Transparenz und virtuelle Identitaet Big data and organizational design

christina.pillmair.uni-linz, 3. Mai 2018, 13:54

Big data and organizational design  – the brave new world of algorithmic management and computer augmented transparency, gschrieben von Henri Schildt aus dem Jahr 2017, handelt von der Technologie namens Artificial Intelligence und welche Auswirkungen der Einsatz von AI im Unternehmen hat.

Einleitung

Das Aufkommen der Artificial Intelligence Technologie hat auch vor der internen Verwendung in Unternehmen nicht Halt gemacht und es wird zunehmend dazu verwendet die Produktivität in Unternehmen zu steigern. Verantwortlich dafür sind die Computer sowie Daten, die für schwierigere Aufgaben eigesetzt werden und im Gegensatz zu menschlicher Arbeitsleistung, weniger kostenspielig sind. Während AI bereits in den 1970ern das erste Mal schon für Aufmerksamkeit sorgte, kann jetzt durch Deep Learning tatsächlich behauptet werden, dass AI in der realen Welt angekommen ist.

Schildt H., S.23, 2017

Laut dem Autor ist es nun an der Zeit die Auswirkungen von AI auf Organisationen und Management genauer zu analysieren. Wirtschaftwissenschafter haben bereits vorausgesagt, dass AI eine große Bandbreite an Industrien maßgeblich verändern wird. Weiters wird behauptet, dass Informations- und Datenverarbeitung dafür sorgt, dass Unternehmen flexibler und vernetzer agieren können. Jedoch hat es auch die Fähigkeit die interne Arbeitsweise des Managements und der gesamten Organisation maßgeblich zu verändern.

Schildt H., S.24, 2017

Big Data und der erweiterte Algorithmus

Heutzutage haben Unternehmen die Chance, die gesamte Organisationslandschaft digital abzubilden. Sensoren sind bereits in den meisten Maschinen und Geräten verbaut. Innerhalb von Organisationen tracken Informationssysteme die Aufgaben, Verhaltensweisen und das Output der jeweiligen Mitarbeiter und ermöglicht Unternehmen eine ganze neue Art des Managements. Algorithmen sind das Herzstück der heutzutage erfolgreichsten Unternehmen (Facebook, Amazon, Google, Netflix, Uber)

Es können zwischen zwei Informationssystemen unterschieden werden:

  • Optimizing-oriented Systems: Numerische und textuelle Daten werden ausgewertet und kontrollieren Outputs wie Kosten oder Umsätze. In Echtzeit werden diese Daten analyisiert und Empfehlungen abgegeben, die effizienter oder weniger zeitintensiv als jener von Menschen ist. Schildt H., S.24, 2017
  • Open-ended Systeme sind die jüngsten Innovationen in diesem Bereich und basieren auf der semantischen Analyse von Inhalten. Sie optimieren zwar keine Prozesse, geben jedoch eine wertvolle Inputs ab. Schildt H., S.24, 2017

Algorithmic Management

Big Data erlaubt es dem Management, Schlüsselprozesse zuverlässig vorherzusagen und dementsprechend zu kontrollieren. Der Begriff Algorithmic Management befasst sich mit der neuen Anwendung der AI in Management Entscheidungen. Das Tracken von Mitarbeitern oder Zulieferer wird dazu verwendet, die Aufgaben und zukünftige Arbeitsweisen zu optimieren. Neben dem Optimieren, werden sowohl Performance Metriken, als auch die Laune der Mitarbeiter getrackt, um zum Beispiel zu analysieren, wie schnell Mitarbeiter Aufgaben erledigen.

Laut dem Autor wird der herkömmliche Führungsstil obsolet, da man mit der Auswertung der Daten die vollständige Kontrolle hat.

In neuen Unternehmen wie Uber und Deliveroo werden Mitarbeiter, die nicht angemessen performen automatisch gekündigt, ohne dass Menschen einmal in den Prozess eingreifen müssen. Somit verschiebt sich das Machtverhältnis - weg vom Top Management hin zu einer Schar an Datenexperten, die neben dem technischen Hintergrundwissen auch ein wirtschaftliches Verständnis mitbringen.

Um von der steigenden Produktivität von AI zu proftiieren, wird es für Unternehmen unumgänglich sein, die Strukturen, Prozesse und Unternehmensziele den IT Systemen anzupassen. Jedoch meint der Autor in seinem Artikel auch, dass jene Unternehmen die Marktgewinner sein werden, welche AI In-House entwickeln und nicht auf externe Anbieter angewiesen sind.

Schildt H., S.25, 2017

Open-ended big data and computer augmented transparency

Jüngst werden Informationssysteme nicht mehr nur dafür eingesetzt, Prozesse innerhalb des Unternehmens zu automatisieren, sondern auch über gewisse Thematiken zu informieren, oder Feedback über Neuigkeiten innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu geben.

AI und Spracherkennung haben das Potenzial, die Aktivitäten und das Wissen innerhalb einer Organisation sichtbar zu machen. Mitarbeiter werden zu zentralen Akteuren im Unternehmensprozess, da deren Fähigkeiten, Ideen und Meinungen und weitere aktuelle Neuigkeiten durch AI in den Fokus rücken. Organisationen können durch die persönlichen Einblicke, individuell auf Mitarbeiter eingehen und bleiben anpassungsfähig.

AI bietet durch "Computer augmented transparency" Managern und im besten Fall auch Mitarbeitern ein Medium, um Wissen innerhalb des Unternehmens messbar und sichtbar zu machen. Neben den produktiven Eigenschaften von Mitarbeitern lassen sich dadurch aber auch Schwächen oder Ineffizienz sichtbar machen. Z.B Welche Themen sind am zeitintensivsten in Meetings.

