Geteilte Aufmerksamkeit

mario.antunovic.uni-linz, 25. März 2014, 21:19

Geteilte Aufmerksamkeit [1]

Während ich diese Aufgabe bearbeite, sitze ich vor meinem Laptop und habe einerseits meinen Lernblog offen und andererseits Facebook und ein Forum in dem ich aktiv bin. Gleichzeitig liegt mein Handy neben mir und vibriert alle paar Minuten aufgrund von Whatsapp-Nachrichten. Wende ich meinen Blick über den oberen Bildschirmrand des Laptops, sehe ich den Fernseher, auf dem am heutigen Dienstag die Champions Leauge rennt bzw. die Spieler der beiden Mannschaften.
Bis zum endgültigen Speichern dieser Aufgabe werde ich zwei Forenbeiträge verfasst, über 20 Facebook-, sieben Whatsapp-Nachrichten versendet und sechs Tore gesehen haben.
Bei genauerem Grübeln über dieses Nutzungsverhalten fällt mir ein, dass ich schon seit Jahren so "arbeite" und Erinnerungen an Unmutsbekundungen meiner Eltern werden wach. Damals fragten die mich ob ich überhaupt normal sei und meinten, dass solch ein Verhalten schon fast krankhaft sei, da ich mich ohnehin nicht auf alles konzentrieren könne.

Basierend auf einer Studie von Interactive Media und United Internet Media zur Multi-Screen-Nutzung kann ich meine Eltern beruhigen, da dieses Nutzungsverhalten anscheinend tatsächlich normal ist. Von den 1251 befragten Personen in der Studie, gaben 86% an, dass es für sie selbstverständlich sei neben dem Fernseher einem weiteren Bildschirm die Aufmerksamkeit zu schenken. Allgemein muss sich der Fernseher, laut dieser Studie, die Aufmerksamkeit des Zuschauers meist mit Laptop, Handy oder Tablet teilen. [2]

Ein weiterführender interessanter Aspekt ist nun die Frage was eigentlich beiläufig und was bewusst gemacht wird, sprich welches Gerät die meiste Aufmerksamkeit vom User bekommt.

Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Fittkau & Maaß werden meist verschiedene Dinge gleichzeitig gemacht, welche jedoch einen unterschiedlichen Grad an Aufmerksamkeit vom Nutzer beanspruchen. Der Fernseher ist hierbei oft das Medium welches die wenigste Aufmerksamkeit bekommt und quasi "nebenbei" läuft - so wie der Hund beim Spaziergang.[3]
Doch auch am Laptop/PC ist es aufgrund verschiedener Programme und Tabs möglich viele Dinge gleichzeitig zu erledigen, wodurch auch hierbei verschieden große Aufmerksamkeit seitens des Users aufzufinden ist.

Die Ergebnisse der Studien und meine eigene Erfahrung bestätigen also grundsätzlich die These, dass ein Großteil der Webkommunikation beiläufig passiert.
Interessant wäre es eine weiterführende Studie zu meinem letzten erwähnten Punkt durchzuführen und zu erforschen welchen Tätigkeiten am PC/Laptop der User die meiste Aufmerksamkeit schenkt bzw. welche Breiche für ihn einen "nebenher laufenden Hund" darstellen.


Quellen:
[1] Split Attention, Dar Freeland, URL: http://www.faceupstudio.com/blahg/

[2] Catch Me If You Can - Grundlagenstudie zur Multi-Screen-Nutzung, URL: http://www.multi-screen.eu

[3] Mehrheit nutzt Second Screen beim Fernsehen - Studie von Fittkau & Maaß, URL: http://www.w3b.org/nutzungsverhalten/second-screen-beim-fernsehen-von-mehrheit-eingesetzt.html

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