Vortrag Soziale Medien, skizzierte Entwicklung einer Prognose

Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, 20. März 2013, 11:27

Google Epic 2015

Die Dokumentation wurde 2004 von Robin Sloan und Matt Thompson erstellt. Es handelt sich dabei umd einen fiktiven Rückblick aus dem Jahr 2015, des fiktiven "Museum Of Media History". Die gemachten Aussagen bis 2004 sind demnach dokumentiertes Geschehen. Aussagen, die sich auf die Zeit von 2005 bis 2015 beziehen, haben Prognosecharakter.

Museum of Media History

Quelle: http://media.aperto.de/google_epic2015_de.html, 19. März 2013

Ausgangssituation

Die vorliegende Dokumentation fokussiert auf die Nutzung des Internets bzw. des Web - und nicht auf dessen Technologie. Letztere wurde vorausgesetzt und im Sinne einer treibenden Kraft zur Kenntnis genommen.

Die Verlegung der Betrachtung von der Technik auf deren Anwendung bedeutet einen Paradigmenwechsel, ähnlich des Schwenkens vom Thema "Automobilbau" oder "Eisenbahnbau" zum "öffentlichen Verkehr" oder "Individualverkehr". Damit geht im angeführten Vergleich implizit die Annahme einher, dass die Nutzung der Technologie, was Aspekte der Wirtschaftlichkeit, der Sicherheit, des Energieverbrauchs oder der Umweltbelastung betrifft, wesentlich mehr Gestaltungspotenzial haben, als dies die verwendete Technik selbst zu leisten vermag. Für das Web scheint Analoges zuzutreffen, was sich z.B. im Motto der CeBit 2013 "Shareconomy" bestätigt.

Suchmaschinen

2004 waren Suchmaschinen, vor allem Google, längst etabliert und gehörten neben E-Mail in das Standardrepertoire aller Gruppierungen der Internet-Benutzer.

Sogenannte Robots durchsuchen permanent den globalen Webspace nach Änderungen und Neuerungen in HTML-codierten Dokumenten und teilweise auch proprietären Formaten (z.B PDF, MS Word), um diese nach Kriterien wie Begriffe in Überschriften, Bild-Unterschriften, Volltexten oder Metainformationen und Links zu beschlagworten und letztendlich zu gewichten (Page-Rank-Algorithmus).

Nachrichtenstroeme

Abbildung: Visualisierung der Content-Analyse
Quelle: http://media.aperto.de/google_epic2015_de.html, 19. März 2013
Anmerkung: Der Page-Rank einer Website auf einer 10-teiligen Skala kann abgefragt werden.

Blogs, Wikis, Wikipedia

Der als Online-Lexikon bekannte Dienst "Wikipedia" nimmt 2001 seinen Betrieb auf. Das Unternehmen "Blogger" wird bereits 1999 gegründet. Anfang des Jahrhunderts verbreiten sich Weblogs auch im deutschsprachigen Raum. Der Weblog des "Schockwellenreiters", alias Jörg Kantel, gilt als der bekannteste seiner Zeit.

blogger

Abbildung: Logo des Blog-Dienstes "Blogger"
Quelle: http://media.aperto.de/google_epic2015_de.html, 19. März 2013

2003 geht der erste, österreichische Blogservice "twoday" (14.3.2011) in Betrieb. 2003 ist auch das Gründungsjahr des vorliegenden Lernblog-Dienstes ::Collabor:: eine kooperative, universitäts-übergreifende Plattform zwischen der HTW-Berlin, der Universität Salzburg und der Johannes Kepler Universität Linz, im Rahmen einer Verbund-Vorlesung an drei Orten.

Den, bis zum Auftreten von Blogs und Wikis vornehmlich rezipierenden Nutzern des Web (Web 1.0), war damit die Möglichkeit eröffnet, selbständig, ohne Informatik-Kenntnisse und spezieller Ausrüstung, im Web zu veröffentlichen, wenngleich mehrheitlich in kurzen Beiträgen oder Kommentaren. Es folgen Foto- und Video-Sharing-Dienste. Der Mikro-Content wurde geboren. 