Schildt H., S.26, 2017

Wie kann AI Unterhmensprozesse ändern?

Laut dem Autor werden Strukturen innerhalb von Unternehmen weniger starr und die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern wird zunehmend gefördert. Mehr Transparenz bei den täglichen Aufgaben führt auch dazu, dass einzelne Personen in Führungspositionen mehr Mitarbeiter kontrollieren können, und das meist sehr detailliert. Das könnte dazu führen, dass Mitarbeiter die Kommunikation per Mail beispielsweise als Performanceindikator für AI sehen.

Schildt H., S.26, 2017

Conclusion

Smarte Informationssysteme erweitern die Computer Augmented Trasparency indem sie auf verschiedene Performanceindikatoren der Mitarbeiter zugreifen. In den meisten Organisationen sind einzigartige Informationen und Wissen über andere Mitarbeiter wichtige Quellen für mehr Macht im Unternehmen.

Daraus stellt sich die Frage ob Unternehmen erfolgreicher sind, je transparenter die Arbeitsprozesse sind?

Informationssysteme werden zukünftig für den Wegfall von Routine Jobs sorgen und bessere Entscheidungen für das Top Management liefern. Das ermöglicht Mitarbitern wiederum, sich auf präzisere Arbeiten zu konzentrieren. Zudem kann zwischen Mitarbeitern durch AI, die Zusammenarbeit gefördert werden. Jedoch kann der Einsatz von AI auch dazu führen, dass Normen und die Unternehmenskultur den neuen Technologien angepasst werden und nicht mehr an die natürliche Arbeitsweise.

Schildt H., S.27, 2017

Persönliches Fazit

Es ist überaus spannend zu sehen, welche Auswirkungen der Einsatz von AI auf Unternehmen haben. Prozesse werden effizienter, Durchlaufzeiten verkürzt und darüber hinaus wird die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und der Wissenstransfer gefördert. Grundsätzlich ist diese Seite als recht positiv zu betrachten. Die Negativfolgen, dass Maschinen neue Normen und Arbeitsweisen vorgeben, die für Menschen schlicht und einfach nicht zu erreichen sind, ist nur eines der negativen Auswirkungen von AI. Unternehmen präsentieren sich als transparent, weil sie die Unternehmensprozesse für alle Beteiligten so durchschaubar wie möglich darstellen. Doch Mitarbeiter sind die eigentlichen transparenten Ressourcen in diesen Prozess. Zukünftig werden die Anzahl an Clicks am Computer, verschickter Mails und vermutlich auch die Anzahl der Toilettengänge darüber entscheiden, ob man den Job behalten darf. 

Ein Besipiel von AI im Büro :)

http://www.karltoomey.com/

 

4 comments :: Kommentieren

Totale Überwachung

marian.limberger.uni-linz, 2. Mai 2018, 08:04

Das klingt für mich nicht besonders erstrebenswert. Wer möchte ständig beobachtet werden. Ich denke, dass das die Mitarbeiter stark einschüchtert und das zu weniger Produktivität und Innovation im Unternehmen führt. Siehe dazu auch meinen Beitrag zum Thema zuviel Transparenz.

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Einfluss auf Personalentscheidungen

susanne.groiss.uni-linz, 2. Mai 2018, 21:55

AI wird auch einen Einfluss auf die Personalentscheidungen im Unternehmen haben. Unternehmen verwenden bereits Systeme künstlicher Intelligenz zur Beurteilung von potentiellen Kandidaten. Ein AI-Personalsystem wie bspw. Arya sortiert nicht nur Bewerber, sondern analysiert relevante Job-Webseiten wie Linkedin nach geeigneten Kandidaten. Automatisierte Recruiting-Software verspricht eine unvoreingenommene Auswahl ohne menschliche Vorurteile. Vermutlich wird künstliche Intelligenz in Zukunft auch vorhersehen können, wenn ein Mitarbeiter sich entscheidet, das Unternehmen zu verlassen. Führungskräfte hätten dann die Gelegenheit gegenzusteuern, um zu versuchen den Mitarbeiter im Unternehmen zu halten.

 

 

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Führung durch Kontrolle

gertrude.dienstl-ottensamer.uni-linz, 2. Mai 2018, 22:53

Also wenn ich mir diesen Beitrag lese, dann möchte ich nicht in so einem Unternehmen arbeiten, das hört sich ja beinahne wie Akkordarbeit an, wo Kontrolle, Aufsicht und Bestrafung an erster Stelle stehen und das in einem Zeitalter wo alle von agielen Führungsmethoden, die Fürhungskraft als Coach und Mentor, etc. sprechen.

Ob Algorithmen der beste Ansatzpunkt für Unternehmensführung ist, bezweifle ich. Mir fehlt hier einfach die langfristige/strategische Komponente. Führung in Echtzeit funktioniert definitiv nicht.

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weniger Kontrolle und mehr Miteinander

magdalena.bieregger.uni-linz, 3. Mai 2018, 13:41

Gerade die derzeitigen Recruiting Fragestellungen bezugnehmend auf die gewünschte Diversität bedarf einer hoch komplexen Psychologischen Beurteilung. Können Algorythmen diese tatsächlich wiedergeben?
Die Kontrolle ist meiner Meinung nach einfach zuviel des Guten. Durch den demographischen Wandel gemischt mit der industriellen Entwicklung gibt es für mich nur einen Weg in dessen Richtung sich unsere Arbeitskultur entwickeln kannund der besteht aus weniger Kontrolle und mehr Miteinander.

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