Multimedia & Medienökonomie |
Freitag, 16. Januar 2004
Medienökonomische Perpektiven multimedialer Entwicklungen - Teil 2
hubert_raschka.salzburg, 17:06h
2.1 historischer Kontext des InternetDie Entstehung des Internets ist militärischen Ursprungs. In der Zeit des kalten Krieges Ende der 60er Jahre arbeitete das Department of Defence an einem Computernetz, dessen Ziel es war eine synchrone, möglichst dezentrale Datenstruktur zu schaffen. So wollte man auch noch nach einem potentiellen Angriff in der Lage sein eine vollständige, ununterbrochene Kommunikation zwischen allen militärischen Stützpunkten zu ermöglichen. Die möglichst dezentrale und somit netzartige Verbindung aller im Netz befindlichen Rechner ist eines der wesentlichen Merkmale auch des heutigen Internets.Aufgrund eines sehr hohen militärischen Interesses an der zunehmenden Dezentralisierung des Netzes, wurde schließlich auch wissenschaftlichen Einrichtungen die Möglichkeit zur Nutzung des Netzes eröffnet, so dass 1970 das ARPA-Net von vielen bekannten amerikanischen Wissenschaftlern bereits genutzt werden konnte. Die Interessen der Wissenschaftler lagen vor allem in einem Datenaustausch und nicht in einer Dezentralisierung eines identischen Datenbestandes. Die zunehmend große Anzahl sehr unterschiedlicher Computersysteme erforderte die Entwicklung eines Netzwerkprotokolls, auf dessen Basis sich alle Rechner miteinander verbinden ließen. Als kleinster gemeinsamer Nenner wurde TCP/IP als Netzwerkprotokoll ins Leben gerufen. Aufgrund der starken Nutzung des ARPA-Net durch zivile Einrichtungen sah das Militär seine eigenen Ziele nicht mehr gewährleistet und schuf sich ein eigenes, abgekoppeltes Netz, das MIL-Net. Die National Science Foundation (NSF) schuf ein Leitungs-Verbundsystem, an das alle bedeutenden wissenschaftlichen Rechenzentren angeschlossen wurden. Kleine Rechnernetze oder einzelne Rechner kleinerer Institute konnten sich mit einem Rechner des ARPA-Net verbinden. So entstand allmählich ein Netz im Netz. Dies entwickelte sich im Laufe der 80er Jahre so sprunghaft, dass man bald vom Internet also vom Netz der Netze sprach. 2.2 fehlende ZugangsvoraussetzungenIm folgenden soll diskutiert werden welches Potential das Internet für die medienökonomische Industrie beinhaltet und warum es die Medienwirtschaft bisher nicht geschafft hat, das Internet unter ihre Kontrolle zu bringen.Eine wesentliche Eigenheit des Internets ist eine fehlende Zugangsvoraussetzung: Anders als beim Fernsehen, dass vom Konsumenten durch Gebühren oder Zeit (Zeit im Sinne von Zeit für werbefinanziertes Fernsehen der Privaten Gruppen) finanziert wird, oder der Audio/Video-Bereich, für deren Konsum die Industrie materielle, bespielte Täger wie CD oder DVD verkauft, gibt es beim Internet keine so geartete Zugangsvoraussetzung. Allein die Telefonbenützungsgebühren durch den Internetanbietern, den sogenannten Provider, sind vom Benützer zu entrichten. Dieser Umstand macht es der Medienwirtschaft schwer, geldwerte Leistungen im Internet einzuführen. Weiterhin muss gesehen werden, dass das Internet durch seine nahezu unüberschaubare Größe nicht von einigen wenigen Medienkonzernen zu kontrollieren wäre. 2.3 Napster, Audiogalaxy & der RechtehandelAls einer der wenigen Ansatzpunkte der Medienindustrie, um im Internet Fuß zu fassen, kann der Rechtehandel mit Audio- bzw. audiovisuellen Dateien gesehen werden. Durch die zahllosen