Praesentation Fast nichts was neu ist, ist auch grundsätzlich neu

Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, 19. Juni 2013, 15:49

Augmented Realtiy

In Diskussionen, Beiträgen und Aspekten zu den Webwissenschaften wurde bereits auf den Umstand hingewiesen, dass z.B. Avatare eigentlich eine Erfindung der Antike sind. Die Künstliche Intelligenz wurde lange vor der Konstruktion der ersten Computer (der Begriff war zu diesem Zeitpunkt noch eindeutig genug) zumindest semantisch geprägt und ähnlich verhält es sich mit der Augmented Reality. Interessant scheint die Tatsache, dass die soeben genannten Technologien oder sollte man sie besser als Konzepte bezeichenen, zusammenhängen und vielleicht sogar aufeinander aufbauen, ohne genau angeben zu können, wer wen in welcher Weise beeinflusst hat.

Faktisch und konkreter als historisch-philsophische Betrachtungen - die aber unabdingbarer Bestandteil einer wissenschaftlichen Betrachtung der Webkommunikation sind - sind Anwendungen längst angedachter und sich manchmal viel langsamer ablaufenden Entwicklungen, als von "Visionären" angedacht.

Augmented Reality erlebt eine Wiedergeburt im Bewusstein der Nutzer und damit der Massen, angestoßen durch die Provokation (A1) eines, womöglich DES mächtigsten Datensammlers im Internet. Das Gadget nennt sich Google-Glass. Es ruft alle Disziplinen der Webwissenschaften auf den Plan: Informatiker, Nachrichtentechniker, Designer, Wirtschaftswissenschafter, Soziologen und vor allem und nicht zuletzt die Juristen.

Herr Alexander Christian Vourer präsentiert das Thema und involviert seine KollegInnen.

Logo-Design mit Crowdsourcing

Spätestens seit Amazon seinen Webserivice "Mechanical Turk" in das Internet setzte, sollte klar gesewen sein, dass die gewählte Metapher für den Webdienst nicht nur auf das mechanische System abzielt (siehe nachfolgende Abbildung), sondern auch ein, dem damals ungezügelten Neoliberalismus entsprechendes Geschäftsmodell hervorbbringt.

Abbildung1: Intelligente, Schach spielende, mechnische Puppe.

Quelle: http://www.technovelgy.com/graphics/content05/mechanical-turk.jpg

Abbildung 2: menschliche Intelligenz hinter der Mechanik

Mechanical Turk

Quelle: http://blogs.scientificamerican.com/guilty-planet/files/2011/07/mechanicalturk.jpg

Dieses Geschäftsmodell - heute offensichtlich aktueller den je - betrifft den Arbeitsmarkt. Also das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage nach bzw. von Arbeitsleistung. Liberale Wirtschaftsmodelle vermeiden es, weitere Aspekte hinzuzufügen.

Im Modell des Mechanischen Turks wird die Ressource Arbeitskraft "Mensch" (mit ihren Eigenschaften, Gewohnheiten und Bedüfnissen) so weit anonymisiert, dass die Nachfrage im (Arbeits)Markt inhalts- und formengleich über eine informationsgechnische Schnittstellt (API) übergeben werden kann, ohne zu beachten wer der Bearbeiter (Anbieter der Arbeitsleistung)- ob Mensch oder Maschine - ist. Ganz zu schweigen von Interaktionen, die das Menschliche hinter der Schnittstelle zum Vorschein bringen. Die Vermischung von natürlicher und künstlicher Intelligenz - also.

Es überrascht demnach nicht, dass der Dienstleistungsmarkt nach dem Modell Crowdsourcing, ethische und soziale Fragen in Gesellschaften aufwirft, deren Wirtschaftmodell sich vom "reinen Neoliberalismus" abgrenzt.

Frau Aichinger berichtet vom Vorhaben, eine Logo im Crowdsourcing-Modell entwickeln zu lassen, von dem dann doch Abstand genommen wurde.

Anmerkungen (An)

A1: Von Provokation wird an dieser Stelle deshalb besprochen, weil auch und nicht nur, die offiziellen Ankündigungen des Herstellers mehr Fragen aufwerfen als Antworten geben. Dass Fotos und Videos mittels Sprachsteuerung aufgenommen werden können, klingt technisch gesehen plausibel. Ob die smarte "Hands Free" und "jederzeit bereit Funktion" gesellschaftlich akzeptiert wird, ist fraglich.

Inwieweit intelligente Funktionen wie "Directions right in front of You", "Speak to send a message" oder "Ask what ever's on Your mind" und "Translate your voice" in zufriedenstellender Qualität und Antwortzeit, bzw. signifikant besser als Smartphone-Apps dies derzeit erfüllen können, zu erwarten sind, ist ebenfalls fraglich.

Die Ankündigung klingt ein wenig nach Apple's Vision "Knowledge Navigator" aus dem Jahr 1987 für das Jahr 2010. In machen Aspekten sehr treffend, in aderen um Jahrzente daneben.

7 comments :: Kommentieren

Mein blogartikel

susanne.aichinger.uni-linz, 19. Juni 2013, 15:28

Hier noch mein Artikel zum Thema Logo mittels Crowdsourcing. die Erklärung für das Vorhaben folgt im Kurs persönlich. http://collabor.idv.edu/0555015/stories/44329/

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Meine Präsentation im Blog

alexander christian.voura.uni-linz, 19. Juni 2013, 17:13

Nocheinmal der Link

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5 Google Glass - Brillenträger

alexander christian.voura.uni-linz, 19. Juni 2013, 18:59

Ich würde die Funktionalitäten der Brille beim Träger nachfragen und versuchen, mir die Brille einmal zum Testen auszuleihen. Natürlich würde ich auch fragen, ob er Fotos und Videos gemacht hat. 

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Google Glass in LVA

claudia.scheba.uni-linz, 19. Juni 2013, 19:00

Ich würde von dem LVA-Leiter erwarten, die KollegInnen aufzufordern die Google Glass runterzugeben und wegzuräumen. Hat meiner Ansicht nach zum jetzigen Zeitpunkt nichts in einer Vorlesung verloren. Wie das Ganze in ein paar Jahren aussieht kann ich von heutigem Standpunkt noch nicht evaluieren....

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was wäre wenn

susanne.aichinger.uni-linz, 19. Juni 2013, 19:01

ich kann es mir derzeit nur schwer vorstellen, da diese technologie noch nicht so vorstellbar ist für mich. vielleicht dinge nachlesen, die mich interessieren während der lva.

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melanie.hofer.uni-linz, 19. Juni 2013, 19:01

ich würde mich weit weg von diesen Personen platzieren. (um unerwünschte Fotos zu verhindern). 

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Ich hoffe auf ein Umdenken der Menschen

christian.bachner2.uni-linz, 20. Juni 2013, 12:05

Ich bin zwar auch nicht begeistert, wenn man überall fotografiert wird, aber in ein paar Jahren glaube und hoffe ich, dass ein Umdenken stattfindet. Wenn (fast) jeder die Möglichkeit hat zu filmen, Fotos zu schießen,... wird das doch normal für jeden. Man muss ja nich alles dann auf soziale Netzwerke stellen.

Aktuell: Ich würde mich in der LVA in die Nähe der Person setzte, da ich an der Funktion der Brille interessiert bin und mich erkundigen würde was die Person, wann, warum aufnimmt.

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