Soziale Netze

Friendster, ein Dienst der kategorisch heute zum Kern der sozialen Netzwerk gezählt wird, wurde 2002 gegründet und verbuchte erste Erfolge im englischsprachigen und asiatischen Raum.

friendster

Abbildung: Logo des sozialen Netzwerkes "friendster"
Quelle: http://media.aperto.de/google_epic2015_de.html, 19. März 2013

Später folgen "MaySpace" und in weiterer Folge "Facebook". Der beliebte Dienst "Twitter" startet 2006 seinen Dienst.

Analyse

Mittlerweile ist die Hälfte prognostizierten Zeitraums weit überschritten.

Unternehmenswert und Unternehmenszusammenschlüsse

Angenommene Unternehmenszusammenschlüsse im Großformat, wie Amazon und Google, sind zwar nicht eingetreten, aber Unternehmensübernahmen stehen auf den Tagesordnungen der "Big Player". Medienunternehmen, Giganten der Internet-Branche und Unternehmen der traditionellen Computerbranche kämpfen um die Einverleibung kleiner Unternehmen mit innovativen Technologien. Das Sprießen von "Startups" ist die Folge, Unternehmen, die es darauf anlegen aufgekauft zu werden oder mit einem "Millionenkapital" an die Börse zu gehen. Diese Entwicklung hat die Writschaftskriese 2008 nur kurz gedämpft.

Automatisierte Verarbeitung von Nachrichtenstömen

Nachritenfilter

Abbildung: Visualisierung der automatisierten Verarbeitung von Nachrichtenströmen
Quelle: http://media.aperto.de/google_epic2015_de.html, 19. März 2013

Den, in der vorliegenden Dokumentation nur implizit angedeuteten Diensten wie "NowPublic" (gegründet 2005) und "Amazon Mechanical Turk" (Beta-Stadium bis heute) liegen Geschäftsmodelle zu Grunde, welche auch Laien in die publizistische Produktion einbinden. "Jeder trägt bei und kann sein Leben zum Teil der Medienlandschaft machen." (ebenda)

Es folgt die Ausdehnung der permanenten Suche und Verarbeitung neuer Inhalte im Web, vor allem Veröffentlichungen in Weblogs, Wikis und Sozialen Netzen, zum Zwecke der Gewinnung von Daten für die Generierung von Nachrichten und einer fundierten, datenbasierten Marktanalyse (Datamining). Die klassische Marktforschung mittels Befragung oder Interview verliert an Bedeutung.

Google Grid
Abbildung: personalisierter, automatisierter Nachrichtendienst
Quelle: Quelle: http://media.aperto.de/google_epic2015_de.html, 19. März 2013

Der Datenhunger nach personalisierten Daten zieht die Missachtung des Datenschutzes, auf beiden Seiten - Diensteanbieter wie Nutzer - nach sich. NutzerInnen Sozialer Medien geben bewusst oder unbewusst, freiwillig oder unfreiwillig Teile ihrer Privatsphäre preis, die vor der Epoche der Sozialen Medien nur - und wenn überhaupt - Vertrauenspersonen zugänglich gemacht worden wären.

Personalausweis
Abbildung: personalisierte Datensammlung
Quelle: Quelle: http://media.aperto.de/google_epic2015_de.html, 19. März 2013

Mobile "Medienplayer"

wifiPod
Abbildung: "wifiPod"
Quelle: http://media.aperto.de/google_epic2015_de.html, 19. März 2013

Der vorausgesagte "wifiPod" von Apple ist Symbol für die rasche Verbreitung sogenannter Smartphones und Geräte der Mobilkommunikation.

Geolokalisierung

Die Kombination von Mobilgeräten und GPS tragen zur Geolokalisierung nahezu aller Daten bei.