Rechteverletzungen durch Musiktauschbörsen wie Napster, Audiogalaxy oder Kazaa, haben die Medienunternehmen einen empfindlichen Ansatzpunkt für lukrative Geschäfte im Internet gefunden. Durch einstweilige Verfügungen und millionenschwere Rechteklagen hat man es heute fast geschafft, die weitaus finanzschwächeren Downloadanbieter im Internet einzuschüchtern und an ihrer statt eigene Konzepte zum liebgewonnenen Musik- oder Filmdownload anzubieten.So bieten nahezu alle großen Plattengesellschaften von BMG bis Warner im Netz eigene Plattenläden an, in denen man gegen Bezahlung (circa 50 cents pro Song)eigene CD's zusammenstellen kann. Dennoch sehen bisher erst wenige Nützer ein, für das Downloaden von Musik im Netz zu bezahlen. Bis sich eine entsprechende Bewusstseinsänderung gebildet hat, scheint der Konsument diese Auseinandersetzung zumindest nicht verloren zu haben (vgl. aktuelle Studie von Knoche, 2003). 2.4 Die Nutzung des Internets als VertriebswegDeshalb ist es erklärbar, dass das Medienkapital derzeit verstärkt versucht Initiativen zu ergreifen, um das Internet in seinem Interesse zu ökonomisieren bzw. zu kommerzialisieren und den anderen Medien gleich zu ordnen. Teil dieser Strategie ist die zunehmende komplementäre Nutzung des Internets als Vertriebsweg durch etablierte Medienunternehmen der verschiedenen Mediensektoren. Medienunternehmen beteiligen sich zunehmend am Internet Shopping für Bücher oder wie bereits erwähnt für Online CD- oder Video-Shops.2.5 Sonderrolle des Internets innerhalb der MedienSeit das Internet Ende der 80er Jahre einen sprunghaften Aufstieg erlebt hat, hatte es immer eine Sonderrolle innerhalb der Riege der Medien inne. Wie schon erwähnt, bot sich für die Medienindustrie nie eine außerordentliche Gelegenheit, das Internet für ihre Zwecke ökonomisch zu verwerten.Ökonomisch gesehen unterscheidet es sich von Rundfunk/Fernsehen und Printmedien wie schon erwähnt ,durch seine Finanzierungsform. Das Fernsehen als staatliches oder halbstaatliches Medium war nie frei in Bezug auf Kontrolle und Meinungsausübung. Dies hängt mit seinem institutionalisiertem Bildungsauftrag zusammen. Die Privatisierung des Fernsehens durch Einführung der Privaten Sender sorgte für einen Kampf um Quoten und Marktanteile, der bis heute andauert. Auch der Bereich der Printmedien war nie ökonomisch kontextfrei; Auch hier entbrannte ein Konkurrenzkampf zwischen Verlagen über Marktanteile und Gewinne. Einzig allein das Internet blieb frei von der ökonomischen Vorherrschaft. Wie schon erwähnt ist dies mehreren Faktoren zu verdanken, wie seiner Größe und dem konsumentischen Selbstverständnis, das Internet als Allgemeingut anzusehen. ... comment |
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Medienökonomische Perpektiven multimedialer Entwicklungen
Woh!
Ick gucke! Liebe Grüsse und bis morgen! Michael P.S.:... by michael.baumgaertner.salzburg (2004.01.25, 21:54) Na so was, ein "Besucherforum"...
... gibts ja auch noch! *g* Na dann "Guck ick da!" by michael.baumgaertner.salzburg (2004.01.25, 21:38) Bitte im 1.Stock Besucherkommentare
Kommentare bitte in die Besuchersparte- aber Danke... by hubert_raschka.salzburg (2004.01.25, 19:31) Weblogs zum Thema
hier findet ihr Weblogs, die zum Thema passen oder... by hubert_raschka.salzburg (2004.01.25, 19:26) Hy Hubsi!
Machst du noch die letzten kleinen Verbesserungen bei... by michael.baumgaertner.salzburg (2004.01.25, 19:26) |