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Freitag, 6. Mai 2005
Anwendungsaspekte der Kryptographie
Thomas.Kellermair.Uni-Linz, 13:01h
Zum Schutz der Privatsphäre und zur Wahrung des Briefgeheimnisses, umgelegt auf das Internet, ist es notwendig, dass man seine E-Mails bzw. Daten verschlüsseln können muss.
Ein interessanter Aspekt dabei ist: „Zu beachten ist, nicht verschlüsselte E-Mails fallen nach h.A. nicht unter den Schutz des Briefgeheimnisses. Bei verschlüsselten E-Mails kann man der Verschlüsselung durchaus den Charakter eines elektronischen Kuverts zukommen lasse....." (http:// www.it-law.at) ... mehr Die wirtschaftliche Nutzbarkeit des Internets ohne Verschlüsselung wäre stark eingeschränkt. Ohne Kryptographie ist z.B. kein sicherer Zahlungsverkehr im Internet möglich. Allein daraus ergibt sich schon die Notwendigkeit des Einsatzes der Kryptographie. Wie stark die Verschlüsselung sein muß oder darf darüber wird man wohl noch lange streiten. Die USA haben z.B. versucht sich beim Vertrieb von Verschlüsselungssoftware quasi einen Nachschlüssel gesetzlich zu sichern um die Nachrichten jederzeit lesen zu können: „......da die US-Exportbestimmungen starke kryptographische Verfahren als Kriegsmaterial ansehen und dessen Anwendung auf die USA beschränken. Natürlich gibt das ein Problem für die global orientierte und auf Exportchancen bedachte amerikanische Softwareindustrie. Nun gab es also eine Initiative der Softwareindustrie und der Civil Liberties-Gruppen, die die strengen Exportbestimmungen lockern sollte. Plötzlich aber wurde im Sommer 1997 im zuständigen Ausschuß des US-Repräsentantenhauses (offensichtlich initiiert von einem ehemaligen FBI-Agenten, der jetzt dort tätig ist) das Ganze umgedreht und plötzlich eine "SAFE-bill" (Security and Freedom through Encryption) daraus gemacht, die festlegt, daß wenn jemand in Zukunft Kryptosoftware verkauft, die nicht behördlich approbiert ist, also kein "key escrow backdoor", keine Hintertür für die Behörden, enthält, bis zu 5 Jahre ins Gefängnis muß. Für den Export überwacht das US "Defense and Commerce Department" diese Bestimmungen ebenfalls. Bei einer Abstimmung am 24.9.1997 im Commerce committee des US Repräsentantenhauses konnte dieses "Big Brother amendment" vorerst noch einmal gestoppt werden. ...“ www.galaxis.at Eine derartige Praxis steht bei uns im Widerspruch zum verfassungsmäßigen Schutz der Privatsphäre („Briefgeheimnis“)... www.univie.ac.at ... comment
Andrea.Prantl.uni-linz,
Samstag, 7. Mai 2005, 21:26
Sehr interessant
dein Text. Da sieht man wieder einmal die Philosophie der amerikanischen Regierung. Wo bitte bleibt hier der Datenschutz? In Amerika offensichtlich von der Regierung nicht erwünscht und glücklicherweise konnte dieses extreme "Big Brother amendment" gerade noch mal verhindert werden.
Mein Text ist etwas anders ausgefallen. :-) ... link
christian.kraus.uni-linz,
Mittwoch, 11. Mai 2005, 13:02
Bezüglich Datenschutz in den USA
Im Grunde genommen hast du vollkommen recht, dass Datenschutz im Privatbereich in den USA momentan "verpöhnt" ist. Dies hat - für mich jedenfalls - einen nachvollziehbaren Hintergrund: 11. September 2001.
Laut diversen Berichterstattungen in den Medien hat sich herausgestellt, dass die Al-Kaida diesen Anschlag langfristig per verschlüsselte Kommunikation über das Internet geplant hat. Aus diesem Anlass sind die Amerikaner in dieser Frage sehr streng geworden und dieser Punkt ist auch im sogenannten "Patriot(al) Act" (sorry, weiß nicht ganz genau wie man das schreibt) verankert. Genau wegen dieser Terror-Organisationen bin ich gegenüber Kryptographie im Privatbereich sehr skeptisch eingestellt, wie man auch in meinem Blog Kryptographie vs. Internetkriminalität lesen kann. ... link ... comment
Johannes.Mayer.Uni-Linz,
Sonntag, 8. Mai 2005, 20:44
Betriebsspionage...
Interessanter Beitrag!
Ich kann mich sogar erinnern, dass die USA vor einigen Jahren ihre Nachschlüssel dazu eingesetzt haben um bei Airbus Betriebsspionage zu betreiben. Ich denke, dass dem Tehma in der Offentlichkeit viel zu weonig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Eine Ähnliche Debatte wie in den USA wurde übreigens auch in Deutschland geführt. Mehr dazu in meinem Beitrag. Link ... link ... comment
Martina.Augl.uni-linz,
Montag, 9. Mai 2005, 13:09
Begrenzung der Kryptografie = Begrenzung der Wirtschaft
Ich bin mit dir einer Meinung, dass durch eine Regelmentierung der Kryptografieanwendung auch die Wirtschaft davon betroffen sein wird. Viele Benutzer von Inernetbanking oder Internetshopper verlassen sich darauf, dass die Firmen sichere Verschlüsselungsmethoden einsetzen, um ihre persönlichen Daten geheim zu halten. Dabei sollte maximale Sicherheit im Vordergrund stehen und nicht die Wahrung von Schlupflöchern für die Regierung zur Überwachung der Staatsbürger!
Ich schreibe in meinem Weblog in eine ähnliche Richtung, nämlich zu den beide Seiten der Kriminalität der Kryptografie. ... link
thomas.ellinger.uni-linz,
Dienstag, 10. Mai 2005, 17:41
dem kann ich nur zustimmen...
Eine Begrenzung der Kryptografie würde (längerfrisitg betrachtet) beispielsweise das Potential von E-Commerce drastisch bremsen. Viele potentielle Nutzer könnten bereits im Vorhinein das Vertrauen in derartige Anwendungen verlieren.
... link ... comment
Claudia.Bauer.uni-linz,
Mittwoch, 11. Mai 2005, 22:07
Schutz der Privatshäre
Es ist erstaunlich, dass Kryptographie bei der Mailversendung noch nicht verwendet wird. Ich bin mir sicher, dass viele Mailversender nicht wissen, dass ihre Mails unverschlüsselt versendet werden und dadurch dem Versenden von Postkarten gleichkommen und von jedermann gelesen werden können.
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