Geopositionierung
Abbildung: Geolokalisierte Nachrichten
Quelle: http://media.aperto.de/google_epic2015_de.html, 19. März 2013

Schlussfolgerung

Google Epic 2015 konzentriert sich auf die Nutzung des Web und verschiebt das "Phänomen-Web" vom (allein) technologischen zum auch, oder überwiegend gesellschaftlichen.

Das beinahe theatralisch dargestellte Verschwinden des "vierten Standes", mit dem Medium "Zeitung" - repräsentiert durch den berühmten Vertreter "New York Times" - scheint etwas überzogen, weist aber unmissverständlich auf radikale Änderungen in der Medienlandschaft hin. Nicht nur die Zeitung, sondern auch das Buch, Fernsehen und Film nehmen neue Formen der Rezeption an, sie werden nicht verschwinden, aber sie mutieren. Der Journalismus, als Qualitätssicherung der künftig allgegewärtigen Medien, scheint nicht zu verschwinden. Die Geschäftsmodelle die dem 4. Stand das sein Überleben sichern sind erst in Entwicklung.

Pressefreiheit ist nicht mehr "die Freiheit von von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten (Q1)", sondern "die Freiheit von mehr als zwei Milliarden Menschen mit Internetzugang, ihre Meinung ins Netz zu stellen (Q2).

Quellen:

  • (Q1) Theodor Herzl in A. Wolf: Wozu brauchen wir noch Journalisten ?, Wien 2013 Seite 55.
  • (Q2) A. Wolf: Wozu brauchen wir noch Journalisten ?, Wien 2013 Seite 56.

19 comments :: Kommentieren

"Googlezon"

alexander christian.voura.uni-linz, 20. März 2013, 09:55

Ein interessantes Video - googlezon gibt es meines Wissens ja noch nicht...;)

Es hat sich nicht alles im Video bewahrheitet. Für mich interessant ist auch der Aspekt rund um das Medium "Zeitung". Mit dem beschäftige ich mich jeden Tag in meinem Job, wo ich eben auch mitbekomme, wie sich das Leserverhalten der Zeitungskonsumenten verändert hin zur Onlinennutzung...

 

 

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Printmedien..

margit.gast.uni-linz, 20. März 2013, 17:31

.. werden meiner Meinung nach nie aussterben bzw. völlig an den Rand gedrängt werden, möglicherweise kommt ein großes Revival

 

-> Streben des Users zurück zu mehr Anonymität

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Printmedien sterben nicht!

melanie.hofer.uni-linz, 20. März 2013, 17:49

glaub ich auch!

-> siehe Riepl'sches Gesetz: Neue Medien verdrängen alte nicht! Alte Medien müssen sich nur ihren eigenen exklusiven Nutzen suchen. zb: Als Nischenprodukt. 

und ich glaube auch, dass das Streben der User zurück zu fertig zusammengestellten Medien (von Journalisten) erfolgen wird. Beispiel: TV - TV Nutzung zur Zerstreuung nach einem langen Tag. Man will nicht: kompliziertes Einloggen, selbst suchen was einem gefällt, streamen (buffering....),  sondern einen Knopf drücken und sich berieseln lassen. Und ein Grund der Mediennutzung ist ja sich zu Informieren und zwar nicht nur über das was einen selbst bewegt (so wie beim DailyMe) sondern auch über das was die Welt bewegt (am Ball zu bleiben).

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Zumindest nicht alle...

dominik helmut.kaar.uni-linz, 28. März 2013, 02:27

Überblick von absatzwirtschaft.de - da schaut's nicht so gut aus, jedoch ist in einer weiteren Ausgabe ein Bericht über den expandierenden Bauer-Verlag angeführt.

Interessant auch die Facebook-revenue-Statistik. Frage mich, wie das funktionnieren kann.

