Aufgaben Beiläufige Kommunikation | Nutzung von Second Screen

eva-maria.schober.uni-linz, 16. März 2014, 19:25

Im Folgenden behandle ich das Thema „beiläufige Kommunikation“ und setze mich mit der These aus Aufgabenstellung 1, dass ein Großteil der Webkommunikation „nebenbei“ abläuft, auseinander. Der Fokus liegt dabei auf der Verwendung von Social Networks parallel zum Fernsehen und Second Screen im Allgemeinen.

 

Die enge Verzahnung von Social Networks mit Fernsehformaten ist immer deutlicher erkennbar. Immer häufiger verwenden TV-Zuseher iPhone und Tablet, um via Second Screen Serien zu kommentieren, zu diskutieren oder zu kritisieren. Der maßgebliche Teil macht dabei Gebrauch von den beiden großen Netzwerken Facebook und Twitter. (Q1)

Man spricht auch immer häufiger von „Social TV“, da Zuseher via Online-Medien kommunizieren und sich über die Inhalte des laufenden Programmes austauschen. „Der Begriff Social TV verbindet Fernsehen mit sozialer Interaktion.“(Q2)

Der Online-Dienst Social-TV-Monitor  präsentiert wöchentlich jene TV-Sendungen, welche die meisten Aktivitäten in sozialen Netzwerken aufweisen. Ersichtlich sind u.a. Rankings nach Facebook-Aktivitäten (Likes, Shares, Comments, Talking About, Fans, Posts) und Anzahl von Tweets. Betrachtet man die TV-bezogenen Tweets aus den auf dieser Website genannten Fernsehformaten, so ist klar erkennbar, dass ein beachtlicher Teil davon während der Ausstrahlung veröffentlicht wird. (Q3)

Mit anderen Worten wird neben dem Fernsehen schnell etwas in einem sozialen Netzwerk gepostet.

Doch Second Screens werden nicht nur in Verbindung mit Fernsehformaten verwendet, sondern häufig auch für allgemeines Surfen oder E-Mail versenden. 

Die spannende Frage die sich hier stellt ist: Welches Medium (Fernseher oder mobiles Endgerät) nimmt nun die beiläufige Rolle bzw. den Second Screen ein?

Zieht man die Studie von Fittkau & Maaß Consulting heran, so ist - entgegen der bereits genannten serienbezogenen Postings - erkennbar, dass bei dieser Umfrage lediglich 10,2 % der Befragten den Second Screen in Bezug auf die TV-Sendung nutzen. (Q4) Auch die Nielsen-Studie zeigt, dass lediglich in etwa 13 % der Nutzer mit der TV-Serie über soziale Netzwerke interagieren oder etwas darüber posten. Anstelle wird häufig über iPhone, iPad und Co herumgesurft, es werden soziale Netzwerke genutzt oder auch schnell etwas online gekauft. (Q5) Diese Aspekte lassen vermuten, dass die Webkommunikation beiläufig stattfindet und nicht als Hauptzweck einzuordnen ist.

Demnach nimmt das mobile Endgerät häufig die Rolle des „Nebenbei-Mediums“ ein, während sich der Nutzer hauptsächlich dem Fernsehprogramm zuwendet. Nicht selten aber, werden auch Mails oder ähnliche Dinge erledigt, die eine große Aufmerksamkeit des Users benötigen. (Q6) Mit anderen Worten werden eventuell noch eMails für die Arbeit versendet, denen die volle Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Dennoch zählt als Second Screen überwiegend das mobile Endgerät und die Aufmerksamkeitszuwendung gilt zum größten Teil dem TV-Bildschirm. Es ist sogar schon eine Tendenz zum Third Screen erkennbar. (Q7)

Ob nun Webkommunikation als "beiläufige Kommunikation" betrachtet werden kann oder nicht, ist meines Erachtens nicht eindeutig zu beurteilen und immer situationsabhängig. Dennoch wird bestimmt der Großteil an Kommunikation "nebenbei" erledigt, denn zB rasches, beiläufiges Reagieren auf Whats App- oder Facebook-Nachrichten ist bereits zur Gewohnheit geworden. Würde man jeder einzelnen Nachricht die vollständige Aufmerksamkeit widmen, wäre das ein enormer Aufwand und die Informationsflut kaum zu bewältigen.

 

Quellen:

Q1: kressreport vom 20.9.2013, Nr. 19, S. 22 [FACEBOOK / TWITTER Soziales Oligopol]

Q2: Buschow et al., Social TV in Deutschland – Rettet die soziale Interaktion das lineare Fernsehen?, 2013  

Q3: Burghardt et al., Twitter als interaktive Erweiterung des Mediums Fernsehen: Inhaltliche Analyse von Tatort-Tweets, 2013

Q4: http://www.w3b.org/nutzungsverhalten/second-screen-beim-fernsehen-von-mehrheit-eingesetzt.html [Stand: 16.3.2014]

Q5: http://www.nielsen.com/us/en/newswire/2013/action-figures--how-second-screens-are-transforming-tv-viewing.html [Stand: 16.3.2014]

Q6: http://www.w3b.org/nutzungsverhalten/second-screen-beim-fernsehen-von-mehrheit-eingesetzt.html [Stand: 16.3.2014]

Q7: http://mebucom.de/news-detail/items/tns-infratest-mit-neuer-studie-zur-second-screen-nutzung.html [Stand: 16.3.2014]

2 comments :: Kommentieren

Ein treffendes "Bekenntnis" in der Zusammenfassung.

Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, 17. März 2014, 12:25

Und auch entsprechende Zitate in der Ausarbeitung. Danke für den Beitrag.

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Ich sehe das ganze sehr ähnlich...

daniela.hinterleitner.uni-linz, 17. März 2014, 19:14

Toller Beitrag; vor allem beim letzten Absatz bin ich ganz bei dir, dass man der Flut an Nachrichten kaum mehr die gesamte Aufmerksamkeit schenken kann, ansonsten würde einfach zuviel Zeit draufgehen.

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