if it doesn't challenge you, it won't change you

CHANCEN DER DIGITALISIERUNG AUF MÄRKTEN FÜR URBANE MOBILITÄT: VERBRAUCHERWÜNSCHE UND NEUE ANBIETER

Autoren: Prof. Dr. Justus Haucap, Dr. Ferdinand Pavel, Dr. Rafael Aigner, Michael Arnold, Moritz Hottenrott, Christiane Kehder

Erscheinungsdatum: Februar 2015

Im Rahmen der LV behandle ich den Abschnitt 3 (S. 24 - 34) mit dem Fokus auf die Transparenz der Mobilitätsdienstleistungen:

Durch das Internet entstehen neue Geschäftsmodelle im Taxi- und Mietwagenmarkt (Q1):

1. Taxi-Apps zur Vermittlung von Taxifahrten

• Kunde – Taxifahrer (Uber-Taxi, MyTaxi, GetTaxi)
• gewerbefremde Taxivermittler
• Kunde – Taxizentrale (Taxi Deutschland, Taxi.eu)

2. TaxisharingTaxifahrgemeinschaft in ähnliche Richtung der Kunden (BetterTaxi)
3. Carsharing – free floating car innerhalb eines definierten Nutzungsgebietes wird verfügbares Auto mittels App lokalisiert und gebucht (car2go, DriveNow)
4. RidesharingVermittlung von Fahrgästen an private Fahrer zwischen Städten/innerhalb von Städten (flinc, wingz, uberPOP, uberX,Wundercar)
5. Mietwagenvermittlung über Internet/App (uberBLACK, Blacklane)

Transparenz durch das Internet (Q2):

Alternativen im Mobilitätsangebot werden aufgezeigt.

In die App integrierte Bewertungssysteme des Service durch die Kunden schaffen Transparenz hinsichtlich:

• Sicherheit
• Sauberkeit
• Freundlichkeit
• Umwege fahrende Fahrer
• Wartezeiten

Bewertung von Kunden durch Fahrer schafft Sicherheit hinsichtlich Identifizierung von unangenehmen Gästen.

Vorabkalkulation des Fahrpreises ist möglich.

Verringerung der Suchkosten führt zu geringeren Preisstreuungen.

Asymmetrische Informationsverteilung im Ruftaximarkt wird durch Aufbau von Reputaion eliminiert.

Bewertbarkeit der Notwendigkeit, ein eigenes Auto zu unterhalten gegeben:

  Bsp.: Zipcar (Q3)

Nachträgliche Überprüfung des Streckenverlaufs und somit der Fahrtkosten

Auslastung / Verfügbarkeit wird transparent → Preisanpassung bzw. Analyse des Markteintrittes möglich.

Nähe zwischen Fahrgast und Fahrer wird transparent.

Elektronische Abrechnung macht Abgaben (Steuern) transparent (Q4).

Aktuelle Entwicklungen zur Erhöhung der Transparenz:

Selfie check (Q5)

Nutzen der Transparenz:

Transparenz fördert Qualität der Dienstleistung hinsichtlich Wartezeiten, Alter und Ausstattung des Fahrzeuges, Freundlichkeit des Fahrers...

Schnellere, effizientere, maßgeschneiderte Dienstleistungen (Q6): Transparenz in Nachfrage fördert innovative Angebote. ZB Fahrdienste mit Elektroautos.

Einschränkungen (Q7):

Trotz Transparenz wird Nutzen nur gehoben werden können, wenn keine Reglementierung seitens der Politik erfolgt.

Personen, die kein Smartphone besitzen sind von neuen Diensten oft ausgeschlossen.

Neue Angebote wie „Flatrate“ reduzieren Preisvergleiche.