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Auf jeden Fall ist Innovation gefragt...

claudia.scheba.uni-linz, 30. März 2013, 08:22

...Richard Gutjahr - Reporter für ARD, freier Mitarbeiter des Bayerischen Fernsehens sowie Kolumnist des Münchener Abendblattes und des Berliner Tagesspiegel - hat sich in einem seiner Blogeinträge über die Zukunft der Zeitung als Printmedium auseinandergesetzt und hat dazu auch 6 "Medienprofis" befragt.

In einem waren sich alle einig: es bedarf an Innovation um als Verlag in Zukunft überleben zu können, rein als Printmedium zu fungieren wird dabei zu wenig sein.

Auf jeden Fall ein interessanter und attraktiv gestalteter Blogeintrag (inkl. aktiver Diskussion der Community)!

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Mehr Anonymität???

christian.bachner2.uni-linz, 20. März 2013, 18:02

Das ist nicht mehr möglich. Du bist heute schon gläsernere als du glaubst. "Die Großen" wissen über Facebook, Google, Amazon genügend, das noch verknüpft, dann kann man das Leben live mitverfolgen. Siehe Youtube

 

 

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...aber das Papier stirbt

robert.starzer.uni-linz, 20. März 2013, 18:22

Nur eine Frage der Druck- und Versandkosten...

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Ist eine eigentlich logische Entwicklung

dominik helmut.kaar.uni-linz, 20. März 2013, 18:47

Vielleicht könnte man sogar den Zeitpunkt ausrechnen, wann die Leserzahlen so weit abgenommen haben, daß das Medium nicht mehr rentabel ist.

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bernhard.brandstetter.uni-linz, 20. März 2013, 18:50

ich glaube auch, dass Printmedien nicht völlig aussterben werden. (natürlich wird es für Wirtschaftszeitungen, die vl. nur 1mal im Monat ausgestrahlt werden, schwierig werden, da bereits alle Informationen, Neuigkeiten, etc. vom Web preisgegeben wurden.)

Meiner Meinung wird es jedoch interessant für regionale Bezirksblätter, (zB mein Bezirk, Tipps), die auch jetzt schon die Zeitungen online und teilweise auch schon als App zur Verfügung stellen...

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Das kommt auf die Finanzierung an

susanne.aichinger.uni-linz, 10. April 2013, 18:26

Bei zeitungen, die gratis verteilt werden (wie Bezirksblätter) ist es denk ich "einfacher", weil sich diese generell über Anzeigen finanzieren und diese ja auch im Web funktionieren. Problematischer wird es bei Printprodukten, die sich über den Verkauf finanzieren und noch keine geeignetes Geschäftsmodell im Web gefunden haben - da muss sich dann vermutlich wirklich die Qualität verändern, genauso wie bei Tageszeitungen.

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zu Friendster...

claudia.scheba.uni-linz, 20. März 2013, 18:43

...wenn also Friendster vor Facebook schon existierte und bereits eine Vielzahl an User verbuchen konnte, warum also ist das eine Social Network gescheitert und das andere erfolgreicher als je zuvor?

 

David Garcia, Professor am Swiss Federal Institute of Technology, hat dies so begründet, dass die User von Friendster nur lose miteinander connected waren und nach und nach weggebrochen sind.

 

Hier zwei interessante Artikel zu diesem Thema für alle, die dieses Phänomen (!?) näher beschäftigen möchten:

 

http://www.wired.com/wiredenterprise/2013/02/friendster-autopsy/

http://arxiv.org/abs/1302.6109

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In China...

florian.sulzner.uni-linz, 20. März 2013, 19:42

gibt es ein eigenes nationales "Facebook", bei dem man sich nur mit seinem Personalausweis registrieren kann..... Was das bedeutet brauche ich ja wohl niemanden zu erzählen, puncto Totale Kontrolle,

Genutzt wird's trotzdem zu Genüge

Hier ein guter Link dazu:
http://london.mandarinhouse.com/accessing-facebook-in-china/

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Die zitierten Quellen..

Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, 25. März 2013, 12:07

.. versuchen eine Erklärung des Scheiterns von Friendster im (digitalen) Kommunikationsmodell zu suchen. "Many of the users weren’t connected to a lot of other members, and the people they had befriended came with just a handful of their own connections. So they ended up being so loosely affiliated with the network, that the burden of dealing with a new user interface just wasn’t worth it" (Quelle: http://www.wired.com/wiredenterprise/2013/02/friendster-autopsy/). Die, dem zitierten Artikel beigefügte Grafik illustiert eindruckvoll den Prozess der sich zunehmend isolierenden Gruppen.

Facebook scheint diesbezüglich schon lange eine Gegenstrategie zu verfolgen, welche eine vernetzungs-erweiterende Wirkung demonstriert. Ein altes gesellschaftliches Phänomen, das mit den Motiven von (derzeit steigenden http://www.leadersnet.at/news/4210,ballsaison-bringt-80-mio-euro.html) Ballbesuchern vergleichbar ist - nämlich Freunde von Freunden kennenlernen = Netzwerken. Aber der Vergleich der Vernetzung analoger "Medien" mit der Vernetzung in digitalen Medien hinkt, besonders wegen der algorithmisierten und nicht natürlichen Auswahl der Netzpartnerschaften. Nicht jeden Freund meiner Freunde möchte ich permanent gegenwärtig haben. Dieses Phänomen könnte das Ende von Facebook einleiten:Die soziale Überforderung.

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Soziale Überforderung

margit.gast.uni-linz, 29. März 2013, 13:49

Der Begriff „soziale Überforderung“ bringt für mich ziemlich genau auf den Punkt, was so mache Social Media in der Freizeit ihrer UserInnen verursacht.

„Erhöhte wirtschaftliche und psychosoziale Anforderungen können systematisch zu Überforderungssituationen führen. Der Fehlzeiten-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) weist für Deutschland eine Zunahme von Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen auf; sowohl der dadurch bedingte Krankenstand als auch der Anteil der Fehlzeiten [...]“ (Wikipedia,http://de.wikipedia.org/wiki/Überforderung, 28.03.2013)

Da die Leistungsanforderungen in der Arbeitswelt mit wachsender Technologisierung unumstritten stark angestiegen sind, könnte man meinen, dass Menschen gerade in der Nicht-Arbeitszeit nach stress- und druckfreien Aktivitäten streben. Jedoch ist eher das Gegenteil der Fall.

Möglicherweise findet wirklich bald ein Umdenken statt und die „soziale Überforderung“ wird zum natürlichen Feind von Facebook und leitet dessen Ende ein?

 

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anja denise.leherbauer.uni-linz, 9. April 2013, 15:07

Könnte mir auch gut vorstellen, dass besonders Facebook hier in Zukunft Probleme bekommen könnte. Meiner Meinung ändert sich auch gerade die Stimmungslage unter den Usern. Zu Beginn war es noch interessant mehr über seine Freunde zu erfahren, wohingegen viele mittlerweile von jenen Freunden genervt sind, die jeden Tag stündlich mehr oder weniger interessante Dinge aus ihrem Leben posten.

Wie auch ein Artikel im Spiegel ( http://www.spiegel.de/netzwelt/web/nutzerzahlen-von-socialbakers-jugend-wendet-sich-von-facebook-ab-a-892266.html ) zeigt, verlassen immer mehr junge Nutzer die soziale Plattform. Ich denke, hier spielt es, wie im Artikel beschrieben, auch eine große Rolle, dass mittlerweile unterschiedliche soziale Bezugsgruppen einer Person auf FB vertreten sind. Nicht nur Freunde, sondern auch Eltern, Lehrer, Vorgesetzte usw. sind stänig mit den jeweiligen FB-Nutzern verbunden. Kann mir gut vorstellen, dass dadurch die soziale Überforderung weiter steigt.

