Hund nicht sehr gut gewählt wurde. Denn es muss unterschieden werden, ob der Kommunikation keine Aufmerksamkeit geschenkt wird, oder ob sie „beiläufig“ im Sinne von „neben anderen Aktivitäten“ stattfindet. Letzterem stimme ich nämlich sehr wohl zu. Webkommunikation findet sehr häufig neben anderen Aktivitäten statt. Dies zeigen auch einige Studien über die parallele Nutzung von unterschiedlichen Endgeräten. Eine Studie auf statista.com zeigt beispielsweise, dass 77 % der Internetnutzer in Deutschland während des Konsums von TV-Sendungen parallel im Internet surfen. Etwa 18% tauschen sich online über die aktuelle Sendung in TV aus (Q1). Zudem wurden laut einer weiteren Studie während der Live-Übertragung des Wimbledon-Finales 2013 in etwa 2,6 Millionen Tweets zum Thema auf Twitter verfasst (Q2). Die Kommunikation über das Web ergänzt demnach die „Offline-Aktivität“.
Im Allgemeinen stimme ich der These demnach zu, allerdings bin ich der Meinung, dass der Vergleich mit dem Spaziergang mit dem Hund etwas unpassend ist. Zudem finde ich, dass das Wort „beiläufig“ konkretisiert werden muss, bevor man die These belegt bzw. widerlegt. Wird „beiläufig“ im Sinne von „nebenbei“ verstanden, stimme ich der These absolut zu, wird allerdings „beiläufig“ als synonym für „belanglos“ interpretiert, lehne ich und viele weitere Studien und Untersuchungen die These ab (Q3).
Q2: http://media.ofcom.org.uk/2013/08/01/the-reinvention-of-the-1950s-living-room-2/