Quellenverzeichnis:

Q1: Chancen der Digitalisierung auf Märkten für Urbane Mobilität, DIW Econ/DICE Consult, 2015, Pkt 3.1 Neue Geschäftsmodelle

Q2: Chancen der Digitalisierung auf Märkten für Urbane Mobilität, DIW Econ/DICE Consult, 2015, Pkt 3.2 Qualitative Analyse Möglicher Wohlfahrtseffekte

Q3: http://www.zipcar.at/rates/savings-compare-own/linz (Abgerufen am 23.10.2016)

Q4: Chancen der Digitalisierung auf Märkten für Urbane Mobilität, DIW Econ/DICE Consult, 2015, Pkt 3.2.10 Sonstige Aspekte

Q5: https://techcrunch.com/2016/09/23/ubers-new-selfie-check-helps-make-sure-riders-get-the-driver-theyre-promised/ (Abgerufen am 23.10.2016)

Q6: Chancen der Digitalisierung auf Märkten für Urbane Mobilität, DIW Econ/DICE Consult, 2015, Pkt 3.2.3, S. 30

Q7: Chancen der Digitalisierung auf Märkten für Urbane Mobilität, DIW Econ/DICE Consult, 2015, Pkt 3.2.1, S. 27

Weiterführende Links:

Uber-Angebote im Überblick (Abgerufen am 26.10.2016)

Du hast zwei Aspekte aufgezeigt auf die ich so in meiner Reflexion und meinem bisherigen "weben" noch nicht gestoßen bin:

• Relgementierung seitens der Politik
• Ausschluss der Zielgruppe ohne Smartphone

Der Einfluss der Politik kann in diesem Fall erheblich sein und auch viele der Vorteile wieder ausheben oder in eine andere Richtung lenken. Der tatsächliche Einfluss lässt sich aber denke ich nur schwer abschätzen.

Das ein Smartphone nicht für jedermann zu einem Alltagsgegenstand gehört ist auch ein Aspekt der in vielen Forschungen leider oftmals stiefmütterlich behandelt wird. Dabei hat das oft maßgebliche Auswirkungen auf ein Forschungsergebnis.

... , dass dem Staat einiges an Geld entgeht, dann wird eingegriffen. Folglich gibt es dann neue Gesetze/Verordnungen/Richtlinien, falls nicht schon vorhanden. Bestes Beispiel: Airbnb. Hier ein kleiner Vorgeschmack, wie ein Politiker argumentieren könnte:

"Was die Funktionalität der App betreffe, so könne es sich um ein Messinstrument handeln. In diesem Fall wäre Uber ein Taxiunternehmen, es bräuchte daher eine Gewerbeberechtigung. Die Fahrer wiederum dürften nicht ohne Taxischein und geeichtes Taximeter fahren, müssten ihre Dienste also immer zum selben Preis anbieten wie normale Taxifahrer. Das bisherige Geschäftsmodell des Unternehmens wäre demzufolge nicht legal."[1]

Quelle:

[1] http://www.trend.at/wirtschaft/taxi-konkurrent-uber-am-rande-gesetzes-5860551

Ich fand den Beitrag sehr interessant, vor allem weil sich viele Parallelen zu dem von mir behandelten Artikel finden lassen. Dass Uber sehr transparent auftritt und auch warum und wie sie das machen kommt in beiden Beiträgen ganz gut hervor. Interessant wäre aber auch ob in dem Artikel auf den Vorwurf des unlauteren Wettbewerbs eingegangen wird und wenn ja, wie sie das argumentieren. Ich denke es wird auch spannend wie das Unternehmen zukünftig vorgehen wird, da ja vor allem in Deutschland UberPop trotz sämlicher Transparenz (oder auch wegen dieser) verboten wurde.

Auch finde ich den Aspekt, dass Personen die kein Smartphone besitzen, von den neuen Diensten oft ausgeschlossen werden, sehr interessant.  Es wird oft vergessen, dass das nicht für jedermann selbst verständlich ist, und hat doch auch große Auswirkungen auf die zukünftigen Entwicklungen.