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Medienlandschaft im Wandel

claudia.scheba.uni-linz, 20. März 2013, 22:31

Lt. Neue Züricher Zeitung verändert sich die Medienlandschaft, aber - so wird anhand einer Umfrage argumentiert - ist nicht jedes traditionelle Medium im gleichen Ausmaß von dem Wandel betroffen.

In Deutschland immerhin, wird die ARD-Tagesschau unter allen Altersgruppen nach wie vor als Medium Nr. 1 zur Informationsgewinnung bzgl. politischer Themen genannt. [Q1]

Hier der Artikel zum Nachlesen.

 

[Q1] http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/medien/goolge-auf-platz-zwei-1.18049078

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Diese Studie ist tendenziös - (sie ist für den Müll)

dominik helmut.kaar.uni-linz, 28. März 2013, 01:35

Wegen ebensolcher Studien ist mein Vertrauen in "wissenschaftliche" Untersuchungen beschränkt.

1. Media Perspektiven ist eine seit 1970 monatlich erscheinende Fachzeitschrift, die im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der ARD-Werbegesellschaften herausgegeben wird. Media Perspektiven ist bei der ARD-Werbung SALES&SERVICES in Frankfurt am Main angesiedelt.

2. Oft sind die Lesermeinungen interessanter als die Berichte selbst, wie in eben jenem Artikel, wo eine Leserin nach der Art der Umfrage fragt: s.  S3, methodisches Vorgehen:

"Die Stichprobe ist repräsentativ für deutschsprechende Personen im Alter ab 14 Jahren aus Haushalten mit Telefonfestnetzanschluss in Deutschland."

Welche Menschen haben wohl noch einen Festnetzanschluss? Es ist eine Frechheit, womit staatlich finanzierte Medien ihre Existenz rechtfertigen, statt sich mit Innovationen dem Kundenbedürfnis anzupassen oder den Bildungsauftrag zu erledigen!

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claudia.scheba.uni-linz, 30. März 2013, 09:20

Stimmt schon, Statistiken & Studien sollte man nie blind vertrauen und man sollte auf jeden Fall immer die Parameter (Anzahl der befragten Personen, deren demografischen Merkmale, Auftraggeber der Studie, etc.) dahinter hinterfragen!!

Vl noch interessant - es wird auch getwittert zu dieser Umfrage...

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hab da was gelesen...

melanie.hofer.uni-linz, 6. Mai 2013, 22:20

was ich an dieser Stelle gerne noch anbringen möchte: auch in meinem Blog zu lesen

Schönbach, Klaus: Das Hyperaktive Publikum - noch immer eine Illusion. 2004

Sehr interessant und auch passend in diesem Zusammenhang finde ich den Artikel von Schönbach, Klaus: Das Hyperaktive Publikum - noch immer eine Illusion. Ein Essay, "revisited". in SALM, Christiane zu (Hersg.): Zaubermaschine interaktives Fernsehen? TV-Zukunft zwischen Blütenträumen und Businessmodellen. Wiesbaden 2004. 113-120. Eine kurze Zusammenfassung meinerseits möchte ich euch nicht vorenthalten… 

 

In seinem Artikel beschreibt Schönbach die prognostizierte Hyperaktivität des Publikums die jedoch in seinen Augen eine Illusion bleiben wird. Kritisch setzt er sich mit der Frage auseinander ob die Neuen Medien die Alten verdrängen werden. Sein Standpunkt ist spannend zu lesen und auch in gewisserweise nachvollziehbar. Jedoch scheint sie mir an manchen Stellen veraltet. aber lest selbst… 

 

 

Prognose damals war pro ein aktive/hyperaktive Mediennutzung. Man liegt nicht mehr nur so vor dem TV sonder hat sein elektronisches Dialyse  das einem genau nur das bietet, das man auch tatsächlich sehen will. (Spielfilme gehen so aus wie ich es will, es gibt keine Nachrichtensendungen mehr im TV weil das Internet ja viel aktueller ist und bei Quizshows spielt der Zuseher vom Fernsehsessel mit.) Jeder wird demnach sein eienger Programmdirektor und man spricht von einem Zuwachs von Freiheit - durch Interaktivität. 

