Mittwoch, 20. November 2013
Der "neue" Digital Davide

In der Literatur wird aktuell ein "neuer" Digital Divide diskutiert. "Neu" bringt dabei zum Ausdruck, dass der Digital Divide mittlerweile eine Vielzahl an multi-komplexen Varianten aufweist und sich nicht mehr einfach über das bipolare Kriterium "have" und "not have" verstehen lässt. Vielmehr spielen neben "Zugang" auch Aspekte wie "Geschlecht", "Alter", "Nation"/"Wohnort" und "Haushaltsgröße" eine Rolle [1].

Die neue Dimension der digitalen Kluft wird auch hinsichtlich der aufkommenden Schlüsseltechnologie LTE interessant - vor allem deswegen, weil hat heute grundsätzlich jede/r NutzerIn Zugang zu Formen des mobilen Internets hat. Dies zeigen Zahlen über die Verbreitung von mobilen Endgeräten in Österreich, die "das Internet mobilisiert" haben [4]. Allerdings wird trotz dieses breiten Zugangs ein Aspekt hinsichtlich der neuen LTE Schlüsseltechnologie in Österreich interessant werden, nämlich ob überhaupt alle NutzerInnen den gleichen Zugang zu der neuen und weitaus schnelleren Schlüsseltechnologie haben werden. Denn genau an dieser Stelle könnte sich eine mobile, neue digitale Kluft abzeichnen.


Durch LTE: Verringerung oder neue Formen?

Auf diese Frage kann man eine ansatzweise Antwort finden, wenn man in die jüngste Vergangenheit in Richtung Lizenzveragbe von Frequenzen in Österreich blickt.

Die (aufgrund der extrem hohen Auktionserlöse vielerorts kritisierte [2]) Lizenzvergabepraxis von LTE in Österreich könnten zumindest hinsichtlich des Wohnortes der NutzerInnen die digitale Kluft vermindern: Damit niemand Frequenzen erwirbt um sie zu horten und später gewinnbringend weiterzuverkaufen, sind mit den Frequenzrechten sog. Versorgungsauflagen verbunden. Neben anderen detaillierten Auflagen muss z.B. jeder der drei Anbieter mit jedem Frequenzband separat spätestens ab November 2016 mindestens 25 Prozent der österreichischen Wohnsitze versorgen [5].

Allerdings werden hier nur von Zahlen und Daten für Österreich genannt. Sieht man sich den Status von LTE in internationalen Vergleich an [3], kommt man doch wieder auf die "alte" Version des Digital Divide zurück, der zwischen "have" und "not have" unterscheidet. Gerade hier wird deutlich, dass gerade Entwicklungsländer mit der Implementation der LTE-Technologie in Verzug sind, was auch gesellschaftliche Konsequenzen haben wird.


Quellen

[1] PB Brandtzaeg, J Heim, A Karahasanović (2011): Understanding the New Digital Divide - A Typology on Internet Users in Europe. In: Human-Computer Studies, no. 69, pp. 123-138.
[2] heise.de (2013): Wehklagen über teure LTE-Frequenzen in Österreich. URL: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Wehklagen-ueber-teure-LTE-Frequenzen-in-Oesterreich-1983167.html
[3] Open signal.com (2013): The State of LTE. URL: http://opensignal.com/reports/state-of-lte/
[4] atmedia.at (2013): Smartphone-Verbreitung mobilisiert Internet-Nutzung. URL: http://www.atmedia.at/news/online/smartphone-verbreitung-mobilisiert-internet-nutzung/11-03-2013/18137/
[5] heise.de (2013): Österreich: Umfangreiche Frequenzversteigerung abgeschlossen. URL: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Oesterreich-Umfangreiche-Frequenzversteigerung-abgeschlossen-1983151.html




Freitag, 25. Oktober 2013
Erkenntisse

Zum einen hat mich überrascht, dass die Technologie LTE 4G bereits relativ bekannt ist.

Wenig überraschend ist für mich, dass durch mobile Endgeräte die Internetnutzung höher geworden ist. Gleichzeitig wundert mich aber dass, obwohl Nutzung zunimmt, von nur 20 % positive Auswirkungen des Internets auf die Gesellschaft erkannt werden.

Was mich auch überrascht hat ist, dass Deutschland mit 17,10 Euro á Monat eine hohe Zahlungsbereitschaft für mobiles Internet existiert.

Fragen

In Bezug auf mobile Business wäre noch gewesen, welche konkreten Contents sich die Befragten UserInnen auf ihren Mobilgeräten ansehen bzw. welche App-Kategorien sie vorwiegend verwenden.

Eine weitere interessante Frage wäre noch, was sich die Befragten NutzerInnen von der neuen Technologie erwarten.

Darüber hinaus wären Fragen zu Dimensionen des Digital Divide (z.B. Land-Stadt, Alter, Einkommen, etc.) interessant gewesen.




Dienstag, 1. Oktober 2013

Halbzeit im Propädeutikum!

