Halbzeit im Propädeutikum!

D.h. es wird Zeit für ein kurzes Zwischenresümee.

Bisher haben wir uns mit verschiedenen Themengebieten rund um die Webisseschaften beschäftigt und kleine praktische HTML- und Web-Skills gelernt (Blog erstellen, Twittern, Twitter Widget).

Neben der Entstehungsgeschichte des Web haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt, ob "Webissenschaften" überhaupt als eine eigenständige Wissenschaft bezeichnet werden kann, oder ob es eher als eine Art Flickwerk aus bereits bestehenden Wissenschaften darstellt. Die Feststellung, dass das Aufspüren, Ordnen und Bewerten von Beziehungen zwischen diesen einzelnen Disziplinen als eine eigene Methodik und damit als eine eigene Wissenschaft gelten kann, klingt in diesem Zusammenhang plausibel. Gerade das Aufzeigen der Interpendenzen und der damit einhergehdenen Effekte, die grade durch dieses interdisziplinäre Arbeiten sichtbar werden, sind einzigartig und gerade heute von hoher Bedeutung, das Phänomen besser verstehen zu können. An dieser Stelle wären einige beispielhafte "webwissenschaftliche" Analysen im Kurs eine hilfreiche Unterstützung zu einem tieferen Verständnis dieser Methodik hilfreich.

Darüber hinaus haben wir uns auch mit technischen Aspekten rund um das Web beschäftigt. Hier war v.a. der Themenblock zu IPv6 interessant. Diese technischen Hintergründe, die wiederum eine grundlegend andere Sicht auf die Thematik "Web" als andere Disziplinen bieten, sind für mich sehr interessant. Allerdings werden diese Inhalte recht kompakt und straff präsentiert, was dazu führt, dass nicht allzu viel hängen bleibt. Allerdings erfordern diese Inhalte ja bei mir auch eine mehrmalige Wiederholung - und die Links zu den Videos sind ja vorhanden ;)

Hinsichtlich der Berufsaussichten sehe ich Webwissenschaften, wie auch im Plenum mehrmals erwähnt wurde, als Aufbaustudium, weniger als eine spezifische Ausbildung. Web betrifft heute jeden gesellschaftlichen Bereich - sei es den wirtschaftlichen, öffentlichen, politischen oder auch privaten Bereich. Die Beziehungen zwischen diesen Bereichen rufen verschiedene Effekte hervor, die die jeweils anderen betreffen. Diese Effekte aufzuzeigen, zu vergegenwärtigen und in einer Organisation in Kombination mit der gewählten Vorbildung zu berücksichtigen - genau darin sehe ich die Aufgabe von WebwissenschafterInnen. Daher würde ich eher von einem Aufbaustudium als von einer spezifischen Ausbildung sprechen. In diesem Zusammenhang möchte ich auch die von einem Kollegen erwähnten Metahper eines "Bausmeisters" oder "Architekten" erwähnen: WebwissenschafterInnen sind keine SpezialistInnen in einem Fachbereich, haben aber einen Überblick über einzelne Fachbereiche und kennen die Interdependenzen.

Soweit zu meinem kurzen Zwischenresümee - ich freu mich auf den letzte Tag heute!