Heute ist dies alles möglich (bei 9Live können Zuseher mitspielen, F1 bei Premiere können die Zuseher zwischen 9 verschiedenen Kameraeinstellungen wählen und DailyMe wird durch Registrierung von Nutzerdaten ermöglicht). 

Jedoch die nicht interaktive Mediennutzung floriert. Internet verdrängt passive Mediennutzung in Dt noch immer nicht. Sie kommt dazu - Parallelnutzung (Internet + Radio/TV). Das Internet ist für die Meisten nichts anderes als ein bequemer Postersatz, Telefonersatz und Recherchemedium. Jedoch wenig Ersatz für TV und Zeitungslesen (weniger als 1/5 ruft Weltnachrichten online ab - laut Online Reichweite Monitor). Man muss auch dazu sagen, dass "Online-Leserschaft immer noch aus Leuten besteht, die im Durchschnitt jünger und höher gebildet sind und sich stärker für Politik, Wirtschaft und Kultur interessieren. Wenn man das in Rechnung stellt, gibt es kein einziges Medium, das von dieser Gruppe wirklich seltener oder kürzer genutzt wird." 

Lob der Faulheit = was sich nicht ändert sind wir selbst. Medien werden genutzt weil sie nützlich sind - weil man faul vorm TV liegen kann weil wir die Passivität wünschen: wir schauen einfach so fern, hören Radio, etc. Die Tätigkeit verursacht hinreichend Befriedigung als Ablenkung oder Abschirmung. 

Sich informieren zu wollen hat etwas passives -> Ziel ist oft sich einen Überblick zu verschaffen, sich überraschen zu lassen mit Nachdenkenswerten. Das Internet ist zum selbst-zusammensuchen und erklären. 

Tageszeitung und andere Meiden liefern zudem das worüber sich die Gesellschaft gerade beschäftigt (Probleme, Mode, etc) Newsgroupes im Internet sind dazu keine Alternative. 

Passive Unterhaltung und aktuelle Infos werden weiter bleiben. 

Änderungen = soweit die herkömmlichen Medien Funktionen für ihr Publikum bedienen, die das Internet besser erfüllt, werden sie unter den neuen Angeboten leiden. Bestimmte Serviceaufgaben werden auf Dauer ausgelagert = Wetter, Kinoprogramm, Kleinanzeigen, Telefonbücher, Bibliotheken, etc. 

-> Menschen werden /sind selektiver und wählerisch (aufgrund vielfältiger Medienangebote) Bücher werden nicht mehr zu Ende gelesen, Zeitschriften nur durchgeblättert, was nicht gefällt wird gnadenlos abgebrochen. Bei TV Sendern ist es das selbe. Bei 36 Kanälen werden nur 13 Kanäle eingeschalten, bei 120 nur 16 K. Sie reagieren mit einer scharfen Auswahl. 

->Programme die tatsächlich eingeschaltet werden entsprechen tatsächlich den Wünschen des Publikums. Deshalb zahlt es sich für Tageszeitung aus das INternet oder TV zu imitieren. Diejenigen Zeitungen sind am erfolgreichsten die den "neuen Spielregeln" nicht hinterherlaufen. Zauberwort - Pflege des USP. = nicht immer aktiv sondern genau unterscheiden wofür welches Medium besonders geeignet ist. 

 

Weiters schreibt: 

Verdick, Axel et al.: Grundlagen der Internet-Ökonomie. In: DIES.: Die Internetökonomie. Strategien für die digitale Wirtschaft. 3., erweiterete und überarbeitete Auflage. Berlin ua.a. 2004, S. 24-47

Zwei Missverständnisse: Kommunikation ist wünschenswert und Interaktion ist gut. 

Grenzen der Mediennutzung (Zeit, Aufmerksamkeit, Parallelnutzung (Haupt- und Nebentätigkeiten) 

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