D.h. es wird Zeit für ein kurzes Zwischenresümee.

Bisher haben wir uns mit verschiedenen Themengebieten rund um die Webisseschaften beschäftigt und kleine praktische HTML- und Web-Skills gelernt (Blog erstellen, Twittern, Twitter Widget).

Neben der Entstehungsgeschichte des Web haben wir uns auch mit der Frage beschäftigt, ob "Webissenschaften" überhaupt als eine eigenständige Wissenschaft bezeichnet werden kann, oder ob es eher als eine Art Flickwerk aus bereits bestehenden Wissenschaften darstellt. Die Feststellung, dass das Aufspüren, Ordnen und Bewerten von Beziehungen zwischen diesen einzelnen Disziplinen als eine eigene Methodik und damit als eine eigene Wissenschaft gelten kann, klingt in diesem Zusammenhang plausibel. Gerade das Aufzeigen der Interpendenzen und der damit einhergehdenen Effekte, die grade durch dieses interdisziplinäre Arbeiten sichtbar werden, sind einzigartig und gerade heute von hoher Bedeutung, das Phänomen besser verstehen zu können. An dieser Stelle wären einige beispielhafte "webwissenschaftliche" Analysen im Kurs eine hilfreiche Unterstützung zu einem tieferen Verständnis dieser Methodik hilfreich.

Darüber hinaus haben wir uns auch mit technischen Aspekten rund um das Web beschäftigt. Hier war v.a. der Themenblock zu IPv6 interessant. Diese technischen Hintergründe, die wiederum eine grundlegend andere Sicht auf die Thematik "Web" als andere Disziplinen bieten, sind für mich sehr interessant. Allerdings werden diese Inhalte recht kompakt und straff präsentiert, was dazu führt, dass nicht allzu viel hängen bleibt. Allerdings erfordern diese Inhalte ja bei mir auch eine mehrmalige Wiederholung - und die Links zu den Videos sind ja vorhanden ;)

Hinsichtlich der Berufsaussichten sehe ich Webwissenschaften, wie auch im Plenum mehrmals erwähnt wurde, als Aufbaustudium, weniger als eine spezifische Ausbildung. Web betrifft heute jeden gesellschaftlichen Bereich - sei es den wirtschaftlichen, öffentlichen, politischen oder auch privaten Bereich. Die Beziehungen zwischen diesen Bereichen rufen verschiedene Effekte hervor, die die jeweils anderen betreffen. Diese Effekte aufzuzeigen, zu vergegenwärtigen und in einer Organisation in Kombination mit der gewählten Vorbildung zu berücksichtigen - genau darin sehe ich die Aufgabe von WebwissenschafterInnen. Daher würde ich eher von einem Aufbaustudium als von einer spezifischen Ausbildung sprechen. In diesem Zusammenhang möchte ich auch die von einem Kollegen erwähnten Metahper eines "Bausmeisters" oder "Architekten" erwähnen: WebwissenschafterInnen sind keine SpezialistInnen in einem Fachbereich, haben aber einen Überblick über einzelne Fachbereiche und kennen die Interdependenzen.

Soweit zu meinem kurzen Zwischenresümee - ich freu mich auf den letzte Tag heute!

 





Montag, 30. September 2013
Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Mein Name ist Markus Ellmer und ich studiere ab diesem Semester das Masterstudium Webissenschaften an der JKU Linz. Als "Blog-Intro" möchte ich an dieser Stelle kurz meine Ziele und Erwartungen zum Masterstudium Webwissenschaften darlegen und den von mir gewählten Schwerpunkt kurz beschreiben.

Ziele
▪ Besseres und umfassenderes Verständnis des Phänomens Internet und damit in Verbindung stehenden Themen
▪ Sensibilisierung und Entwicklung eines Gefühles für Themen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, die mit Internet in Verbindung stehen
▪ Verbessern meiner Fähigkeiten im Bereich Web-Engineering (Erstellen von Homepages, etc.) und auch Aufbau eines Wissens über technische Aspekte rund um das Internet
▪ Grundsätzliche Interdisziplinarität im Studium und entsprechende Kurswahl (auch mit freien LVAs an der Kunstuni Linz)

Erwartungen
▪ Einen soliden Überblick über Themen, die mit dem Phänomen Web in Verbindung stehen
▪ Interessante Vorträge, die auch das das eigene Nachdenken über das Web nachhaltig verändern
▪ Lernen und Üben für mich neuer geanklicher Zugänge zu Themen in wirtschaftlicher, soziologischer, technischer und methodischer Hinsicht

Schwerpunkt "Web Business & Economy"
Im Studium habe ich den Schwerpunkt "Web Business & Economy" gewählt. In diesem Schwerpunkt geht es einerseits darum, wirtschaftliche Vorgänge im Internet zu analysieren und andererseits, die Potentiale des Internets für Unternehmen zu erkennen und zu nutzen.

Dann kann's ja los gehen. Ich freu mich drauf!